Wenn es sich richtig anfühlt - Hardin Scott

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POV Hardin
Als ich gerade aus dem Supermarkt komme sehe ich Steph auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Sie kommt aus der Apotheke. Ist sie etwa krank. "Hey Steph" rufe ich ihr zu und laufe schnell über die Straße "Hey Hardin was machst du den hier?" "Ein paar Besorgungen und du?" "Ich auch" "Bist du krank?" ich deute auf die Tüte. "Nein aber Ava. Sie hat es ganz schön erwischt und sie fühlte sich nicht in der Lage zu gehen. Und als die gute Freundin, die ich bin hab ich das übernommen." "Ava ist krank. Wieso hat sie mich nicht angerufen? Sonst macht sie das doch auch immer." Merkwürdig. "Nun sie wusste du hast heute etwas vor mit Tessa." meint Steph schulterzuckend. "Aber das ist doch kein Grund" "Sie weiß, dass ihr es in letzter Zeit nicht einfach hattet." Das ist leicht untertrieben. Irgendwie streiten Tessa und ich nur noch. Es fühlt sich nicht mehr an wie früher. Nicht mehr richtig. "Und ich mache das gerne für sie. Also dann ich wünsche dir viel Spaß. Sag Tessa liebe Grüße." Als sie an mir vorbeigeht stoppe ich sie und nehme ihr die Tüte ab. "Hardin was machst du?" "Ich werde nach Ava sehen." mein Entschluss steht fest. Ich kann an nichts anderes mehr denken. "Hardin denk an dein Essen mit Tessa. Sei vernünftig." "Das bin ich. Ich muss einfach zu Ava und sie sehen." "Tessa wird das nicht gut finden. Überleg es dir. Ava hat Verständnis" "Lass das mal meine Sorge sein." "Ich weiß nicht." Unentschlossen sieht sie mich an. "Danke für deine Hilfe aber ich kümmere mich ab jetzt um Ava." so wie es sich gehört. "Okay wenn du meinst. Du lässt dich ja anscheinend nicht davon abbringen. Sag ihr liebe Grüße und sorg dafür das sie die Medikamente nimmt und am wichtigsten steck dich nicht an. Sie klang nicht schön am Telefon." "Keine Sorge ich passe auf." Ich verabschiede mich von Steph und mache mich auf den Weg, da ich keine Lust auf eine Diskussion mit Tessa habe schicke ich ihr eine kurze Nachricht. Gut das Ava nicht so weit entfernt wohnt und ich innerhalb weniger Gehminuten bei ihr bin. Im Treppenhaus empfängt mich sofort eine wohlige Wärme. Ich weiß nicht, was es ist aber jedes Mal wenn ich hier bin fühlt es sich an als würde ich nach Hause kommen. Schräg ich weiß. Die Stufen sind schnell genommen und ich klingel an ihrer Tür. Sie öffnet sich und ich sehe Ava direkt an was los ist. Sie wirkt so kraftlos. Total verschwitzt und ihre Augen so glasig. Von der geröteten Nase ganz zu schweigen. "Steph da bist du ja endlich" "Hey Ava" spreche ich sie an und sie bemerkt, dass ich nicht Steph bin. "Hardin was machst du hier?" fragt sie mich verwundert. "Nach dir sehen. Ich habe Steph getroffen. Wieso hast du nichts gesagt?" will ich von ihr wissen. Sonst reden wir doch auch über alles. "Du hattest heute schon was vor und ich wollte nicht, das du meinetwegen Tessa versetzt." "Zu spät." "Was?" "Das habe ich schon getan. Du gehst vor" "Ach Hardin" zu mehr kommt sie nicht den eine Hustenattacke überkommt sie. Sie halt sich am Türrahmen fest und ich kann mir das nicht länger mit anschauen. "Komm gehen wir rein." Ich stütze sie und merke wie warm sie ist. "Du bist ganz schön heiß"  "Das ich das mal aus deinem Mund höre" wäre die Lage nicht so Ernst wäre es schon witzig. Ich bringe sie zum Bett. "Leg dich etwas hin. Ich mache dir einen Tee und dann gibt es erst mal Medikamente. Schwester Steph hat ganz schön was einkauft." "Also sorgt dann Schwester Hardin dafür, dass ich sie einnehme" "Ja das habe ich versprochen. Immerhin will ich ja, dass es dir schnell besser geht"  Ich warte bis sie zugedeckt im Bett liegt und koche uns einen Tee. Pfefferminze. Unser beider Lieblingssorte. Zwischendurch höre ich sie Husten und Niesen. Sie hat es echt ganz schön erwischt. Ich komme gerade mit dem Tee zurück als mein Handy wie wild klingelt. Mir ist schon klar wer das ist. Erst mal ignoriere ich das Klingeln und versorge Ava mit ihren Medikamenten. "Das ist echt eklig. Ich dachte Steph mag mich" verzieht sie ihr Gesicht, als sie die Medizin schluckt. "Komm schon so schlimm kann es nicht sein." ziehe ich sie auf. Es riecht recht neutral. "Doch. Bäh" Ich nehme auch einen kleinen Schluck zum Beweis aber verziehe sofort das Gesicht. "Und du hast recht es ist eklig. Hoffen wir einfach, du musst es nicht so oft nehmen" "Dankeschön" sie streckt mir die Zunge heraus. "Hier ich hab noch ein kühles Tuch. Das sollte dir bei dem Fieber helfen" ich lege es auf ihre Stirn. "Mein Held" Das wäre ich wirklich gerne. Wo kommt den dieser Gedanke nur her. Mein Handy klingelt wieder. Ernsthaft. "Du solltest rangehen. Ist vielleicht wichtig." "Das denke ich eher nicht" auf Stress habe ich keine Lust. "Hardin" "Na gut." Ich schnappe mir mein Handy und ich hatte recht. "Bin gleich wieder da." Ich ziehe mich kurz in die Küche zurück. "Hallo Tessa" beginne ich das Gespräch. "Hallo Tessa ist das dein Ernst Hardin. Wo bist du? Wir waren verabredet schon vergessen" regt sie sich sofort auf. "Ich hatte dir geschrieben. Ava ist krank und braucht mich." "Wieso ausgerechnet dich? Kann nicht jemand anders nach ihr sehen." "Du willst das ich meine Freundin allein lasse" sie sollte mich doch besser kennen. "Hardin ich bin deine Freundin." "Du weißt wie ich das meine." wieso muss sie immer alles falsch verstehen. "Leider nein den in letzter Zeit verstehe ich dich einfach nicht mehr. Dir scheint alles wichtiger zu sein als ich." "Ava ist krank das hat sie sich nicht ausgesucht und ich werde auf sie achtgeben und für sie da sein so wie sie immer für mich da ist" "Das bin ich auch immer" Nicht so denke ich mir. "Hör zu Tessa das führt zu nichts. Ich melde mich sobald es Ava besser geht" "Beeil dich nicht damit" und schon hat sie aufgelegt. Ich wusste schon, wieso ich dieses Gespräch meiden wollte. Tessa hat sich so verändert. Am liebsten wäre ihr das ich nur Zeit mit ihr verbringe aber so bin ich nicht. Ich sammel mich kurz und gehe zurück zu Ava. Wie es scheint hilft die Medizin etwas. Sie wirkt schläfrig. Gut das ich nur einen kleinen Schluck getrunken habe. "Alles okay?" fragt sie mich besorgt und ich merke wie ihr reden schwerfällt. "Ja war nur Tessa nicht wichtig" tue ich es ab. "Sie ist deine Freundin und war sicher nicht begeistert. Ich will nicht, dass ihr meinetwegen Stress habt" "Das ist egal mach dir keine Gedanken. Die Hauptsache ist du wirst schnell wieder gesund. Mehr will ich gerade nicht" Ich ziehe meine Schuhe aus und lege mich neben sie. "Lust auf Friends?" lenke ich sie von dem Thema ab. "Hardin" "Es ist okay. Wirklich. Mach dir keine Sorgen" Na gut. Wenn du reden willst bin ich da das weißt du. Friends klingt gut nur weiß ich nicht wie lange ich die Augen noch offen halten kann." dachte ich es mir doch richtig. "Werden wir sehen" "Ich hoffe auch ich stecke dich nicht an" murmelt sie schläfrig. "Und wenn doch, musst du mich dann pflegen"  Friends läuft schon einige Minuten und ich merke langsam wie Ava immer mehr die Augen zu fallen. "Schlaf ruhig Ava" ich ziehe die Decke etwas höher, sodass sie nicht friert. Automatisch kuschelt sie sich näher an mich. "Was würde ich nur ohne dich tun. Schade, dass du mit Tessa zusammen bist und ich meine Chance verpasst habe." Die letzten Worte flüstert sie so leise, dass ich erst denke ich hab sie mir eingebildet. Hat sie das gerade wirklich gesagt. Ava hat Gefühle für mich. Ich blicke auf sie herunter aber sie ist schon eingeschlafen. Ich bin total aufgewühlt. Ava was machst du nur mit mir. Hätte ich das nur früher gewusst. Jetzt verstehe ich auch die Andeutungen die Steph immer gemacht hat. Wie konnte ich nur so dumm sein und es nicht sehen. Am besten rede ich mit ihr sobald es ihr besser geht. Ich muss einfach wissen was sie fühlt.

Einige Tage später
Die Ereignisse der letzten Tage haben sich überschlagen. In der Nacht von Avas Geständnis habe ich kein Auge zu gemacht. Zu viele Gedanken haben mich wach gehalten. Als sie am nächsten Morgen munter wurde konnte sie sich an nichts erinnern. Anscheinend hat die Medizin besser gewirkt als erwartet. Ich blieb noch ein Tag bei ihr und dann hat mich Steph abgelöst den ich hatte eine Entscheidung getroffen. So wie es gerade läuft kann es nicht weitergehen. Tessa scheint mir nicht zu vertrauen. Das hat mir ihr Verhalten deutlich bewusst gemacht. Immer wieder kamen Nachrichten von ihr in den sie mir vorwarf das Ava nicht krank sei und wir einfach nur Party machen. Das geht einfach nicht. Und deswegen führte mich mein erster Weg zu ihr. Kaum hatte ich die Tür geöffnet schon ging das Geschrei los aber ich habe das gleich unterbunden. Ich habe mit ihr Schluss gemacht und es hat sich einfach gut angefühlt. Als wäre eine Last von meinen Schultern genommen wurden. Um ihr Zeit zu geben, was Neues zu finden bin ich erst mal ausgezogen. Zurück zu meinen Freunden. So hatte ich ruhe, um mir über einiges noch klarer zu werden. Die Worte von Ava gingen mir einfach nicht aus dem Kopf. Immer wieder spielen sich Szenarien in meinen Kopf ab wie unser Leben sein könnte. Wir zusammen als Paar. Wir zusammen als Familie. Ich muss einfach wissen wie tief ihre Gefühle für mich gehen. Denn meine Gefühle für sie sind definitiv auch gewachsen und gehen weit über Freundschaft hinaus. Erst jetzt wo mein Kopf klar ist habe ich es erkannt. Nur wie stelle ich das geschickt an. Ob Steph mir dabei helfen kann oder Mum. "Klopf Klopf" ich blicke auf und sehe Ava im Türrahmen stehen. Sofort klopft mein Herz wie wild. "Ich hoffe ich störe nicht." "Nein komm rein." Ich klopfe neben mich und sie setzt sich zu mir aufs Bett. "Was machst du hier?" "Ich habe mir Sorgen gemacht. Heute Morgen habe ich Tessa zufällig getroffen und sie war nicht wirklich nett." "Ignoriere sie einfach. Sie ist nur sauer wegen der Trennung und das sie aus der Wohnung rausmuss." "Na ja kam sehr plötzlich. Ich dachte, ihr hättet euch wieder gefangen" "Das dachte ich auch zuerst aber tiefer betrachtet hat es sich nicht mehr richtig angefühlt." mitfühlend sieht sie mich an. Sollte ich es wagen. Ich nehme ihre Hand und schaue ihr tief in die Augen. Jetzt oder nie. "Es hat sich nicht so angefühlt wie mit dir." "Hardin was meinst du?" "Weißt du noch, dass ich dich an dem Morgen nach deinem Fieber gefragt habe, ob du dich noch an alles erinnerst?" "Ja tue ich. Was hat das damit zu tun? Habe ich etwas Dummes gemacht?" "Du hast etwas gesagt und das hat alles verändert. Ich habe gelernt das du mich liebst." so nun ist es raus. Sie sieht mich ertappt an und mein Herz macht Luftsprünge. "Also ist es wahr." ich muss es einfach nochmal aus ihrem Mund hören. "Ja ist es. Am Anfang waren es nur freundschaftliche Gefühle aber dann hat sich das verändert. Ich wollte es dir so oft sagen hatte aber einfach Angst das zu verlieren, was wir haben. Dann eines Abends hatte ich allen Mut zusammen genommen aber da kamst du mit Tessa." "Es tut mir leid ich wollte dich nicht verletzten. Ich war so dumm. Hätte ich das doch nur eher gesehen. Dann hätte ich das schon viel eher tun können." "Was?" ich ziehe sie näher zu mir und küsse sie einfach. Erst vorsichtiger und dann immer leidenschaftlicher. Noch nie hat sich ein Kuss so richtig angefühlt. Ava ist die Richtige und niemand sonst. Ich löse mich von ihr und schaue ihr wieder tief in die Augen. "Ich liebe dich Ava. Gibst du uns eine Chance. Ich weiß, ich bin nicht immer einfach aber mit dir fühle ich mich normal." bitte sag Ja. Bitte. Bitte. "Ach Hardin das habe ich mir schon lange gewünscht. Ich liebe dich auch." 

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