Mein Grund zu Lächeln - Jason Dilaurentis

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POV Jason
Endlich bin ich hier. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich bei meiner Herfahrt ein paar Strafzettel kassiert habe aber das ist egal. Kaum drücke ich die Klingel öffnet sich auch schon die Tür. "Jason du bist da zum Glück" begrüßt mich Avas Mutter erleichtert. Ich sehe in ihren Augen Erschöpfung aber auch Sorge. Kein Wunder bei der jetzigen Situation. "Ich bin so schnell gekommen wie ich konnte. Wo ist sie?" "Sie ist auf den Dachboden gezogen. Sie kommt nicht raus, sie will nicht reden und essen tut sie auch nicht richtig. Ich weiß einfach nicht weiter." "Ich gehe zu ihr. Wir bekommen das schon hin" "Danke Jason." "Nicht dafür. Ich war eh schon auf den Weg hier her als du anriefst. Toby hatte mich informiert, dass sie gefunden wurde. Wäre ich doch nur nicht gefahren" "Du hattest keine Wahl. Mach dir keine Vorwürfe Jason. Du bist jetzt hier" "Und das bleibe ich auch. Ich will für Ava das sein. So wie sie immer für mich da war." mit vielen Gedanken im Kopf mache ich mich auf den Weg. Vor der Tür des Dachbodens halte ich kurz inne und versuche mich zu sammeln. Ich klopfe an aber keine Reaktion. Seltsam. Ich öffne langsam die Tür und sehe Ava zusammen gekauert in der Ecke sitzen. Bei ihren Anblick blutet mir das Herz. "Ava" spreche ich sie vorsichtig an. Sie blickt auf und ich sehe in ihr tränen verzerrtes Gesicht. "Jason du bist hier" ihre Stimme klingt so gebrochen. "Ja bin ich" ich ziehe meine Jacke aus und gehe auf sie zu. "Du bist hier..du bist hier" flüstert sie immer wieder mit zitternder Stimme. Sie wirkt so verängstigt. Als ich bei ihr ankomme setze ich mich neben sie und ziehe sie ohne Zögern in meine Arme und halte sie einfach nur ganz fest. Es ist so unwirklich sie wieder so nah zu spüren. Eine Zeitlang dachte ich sie nie wiederzusehen. "Ich bin hier und bleibe so lange du willst" versichere ich hier. Sie krallt sich richtig an mir fest. "Wirklich?" "Versprochen Ava" sie blickt auf und ich sehe die schwarzen Augenringe und wie dünn sie geworden ist. Ihre Wangenknochen stehen richtig hervor. Was hat sie nur alles durchmachen müssen. Sicher hat mir Toby ein paar Sachen erzählt aber auch nicht alles. Soweit ich weiß, haben die Mädels nur Bruchstücke erzählt. Sie zittert so stark. Kein Wunder es ist schon kühl hier oben. Ich nehme sie hoch und laufe Richtung Sofa mit ihr. Schnappe mir eine Decke und kuschel sie hinein. Doch leider nimmt das Zittern nicht ab. "Shh alles ist gut. Du bist in Sicherheit zu Hause. Keiner kann dir hier etwas tun" versuche ich sie zu beruhigen. "Das hoffe ich Jason. Ich habe einfach solche Angst aufzuwachen und immer noch dort zu sein. In meinem Zimmer. Alles sah so aus wie hier. Es war schrecklich" "Bist du deswegen hier oben?" "Ja ich konnte nicht in mein Zimmer. Ich weiß einfach nicht was ich tun oder fühlen soll" "Du hast ein Trauma erlitten Ava das ist doch völlig normal" "Ich dachte..ach vergiss es" sie verkriecht sich tiefer in die Decke. "Was dachtest du?" "Ich würde dort mit den anderen für immer lebendig begraben sein." bei ihren Worten zucke ich leicht zusammen. Sofort kommen die Bilder an meine Mum hoch. "Entschuldige ich wollte nicht.." "Das muss es nicht. Sag was du fühlst und halte dich nicht zurück" sie lehnt sich näher zu mir. "Was machst du hier?" "Toby hat mich angerufen und ich habe mich sofort auf den Weg gemacht. Tut mir leid, dass es so lange gedauert hat. Außerdem hat mich deine Mum angerufen. Sie macht sich auch Sorgen, weil du dich so zurückziehst und kaum isst." "Ich weiß aber es ist alles zu viel. All meine Sachen erinnern mich an diesen schrecklichen Ort, an die Folter, die Schreie der anderen. Ach Jason" "Shh Shh" "Ich habe Angst ein Auge zuzumachen. Bei meinen ersten Versuchen bin ich innerhalb weniger Minuten schreiend aufgewacht. Bei jedem Geräusch zucke ich zusammen" "Du musst keine Angst haben. Ich bin jetzt hier und werde über dich wachen" ich muss sie unbedingt dazu zubringen zu schlafen. Ihr Körper macht das sonst nicht mehr lange mit. Der Wind bringt die Türen dazu zu quietschen. "Kannst du mich bitte ganz festhalten?" "Ich lass dich nie wieder los Ava" sie kuschelt sich noch mehr an mich und krallt sich wieder fest. Ich versuche ihr beruhigende Worte ins Ohr zu flüstern. Zum Glück wird das Zittern nach einiger Zeit weniger und ich merke wie sie langsam einschläft. Ich kann ihren Anblick nur schwer ertragen und muss mich echt zusammenreißen. Keine Sorge Ava ich bin jetzt hier und helfe dir das durchzustehen. Du bist nicht allein.

Tage später
POV Jason
Die Situation bei Ava zu Hause hat sich nicht gebessert also habe ich sie kurzerhand mit in meine Wohnung genommen. Ihre Mum hatte nichts dagegen und langsam habe ich das Gefühl Ava wird ruhiger. Sie hat sogar schon angefangen meine Wohnung um zu dekorieren. Momentan schläft sie etwas und ich bereite schon mal unser Abendessen vor. Gerade als ich die Nudeln ins Wasser geben will klingelt es an der Tür. Mist. Schnell gehe ich zur Tür damit Ava nicht munter wird. Schlafen ist für sie immer noch heikel. Als ich die Tür öffne kann ich nicht glauben, wer dort steht. "Alison was machst du hier?" "Darf ich meinen Bruder nicht besuchen. Ich hab Kuchen mitgebracht" "Das ist gerade etwas schlecht" "Wieso bist du so abweisend? Bis vor ein paar Stunden wusste ich noch nicht mal, das du wieder da bist. Hätte sich Hanna nicht verplappert würde ich es gar nicht wissen" regt sie sich auf. "Ich bin nicht deinetwegen hier" "Das habe ich mir schon gedacht. Wie geht es Ava?" "Was glaubst du? Wie würde es dir gehen, wenn dich ein verrückter in ein Puppenhaus sperren würde und dich und deine Freundinnen foltert" ich muss mich so zusammenreißen nicht laut zu werden. "Jason ich habe geholfen sie zu finden. Ich habe mir auch Sorgen gemacht." "Der Verrückte hat sie deinetwegen entführt. Du bringst nur leid über die Menschen in deiner Nähe. Du kannst Dad vielleicht etwas vormachen aber mir nicht. Du hast dich kein Stück geändert" "Du gibst mir die Schuld. Du bist mein Bruder. Wir sind eine Familie" "Das waren wir nie richtig. Meine Familie befindet sich in dieser Wohnung." "Jason bitte tue das nicht. Ich wollte das doch nicht." "Ich denke es ist besser, wenn du jetzt gehst Alison" ohne auf ihre Antwort zu warten, schließe ich die Tür und atme tief durch. "Ich glaube die Soße brennt an" erschrocken drehe ich mich um. "Ava du bist wach" "Ja schon etwas" ich sehe wie sie nervös hin und her sieht. "Wie viel hast du gehört?" "Fast alles." ich gehe auf sie zu und ziehe sie in meine Arme. "Mach dir keine Gedanken" "Ich hab ein schlechtes Gewissen, weil ich dir so viel deiner Zeit stehle" wo kommen den diese Gedanken plötzlich her. "Das musst du nicht. Selbst wenn ich Zeit hätte, würde ich sie nicht mit meiner Schwester verbringen. Nicht nach allem was sie getan hat. Außerdem bin ich gerne für dich da. Das tut man doch für den Menschen, den man liebt oder nicht" ich schaue ihr tief in die Augen. "Den man liebt?" fragt sie mich überrascht. "Ja den man liebt. Meine Gefühle haben sich nicht geändert. Damals wie heute rufen sie nur einen Namen. Deinen. Du bist die Eine und wirst es immer sein. Ich werde alles tun damit du diese schrecklichen Bilder vergisst. Wir schaffen neue Erinnerungen, wenn du das willst" so nun ist es raus, was ich die letzten Tage gedacht habe aber mich nicht getraut habe laut auszusprechen. Ich wollte Ava nicht überfordern. Ich sehe wie sich Tränen in ihren Augenwinkeln bilden. "Hab ich was Falsches gesagt?" frage ich sie etwas überfordert. Das wollte ich doch nicht. "Nein genau das richtige. Ich liebe dich auch und hatte damals nur wegen A Schluss gemacht. Ich wollte dich nicht in Gefahr bringen" "Das ist jetzt vorbei und wir sollten keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Jetzt will ich unsere gemeinsame Zeit genießen und vielleicht sollten wir Essen bestellen. Du hast recht die Soße riecht nicht mehr ganz gesund. Dabei wollte ich das es perfekt ist" ich sehe wie sie zur Soße schaut und dann zu mir. Und dann passiert etwas Überraschendes. "Du lächelst" ihr erstes richtiges Lächeln seit Tagen. "Du gibst mir auch allen Grund dazu" "Und ich werde mein Bestes tun dir immer einen Grund zu geben. Versprochen"

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