Herz oder Verstand - Josef Kostin (Moonlight)

505 9 0
                                    

POV Mick
„Erde an Mick" stupst mich Beth an. „Was?" meine ich überrascht. Sie schaut mich belustigt an. „Was beschäftigt dich nur so? Du starrst ständig von der Uhr aufs Handy und zur Tür" „Es ist wegen Ava ich mache mir Sorgen. Es ist schon spät und so lange wollte sie heute nicht arbeiten. Das ist alles" Ein Grinsen schleicht sich auf ihre Lippen. „Was hat dieser Blick zu bedeuten?" frage ich sie. „Nichts" wiegelt sie ab und trinkt ein Schluck Wein. „Beth" bohre ich nach. „Also schön. Es ist nur süß wie besorgt du um sie bist, seit du weißt, dass ihr verwandt seid das ist alles. Dein Beschützerinstinkt ist sehr gewachsen" „Das ist doch Quatsch es ist spät da macht man sich halt Sorgen. Würde ich mir bei dir auch machen. Am besten ich rufe mal Josef an. Immerhin sollte er ja wissen, was mit seiner Assistentin ist." „Mick meinst du nicht du übertreibst etwas. Sie ist jung. Vielleicht hat sie jemanden getroffen oder sie ist spontan ins Kino" will mich Beth versuchen zu beruhigen. „Beth ich kann es nicht beschreiben aber ich werde das Gefühl nicht los, das mehr dahinter steckt. Es ist dieses komische Gefühl in der Magengegend, was einfach nicht verschwinden will. „Gut wenn es dich beruhigt ruf Josef an. Ich bin mir sicher es ist alles okay mit ihr" ich schnappe mir gerade mein Handy als es an der Tür klingelt. „Siehst du da ist sie. Für umsonst Sorgen gemacht" meint Beth. „Sie hat einen Schlüssel. Wieso sollte sie Klingeln?" meine ich skeptisch. „Vielleicht hat sie ihn vergessen" ich gehe zur Tür aber dort steht nicht Ava, sondern Josef. „Josef was machst du hier?" „Hallo Mick ja schön dich zu sehen. Mir geht es gut und dir. Danke fürs hereinbitten" „Josef gerade ist nicht der richtige Moment für Scherze" mache ich ihm klar. Er scheint die angespannte Stimmung zu bemerken. „Ich wollte Ava ihren Laptop bringen sie hat ihn vergessen" ich werfe Beth einen ich habe es dir ja gesagt Blick zu. „Was?" fragt Josef irritiert. „Sie ist noch nicht zuhause und Mick macht sich Sorgen" erklärt ihm Beth und ich werde immer unruhiger. Das ist nicht Avas Art. „Aber sie ist doch vor zwei Stunden losgefahren" klärt uns Josef auf. Ich halte es nicht mehr aus. „Siehst du Beth ich wusste es. Irgendwas ist passiert" meine ich panisch. „Keine Panik Mick." sie kommt auf mich zu. „Am besten wir suchen sie. Ihr werdet sehen, alles wird sich aufklären" schlägt Beth vor und ich schnappe mir meine Jacke. „Ich helfe euch. Zu dritt sind wir schneller. Ich rufe auch die anderen an, dass sie die Augen offenhalten" „Danke Josef" „Ava ist Familie" wir machen uns auf den Weg. Ich hoffe Beth behält recht und es gibt eine einfache Erklärung.

Zwei Stunden später
POV Josef
Die Stunden sind wie im Flug vergangen aber keine Spur von Ava. Wo kann sie nur sein. Ich werde unruhig. Ich wollte es vor Mick und Beth nicht so zeigen aber ich bin mehr als besorgt. Die Stadt ist gefährlich für eine junge Frau. Ich kann den Gedanken nicht ertragen, dass ihr was passiert ist. Meine Gefühle für Ava gehen über berufliches hinaus. Je länger sie an meiner Seite arbeitet, umso mehr hat sich mich verzaubert. Ich kann mir ein Leben ohne sie einfach nicht mehr vorstellen. Aber bis jetzt habe ich weder etwas zu ihr gesagt noch es ihr gezeigt. Ich weiß einfach nicht, ob ich es wagen sollte. Meine Bilanz bei Beziehungen ist nicht gerade die beste und ich möchte das, was wir jetzt haben nicht zerstören, denn sollte sie keine Gefühle für mich haben würde ich sie sicherlich verlieren und dann ist da auch noch Mick. Wie würde er wohl reagieren. Immerhin hat er erst vor kurzem herausgefunden das sie verwandt sind. Würde Mick akzeptieren, dass ich Ava den Hof mache. So viele Fragen im Kopf. Seit Sarah mich verlassen hat, sehne ich mich nach einer tiefgründigen Beziehung. Jemand wo ich mich endlich fallen lassen kann und ich selbst sein kann. Aber all diese Fragen müssen warten. Jetzt zählt erst mal nur, dass wir Ava finden. Es ist dunkel und wird immer kühler. So wie sich das Wetter anfühlt, wird es bald Regen. Ich beschleunige meine Schritte und suche den Weg ab, den Ava immer ins Büro nimmt. Da höre ich von weitem ein Donner und es beginnt zu regnen. Na super. Minuten später fällt mir ein Auto am Straßenrand auf. Bei genaueren Hinsehen erkenne ich Avas Auto. Nein bitte ich nicht. Ich laufe schnell hin und sehe sie im Auto sitzen. Ihre Augen sind geschlossen. Mit meinen Sinnen versuche ich irgendwelche Verletzungen wahrzunehmen aber zum Glück spüre ich keine. Ihr Puls ist auch normal. Sie scheint zu schlafen. Aber wieso steht sie hier. Ich bemerke Öl an ihren Händen. Vermutlich ist das Auto nicht angesprungen. Ich rufe uns ein Taxi was auch recht schnell erscheint. Kein Wunder bei dem Namen Kostin stehen in der Regel alle sofort parat. Ein Vorteil, wenn alle in der Stadt deinen Namen kennen. Vorsichtig ohne sie zu wecken nehme ich sie in meine Arme und steige in das Taxi ein. Der Fahrer bringt uns zu Micks Apartment. Bevor ich klingeln kann, öffnet Mick mir schon erleichtert die Tür. Ich hatte ihn informiert, dass ich sie gefunden haben. „Josef zum Glück. Geht es ihr gut?" auch er sucht sie nach Verletzungen ab. „Alles gut. Ihr Auto scheint eine Panne gehabt zu haben. Sie ist wohl vor Müdigkeit eingeschlafen" „Am besten bringen wir sie in ihr Zimmer" ich folge Mick und lege sie in ihr Bett. Ich betrachte ihre schlafende Gestalt. Sie sieht aus wie ein Engel. Ich bin froh, dass ihr nichts passiert ist. „Du liebst sie, oder?" ich sehe Mick erstaunt an. „Was meinst du? Ich habe mir nur wie du Sorgen gemacht" „Du kannst mir nichts vormachen Josef. Dafür kenne ich dich schon zu lange alter Freund. Ich sehe es in deinen Augen. Du schaust sie genauso an wie ich Beth immer anschaue. Es ist okay für mich. Ich habe nichts dagegen. Ihr beide habt euer Glück verdient" ich setze mich an ihr Bett und nehme ihre Hand. „Ich will sie nicht verlieren, was wenn sie nicht so fühlt wie ich" ich spüre wie mir Mick eine Hand auf die Schulter legt. „Mach dir keine Sorgen. Rede mit ihr. Ich verspreche dir du wirst überrascht sein" Mick verlässt das Zimmer und ich bleibe bei Ava. Sollte ich mit ihr über meine Gefühle reden. Ich weiß es nicht, wenn ich sie so sehe, kann ich mir schon eine Zukunft mit ihr vorstellen, nur will ich nicht, dass es wie mit Sarah endet. Dafür ist mir Ava zu wichtig. Schon lange habe ich nicht mehr so gefühlt. Ich sehe wie sie zittert. Kein Wunder, wer weiß wie lange sie in dem Auto saß. Ich schnappe mir ihre Decke und lege sie um sie. Ach Ava was machst du nur mit mir.

Wochen später
Die letzten Wochen waren der reinste Wahnsinn. Ich habe Micks Rat befolgt und habe am nächsten Morgen mit Ava gesprochen und es war die beste Entscheidung meines Lebens. Ich habe so herausgefunden, dass sie genauso fühlt wie ich. Das war so unfassbar. Ava war tatsächlich in mich verliebt und wollte mit mir zusammen sein. An diesem Morgen haben wir uns das erste Mal geküsst und die Wochen darauf folgten weitere. Ava bereichert mein Leben Tag für Tag. Endlich habe ich jemanden an meiner Seite mit dem ich alles Teilen kann. Für nichts auf der Welt gebe ich sie wieder her. Ich behalte sie für immer und ewig auch wenn das heißt, dass ich irgendwann wieder an den Punkt komme, wo ich sie verwandeln muss. Aber daran will ich noch nicht denken. Ein Schritt nach dem anderen. Erst mal genieße ich das hier uns jetzt mit Ava an meiner Seite.

LieblingsmomenteWhere stories live. Discover now