Eine Tür schließt sich und eine andere öffnet sich - Christian Grey

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POV Christian
Gelangweilt sitze ich auf den Ball den meine Mum anlässlich Weihnachten organisiert hat. Ich will am liebsten ganz weit weg sein. Diese Menschen dieser Frohsinn ist mir alles zu viel. Seitdem Anna sich von mir getrennt hat, will ich einfach nur allein sein. Hätte meine Mum nicht drauf bestanden hätte ich den Abend im Büro mit arbeiten verbracht. Aber sie musste mir ja ein Strich durch die Rechnung machen. Ich spüre eine Hand auf meiner Schulter und zücke zurück. Wie ich solche Veranstaltungen doch hasse.„Christian mach nicht so ein Gesicht“ ermahnt mich meine Mum liebevoll und setzt dabei ihr schönstes Lächeln auf. „Mum. Ich kann es nicht ändern. Du weißt wie ich zu solchen Veranstaltungen stehe.“ „Ich weiß du wolltest nicht kommen aber es ist Weihnachten und ich lasse dich nicht irgendwo versauern. Weihnachten verbringt man mit den Menschen die man liebt. Ich weiß, dass du Anna vermisst aber vielleicht war sie nicht die richtig. Du brauchst jemand der dich akzeptiert so wie du bist. So liebt wie du bist.“ „Es tut weh“
„Ich weiß mein Schatz aber du wirst sehen es wird besser. Außerdem heißt es, wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine andere. Und wer weiß vielleicht ändert sich dein Schicksal schon heute Nacht.“ „Wie meinst du das?“ „Du weißt doch viele magische Dinge passieren in der Weihnachtszeit, wenn man aufgeschlossen ist“ und schon geht sie weiter zu ihren nächsten Gästen. Ich beschließe mir etwas die Beine zu vertreten. Minuten vergehen, in den ich gedankenverloren versuche allen aus dem Weg zugehen als ich wieder auf meine Mum stoße.  „Komm setzen wir uns“ auf ein Zeichen meiner Mum bringt der Kellner uns ein Glas Wein und ich ergebe mich meinem Schicksal. Sie versucht mich so gut wie möglich in ein Gespräch zu verwickeln. „Christian hörst du mir zu?“ „Ja Mum“ genervt verleihere ich die Augen. Reicht es nicht das ich anwesend bin. „Ah sie an da ist deine Schwester“ Ich hebe den Blick und bin wie gefangen nicht von Mia, sondern von ihrer Begleiterin. Mein Interesse ist geweckt. Wer ist diese Schönheit.  „Mum wer ist das bei Mia“ versuche ich sie so neutral wie möglich zu fragen. Ich möchte nicht das sie mein Interesse bemerkt. „Oh erkennst du sie nicht“ „Nein sollte ich“ „Das ist Isabelle du weißt schon Isabelle Blake ihr habt als Kinder oft gespielt“ Ich betrachte sie genauer. Aber meine Erinnerung will sich nicht einstellen. „Warte bist du sicher?“ „Ja bin ich. Sie hat sich über die Jahre verändert. Wie du siehst.“ Mum winkt ihnen zu. „Mia Liebling hier sind wir“ „Aha“ Mia kommt mit ihr auf uns zu und mir wird ganz warm. „Hey Mum Hey Bruderherz. Da sind wir endlich. Der Verkehr war die Hölle.“ „Das glaube ich. Mia schön, dass du das bist. Das gilt auch für dich Isabelle. Wir haben uns schon zu lange nicht mehr gesehen.“  „Das stimmt Mrs. Grey danke für die Einladung.“ „Nenn mich bitte Grace. Isabelle du erinnerst dich doch bestimmt an Christian“ ihr blick schweift zu mir und ich kann in ihre wundervoll blauen Augen blicken. Sie sind so tief wie der Ozean ich habe das Gefühl ich verliere mich in ihnen. Sie lächelt mich an. Fühlt sie es etwa auch. Was ist nur mit mir los. „Ja aber sicher. Hallo Mr Grey“ Ich reiche ihr meine Hand, welche sie zögerlich ergreift. Dieses Gefühl als sich unsere Hände berühren ich kann es nicht beschreiben. Es ist so anders als mit Anna. Ich fühle eine Vertrautheit wie nie zuvor. Dabei habe ich kaum ein Wort mit ihr gewechselt. „Warum so förmlich Isabelle. Nenn mich Christian so wie früher.“ ich lasse ihre Hand schweren Herzens los. „Wollt ihr euch nicht setzen?“ Ich stehe auf und ziehe ihr einen Stuhl zurecht. „Danke“ Meine Mum grinst versucht es aber zu verbergen. Mütter. „Was wollt ihr trinken?“ versuche ich weiter die Aufmerksamkeit von ihr zu behalten. „Ich hätte gerne einen Sekt“ wirft Mia ein. „Und du Isabelle?“ „Ein Weißwein wäre schön“ Ich winke den Kellner zu und gebe ihre Bestellung auf, welcher dieser zügig bringt. Mia unterhält sich währenddessen mit Mum und ich nutze die Zeit Isabelle näher zu betrachten. Sie nippt an ihrem Glas Wein. Ich kann nicht glauben wie sie sich verändert hat. Die Erinnerung kehrt langsam zurück. Früher war sie das kleine nervige Mädchen mit Zöpfen und Zahnspange und jetzt fehlen mir bei ihrem Anblick die Worte. Wie die Zeit vergeht und einen Menschen verändern kann. So habe ich seit der Trennung von Anna nicht mehr gefühlt. Mein Herz klopft wie verrückt ich will sie berühren. Ihre ganze Art und Weise zieht mich magisch an. Sie bemerkt wohl mein Starren und blickt in meine Richtung. Wie subtil denke ich mir. „Alles okay Christian?“ Gott ihre Stimme. Wie die eines Engels. „Ja nur“ wie soll ich ihr das erklären. Ich ringe nach den richtigen Worten. Keinesfalls will ich sie verschrecken oder gar verscheuchen. Meine Mum scheint meinen inneren Kampf zu bemerken. „Du musst verstehen Isabelle er mag solche Veranstaltungen nicht das habt ihr gemeinsam“ ich sehe wie sich ihre Wangen bei der Aussage meiner Mum leicht rosa färben. Süß. „Mum“ „Was den es ist dir Wahrheit“  „Das kann ich gut verstehen ich bin auch lieber zu Hause oder auf dem Wasser Grace“ ich horche auf. Wasser. „Dem Wasser“  „Ja dem Wasser. Ich segle für mein Leben gerne wenn ich dazu komme“  „Wusstest du Isabelle das Christian Segelboote  in seiner Werft entwirft?“ ihre Augen beginnen zu leuchten. „Tatsächlich“ „Ja ich liebe das Segeln ebenfalls“ „Was für ein Zufall“  Plötzlich wird ein langsames Lied aufgespielt. Das ist meine Chance ihr endlich näherzukommen. „Was hältst du davon wenn ich dir das bei einem Tanz weiter erzählen?“ lächel ich sie charmant an und halte ihr meine Hand entgegen. „Gerne“ sie ergreift meine Hand und ich führe sie auf die Tanzfläche. „Wolltest du wirklich mit mir tanzen oder deiner Mum entfliehen?“ fragt sie mich grinsend. „Ist es so offensichtlich?“ „Etwas. Da ich das Verhalten kenne.“ „Es tut mir leid aber ich wollte auch gerne mit dir tanzen. Meiner Mum zu entfliehen ist nur ein netter Nebeneffekt.“ „Diese Antwort lasse ich gelten“ und so begannen wir uns zur Musik zu bewegen. Ich ziehe sie so nah wie möglich an mich heran. Ihre Nähe, ihr Geruch, ihre Wärme beruhigt meine Seele. Ihr Lächeln erwärmt mein Herz und die Risse, die es durch Anna bekommen hat fangen an zu heilen. Ich weiß es klingt verrückt, weil ich sie heute erst wieder gesehen habe aber ich werde sie nach heute Abend nicht wieder verlieren.  Das mit Anna hat sich gut angefühlt aber sie in meinen Armen ist das beste Gefühl überhaupt. Sie lässt mich die Enttäuschung, den Verlust von Anna vergessen. Lässt mich wieder an die Liebe glauben. Daran, dass mich jemand liebt. „Christian hörst du mir zu?“ ich nehme den amüsierten Blick von Isabelle wahr. „Verzeih ich war in Gedanken. Was sagtest du?“ „Es ist lange her das wir uns gesehen haben. Das letzte Mal als wir Kinder waren“   „Oh ist das so und ich erinnere mich an einen kleinen Jungen der ebenfalls immer sehr genaue Vorstellungen hatte wie was gemacht werden sollte, oder etwa nicht?“ An Gedanken an diese Erinnerung schleicht sich ein Lächeln auf meine Lippen. „Ja darin waren wir uns ähnlich. Sag wie ist es dir ergangen was machst du so?“ ich merke wie sich ihr Blick leicht trübt. Was hat sie nur? Habe ich etwas Falsches gesagt? „Die letzten Jahre waren nicht so einfach. Wir sind viel umgezogen.  Vor zwei Jahren starb mein Dad und jetzt leite ich das Familienunternehmen. Du weißt ja selbst wie es ist ein Unternehmen zu führen und was alles dazu gehört. Es ist als würde man nur für die Arbeit leben“ Sie versucht es gut zu überspielen aber ich merke, dass sie der Verlust noch schmerzt und drücke sie etwas enger an mich. „Dein Verlust tut mir leid. Es ist hart jemand zu verlieren den man liebt.“ „Danke das bedeutet mir viel. Du hast recht aber ich führe sein Werk fort so habe ich ihn immer bei mir“ ich will sie etwas ablenken. „Was für ein Unternehmen führst du? Habe ich schon von ihm gehört?“ Ihr Blick hellt sich auf. „Ich glaube nicht aber deine Mum. Es ist eine Stiftung. Wir kümmern uns um elternlose Kinder. Es ist gerade jetzt zur Weihnachtszeit nicht einfach“ ich zucke leicht zurück. Die Erinnerungen an meine eigene Vergangenheit vor Augen. Sie sieht mich entschuldigend an. „Es tut mir leid es in war taktlos. Ich hoffe ich habe keine schmerzhaften Erinnerungen hervorgerufen.“ „Nein schon gut. Diese Aufgabe klingt schön. Deine Augen strahlen richtig.“ „Das ist es. Es ist befriedigend in ihr glückliches Gesicht zu sehen bei jeder Unternehmung die wir planen und durchführen. Letztens waren wir im Schwimmbad, davor am Strand danach im Zoo.“ Ich wittere meine Chance. „Wart ihr schon mal Segeln?“ „Was?“ fragt sie perplex. „Du weißt schon das mit dem Boot und dem Wind auf dem Wasser“ „Ich weiß, was das ist schon vergessen aber um auf deine Frage zurückzukommen nein waren wir noch nicht. Wieso fragst du?“ „Also wie wäre es wenn wir das mit den Kindern zusammen machen würden“ ich sehe ihr erstauntes Gesicht.  „Ist das dein Ernst?“ Ich würde alles tun, um dich wiederzusehen, denke ich mir. „Aber sicher ich helfe doch gerne und so kann ich dir gleich meine Boote zeigen“ „Auch die Grace“ fragt sie freudestrahlend. „Woher weißt du von ihr?“ frage ich erstaunt.  „Mia hat es mir erzählt. Ich finde es schön, dass du das Boot nach deiner Mum benannt hast“ „Sie ist der wichtigste Mensch für mich“ „Ich würde sie gerne sehen“ „Gut. Dann ist es abgemacht. Du und ich und die Kinder gehen Segeln“ „Ich freu mich drauf und stell dir erst mal die Augen der Kinder vor“ Ich kann mir ein triumphierendes Grinsen nicht verkneifen. Mein Plan hat funktioniert. Ich habe die Chance sie wiederzusehen. Als das Lied endet wird ein nächstes gespielt. Isabelle will sich lösen aber ich halte sie fest. Nicht gewillt sie schon gehen zu lassen. „Schenkst du mir auch den nächsten Tanz?“  „Gerne“ Und so schwebten wir weiter übers Parkett. Unserer Blicke immer aufeinanderliegend. Ich denke sie spürt diese Anziehungskraft auch. Es kann nicht nur auf meiner Seite so Knistern und prickeln. Ich will sie nie wieder los lassen. Sie fühlt sich so perfekt in meinen Armen an. Das Lied geht zu Ende und wir beenden unseren Tanz. Dabei bemerken wir die erwartungsvollen Blicke der Gäste. Was haben sie nur. In der Menge der Gäste erkenne ich meine Mum. Sie macht eine Handbewegung und zeigt über unseren Kopf. Wir blicken auf und sehen den Grund des Starrens. Wie das Schicksal so spielt. Wir stehen unter einen Mistelzweig und ich sehe ihr schmunzeln. Isabelle blickt mich schüchtern an. „Du weißt, was die Tradition besagt oder?“ „Du meinst das man sich küssen muss wenn man unter einen Mistelzweig steht“ „Genau die also“ „Dann sollten wir das tun. Ich finde man sollte einen Weihnachtsbrauch nicht brechen“ Ich ziehe sie vorsichtig zurück in meine Arme. Unsere Gesichter sind ganz nah beieinander. Wir sind uns der Aufmerksamkeit aller bewusst. Unsere Lippen berühren sich. Das Gefühl ihrer warmen Lippen auf meinen. Ich kann es nicht beschreiben. Es fühlt sich an wie Zuhause. Wir tauschen federleichte Küsse aus. Sie machen Hunger nach mehr. Durch das Klatschen der Menschen um uns herum werden wir unterbrochen. Ich sehe auch ihr an das der Kuss sie nicht kaltgelassen. Ihre Wangen gerötet, die Lippen geschwollen und sie ringt leicht nach Luft. „Frohe Weihnachten Christian“ bringt sie sanft hervor. „Frohe Weihnachten Isabelle“ erwidere ich glücklich und zufrieden. Ich geleite sie von der Tanzfläche. „Komm lass uns etwas spazieren gehen. Meine Mum hat einen wunderschönen Garten der sehr schön beleuchtet ist“ „Das klingt schön. Das würde ich gerne sehen“ Ich nehme ihre Hand und wir gehen Richtung Ausgang dabei lege ich ihr die Jacke meines Jacketts um damit sie nicht friert. „Danke wie zuvorkommend“ „So bin ich“ Meine Mum kommt auf uns zu. Als sie ansetzen will zum Sprechen unterbreche ich sie gleich. Nicht das sie die Chance noch ruiniert. „Mum wir würden gerne etwas spazieren gehen wenn du erlaubst“ „Aber sicher doch. Ich gehe zurück zu den Gästen lasst euch Zeit und viel Spaß euch beiden.“ Mit einem wissenden Grinsen verschwindet sie und wir gehen raus in den Garten. Dort verbrachten wir die nächsten Stunden mit Reden und genossen die Nähe des anderen. Wir entdeckten so viel Gemeinsamkeiten es ist erstaunlich. Anscheinend hatte meine Mum recht.
Wenn sich eine Tür schließt, öffnet sich eine neue.

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