Ein neuer Weg - Angus MacGyver

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POV Bozer
Ich hätte Mac nicht allein lassen sollen aber ich dachte mit Desi an seiner Seite kann ihm nicht viel passieren. Falsch gedacht. Mac ist verschwunden. Seit etlichen Minuten durchsuchen wir sein Krankenzimmer aber ohne Erfolg. Mac wo bist du nur. „Und wie finden wir jetzt Mac“ höre ich Desi genervt fragen. „Wir müssten ihn nicht finden, wärst du bei ihm geblieben“ kontert Riley wütend und ich kann es verstehen. Wir alle machen uns Sorgen. „Was denn. Es war schon spät und er hat geschlafen“ rechtfertigt sich Desi halbherzig. „Er ist verletzt Desi nicht nur körperlich, sondern auch seelisch“ „Mädels so kommen wir nicht weiter“ unterbricht Matty die beiden und legt ihren Fokus auf mich. „Bozer du kennst Mac von uns am längsten. Hast du eine Idee wo er sein könnte?“ fragt sie mich voller Sorge. „Leider nein. Bei Jack kann er nicht sein, der hat einen Einsatz“ „Vielleicht kommt er von allein wieder?“ „Wirklich Desi dein Freund ist verschwunden und du bist kein Stück besorgt?“ greife ich sie an. „Ex“ höre ich sie nuscheln. „Was?“ haben sie sich wirklich getrennt. „Wir haben Schluss gemacht vor dem letzten Einsatz. Zufrieden“ gesteht sie kleinlaut. Jetzt ergibt es Sinn. „Darüber reden wir noch“ sieht Matty sie ernst an. „Hey Leute ich habe was gefunden“ ruft uns Riley ganz aufgeregt zu sich. „Was ist es?“ will ich wissen. „Anscheinend hat Mac mit Büroklammern gespielt. In der Form habe ich sie noch nie gesehen. Sieht aus wie ein keltisches Kreuz“ rätselt sie. „Zeig mal“ ich nehme es ihr aus der Hand und es macht Klick in meinen Kopf. Natürlich wie konnte ich so blind sein. „Leute ich glaube ich weiß, wo Mac ist. Na ja nicht direkt wo aber bei wem“ „Wie hast du das rausgefunden“ will Matty von mir wissen. „Die Figur hat er immer für Ava gemacht.“ erkläre ich ihnen. „Ava. Wieso haben wir noch nie von ihr gehört?“ will Riley wissen. „Es ist kompliziert“ „Inwiefern?“ hackt Matty nach. „Sie hat Mac in einer Zeit geholfen als ich es nicht konnte. Sie hat ihn aus seinem tief wieder herausgezogen. Ich denke, er fühlt wie damals und ist zu ihr. Ava hat eine Art an sich ihn zu Erden wie es niemand anders kann. Es ist schwer zu beschreiben“ „Gut aber wieso weißt du nicht wo sie ist?“ meint Riley kritisch. Sie ist so beschützerisch, wenn es um uns geht. „Sie bleibt nie lange an einem Ort“ antworte ich knapp. „Wieso das?“ meint Desi misstrauisch. Soll ich es ihnen sagen? Wie werden sie reagieren. Ich sehe Matty an ihrem Tablett. „Sie ist eine Agentin, oder?“ meint sie fragend an mich. „Ja Mac und sie haben Geheimcodes, falls sie sich mal finden wollen. Ich habe das nie verstanden. Sorry Leute“ entschuldige ich mich. „Kein Problem Bozer. Wir haben einen Hinweis, das ist alles was zählt.“ meint Matty. „Hat Phönix Informationen über sie?“ fragt Riley interessiert. Gespannt warte ich auf Mattys Antwort. „Ja ein paar“ sie reicht ihr das Tablett. „Wow für ein paar Informationen ist das ganz schön beeindruckend.“ ich kann mir ein Grinsen nicht verkneifen. Ich weiß das Ava gut ist. Sie steht Mac im nichts nach. „Sie wäre ein Gewinn für Phönix“ meint Riley aufgeregt. Sie wollte schon lange eine weibliche Unterstützung. Mit Desi ist sie nie so warm geworden. „Wir werden sehen. Ein Schritt nach dem anderen. Riley versuch sie zu finden. Ich weiß es wird schwer aber wir müssen es versuchen. Bozer hilf ihr“ bitte uns Matty. Wir machen uns gleich an die Arbeit. Ich hoffe ich habe recht und Mac ist bei Ava. Er braucht sie jetzt mehr den je.

Währenddessen bei Mac
POV Mac
Als ich meine Augen öffne, bin ich erst mal verwirrt. Das ist nicht mein Krankenzimmer. Wo bin ich? Was ist passiert? Ich versuche mich so gut es geht zu orientieren. Der Geruch von Pancakes und Speck liegt in der Luft. Plötzlich fällt mir alles wieder ein. Ich bin aus dem Krankenhaus geflüchtet. Zu Ava. Mein sicherer Hafen. Nach allem was in letzter Zeit vorgefallen ist, brauchte ich eine Auszeit. Ich weiß es ist den anderen nicht fair gegenüber aber es muss sein. Ich muss zur Ruhe kommen. Wieder zu mir selbst finden und wo könnte ich das besser als hier. Vorsichtig richte ich mich auf. Die Wunde tut echt verdammt weh. Mit langsamen Schritten folge ich dem Duft des Essens. Mein Magen knurrt. Ich bin hungriger als gedacht. „Hey Schlafmütze. Frühstück ist fertig. Ich hoffe, du konntest etwas schlafen?“ begrüßt mich Ava herzlich. Das habe ich vermisst. Mit ihr fühle ich mich so frei so unbeschwert. „Ich habe so gut wie lange nicht mehr geschlafen. Danke das ich bleiben durfte, nachdem ich dich so überfallen habe“ „Du kannst immer zu mir kommen das weißt du doch und Gesellschaft ist auch mal wieder nett. Wir haben uns viel zu lange nicht mehr gesehen“ „Das stimmt“ ich setzte mich an den Tisch und genieße das üppige Frühstück. Danach haben wir uns auf das Sofa zum Reden zurückgezogen. Es tut gut endlich mal allen Ballast loszuwerden. „Wir haben alle Narben Mac. Manche sind deutlich sichtbar andere liegen tief in uns verborgen. Sie machen uns zu dem, was wir sind. Menschen mit Ecken und Kanten. Sie geben uns die Kraft weiter zu kämpfen und nicht im Abgrund zu versinken. Der Schmerz hält uns am Leben.“ „Bei dir klingt das so einfach. Hast du das Gefühl sie helfen dir?'“ will ich von ihr wissen. Sie wirkt immer so taff. So stark. „Manchmal schon habe ich das Gefühl“ lächelt sie mich aufmunternd an. „Bei mir ist das anders, weißt du. Für mich bist du es die mir Halt gibt und mich vom versinken abhält. Gestern habe ich mich so verloren gefühlt als würde mir jemand den Boden unter den Füßen wegreisen. Dann war ich hier und alles kam zum Stillstand. Bei dir habe ich das Gefühl ich habe die Kraft meine inneren Dämonen zu bekämpfen.“ ich spüre die Tränen in mir aufkommen. Wieso passiert nur so viel Mist in letzter Zeit. „Mac du weißt ich bin immer für dich da. Wir sind doch eine Familie“ „Das sind wir aber ich habe das Gefühl ich nehme so viel von dir und gebe nie was zurück“ meine ich geknickt. „Mac das ist nicht wahr. Du bist mein Freund und das ist Lohn genug. Du weißt wie schwierig es ist bei unseren Jobs jemanden zu Vertrauen. Eine Bindung eingehen. Du vermittelst mir ein Gefühl von Sicherheit. Ich weiß ich kann mich immer auf dich verlassen“ „Also retten wir uns gegenseitig“ erwidere ich gerührt. „Das tun wir Apropos retten. Was macht deine Wunde? Hast du starke Schmerzen? Als du gestern total erschöpft und blutend hier aufgetaucht bist, hat mir das Herz geblutet. Ich hatte solche Panik“ gesteht sie mir und ich glaube ihr aufs Wort. Mein Anblick muss schrecklich gewesen sein aber trotzdem hat sie mich ohne Zögern verarztet. „Etwas besser. Aber..“ ich zögere. „Aber was?“ „Die ganze Sache mit Codex lässt mich nicht los. Ich will nicht glauben das meine Mum den Tod von so vielen Menschen in Kauf genommen hätte. Dann meine mir unbekannte Tante. All diese Lügen machen mich fertig. Was soll ich noch glauben. Meine Wahrnehmung verabschiedet sich und davor habe ich Angst.“ versuche ich ihr meine Gefühle zu erklären. „Ich weiß es nicht Mac. Manchmal tun Menschen Dinge, weil sie glauben sie sind richtig. Niemand ist perfekt“ sie greift zu einer Decke und legt sich mir um. Ich fühle mich so warm so geborgen. „Jetzt bist du hier und kommst erst mal zu Kräften. Du brauchst Ruhe und Zeit. Keine Sorge wir finden die Wahrheit heraus. Ich rufe ein paar alte Kontakte an und sehe, was ich herausfinden kann. Zusammen kriegen wir das hin. Ich lasse dich diesen Weg nicht alleine gehen“ versichert sie mir. „Danke für deine Unterstützung“ „Gerne“ so lümmelten wir den Rest des Vormittags auf dem Sofa herum und schwelgten in Erinnerungen.

Gegen Abend
POV Ava
Wir sind gerade mitten in den Vorbereitungen für unser Lagerfeuer als der Alarm losgeht. Sofort bin ich alarmiert. „Was ist das?“ fragt mich Mac angespannt. „Jemand ist hier“ ich checke die Kameras und entspanne mich wieder. „Sieht aus als hat dein Team uns gefunden“ und zeige Mac die Aufnahmen. „Ich denke Matty, Riley, Russ und natürlich Bozer“ „Es tut mir leid Ava“ „Mac kein Ding ich habe es schon erwartet. Sie machen sich eben Sorgen. So lerne ich sie auch mal kennen. Außer Bozer den kenn ich ja schon. Komm lassen wir sie nicht warten“ ich stütze Mac und wir empfangen sein Team. Die Freunde und Erleichterung ist riesig. Man merkt ihnen an wie viel Mac ihnen bedeutet. Ich hatte erwartet sie würden mich kritisch beäugen aber nichts. Je später der Abend wurde, umso ausgelassener wird sie Stimmung. Ich beobachte Mac genau. Nur zu Sicherheit. „Du tust ihm gut“ höre ich Matty neben mir sagen. „Ich hoffe ich kann ihm etwas helfen“ „Ich habe in deiner Akte gelesen, dass du gerade eine Pause einlegst?“„Ja das Stimmt“ worauf will sie nur hinaus. „Ich brauchte etwas Freiraum. Die letzten Einsätze waren hart“ erkläre ich ihr. „Schon Pläne für die Zukunft?“ fragt sie mich interessiert. „Nein wieso?“ „Na ja Phönix ist immer auf der Suche nach neuen Talenten. Wie wäre es?“ „Ich soll für sie arbeiten?“ frage ich perplex. Damit hätte ich nicht gerechnet. „Warum nicht. Bozer und Mac vertrauen dir und Russ und ich haben ein gutes Gefühl. Du wärst eine Bereicherung für unser Team“ erklärt sie mir und Russ nickt mir aufmunternd zu. „Und hat sie ja gesagt?“ kommt Bozer aufgeregt zu uns. Riley und Mac im Schlepptau. „Ja wozu?“ fragt Mac verwirrt in die Runde. „Matty und Russ haben mir das Angebot gemacht mit euch bei Phönix zu arbeiten“ kläre ich ihn auf. „Wirklich?“ fragt Mac. Ich sehe die Freude in seinen Augen. Die Hoffnung, dass ich ja sage. „Sie passt zu uns. Ihre Talente können hilfreich sein. Gerade jetzt können wir jede Unterstützung gebrauchen, die wir kriegen können“ antwortet Russ ihm kurz. „Also was sagst du?“ fragt mich Matty. Alle schauen mich erwartungsvoll an. Ich sehe wie viel es Mac bedeuten würde. „Ich denke ihr habt ein neues Teammitglied“ bestätige ich. Jubelrufe sind zu hören. Mac umarmt mich und tief in mir weiß ich, dass ich die richtige Entscheidung getroffen habe. Seid diesem Tag bin ich Teil der Phönixfoundation. Ich bin gespannt, was die Zukunft noch bringt. Aber mit meinem neuen Team wird es bestimmt nicht langweilig.

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