Besitzgier - Massimo Torricelli

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Isabella betrat gerade den unteren Salon auf der Suche nach ihrem Freund Domenico, als sie bemerkte, dass Massimo von einem seiner Männer das Bild von Laura abhängen lässt. Er machte einen frustrierten und enttäuschten Eindruck. Sie hatte gestern Abend mitbekommen, dass Laura sich gegen ihn entschieden hat. Keine seiner Worte oder Taten konnte sie umstimmen. Sie ist heute früh zurück nach Polen geflogen.

Bella geht auf ihn zu, als sie erkennt, dass Nico nicht hier ist. Berührt sanft seine Hand.„ Massimo ist alles okay?" Er blickt sie verletzt an. „Was soll ich sagen Bella? Ich habe gespielt und verloren. Ich dachte wirklich, sie könnte mich lieben aber anscheinend kann das keiner." „Massimo, sag so was nicht. Irgendwo ist die Person, die perfekt zu dir passt und dich liebt und akzeptiert, so wie du bist." „Danke Bella. Das hoffe ich doch sehr." Sie drückt seine Hand. „Du weißt, wenn du etwas brauchst, sag einfach Bescheid. Du weißt Nico und ich sind immer für dich da. Apropos Nico, weißt du, wo er ist? Wir wollten eigentlich etwas essen gehen." „Ja, er wollte nur schnell noch ein Telefonat führen. Dann ist er bei dir." „Danke dir" Bella verlässt den Salon auf den Weg zu Nico.
Wie erwartet findet sie ihn an der Garage. „Hey Schatz können wir los?" lächelnd geht sie auf ihn zu und küsste ihn. „Ja, Prinzessin. Ich müsste nur noch kurz etwas erledigen" „ Nico, hast du mit Massimo gesprochen?" „Nein, er hat mir nur kurz mitgeteilt, das ich Laura einen Flug buchen sollte. Hast du mit ihm gesprochen?" „Ja, eben kurz als ich dich suchte. Ich denke, es macht ihn sehr zu schaffen. Er hat seine ganze Hoffnung in Laura gesetzt" „Ich weiß Schatz aber irgendwann findet er seine Prinzessin. So wie ich dich gefunden habe." „Das hoffe ich." „Komm fahren wir essen, danach können wir noch etwas shoppen gehen. Ich habe ein Kleid gesehen, was ich dir unbedingt zeigen will." „Wie du befiehlst mein Herz."Nico hält ihr die Tür auf und beide fahren los.

Einige Wochen später

In den letzten paar Wochen ist viel passiert. Massimo hat seine Position wieder mehr gefestigt. Durch Laura hatte er viel Arbeit schleifen lassen und verschiedenste Menschen hatten versucht, ihn zu stürzten. Aber so wie Massimo ist, hat er jeden Feind niedergestreckt und somit den Respekt der Familie zurückgewonnen. Auch hat sich die Beziehung zu Isabella verändert. Aus einer losen Freundschaft wurde für ihn eine Stütze. Sie hat ihn geholfen, die Situation mit Laura zu verarbeiten und zu verstehen. Dank ihr konnte er einen Schlussstrich ziehen und wurde wieder der Massimo, der er vor Laura war. Stark, selbstbewusst und unbesiegbar.
Gerade sitzt Massimo am Pool und hängt seinen Gedanken nach.
Er denkt an die letzte Zeit zurück, er hat etwas Wichtiges erkannt. Er braucht keine andere Frau, hat er doch die perfekte Kandidatin bereits in seiner Nähe. Isabella. Sie ist schlau, hübsch und einfühlend. Die Perfekte Kombination für ihn. Die Besitzgier wird immer stärker in ihm. Sie soll nur ihm gehören.
Nur gibt es für seinen Wunsch ein Problem. Sie ist mit Nico zusammen. Klar respektiert er seinen Cousin, bis zu einem gewissen Grad aber er hat sich zum Ziel gesetzt die beiden auseinander zu bringen.
Mit diesen Gedanken steht er auf und schwimmt ein paar Runden. Als er gerade seinen Pool verlässt, kommen Bella und Nico Hand in Hand auf ihn zu. Bei dem Anblick baut sich Wut in ihm auf. Er sollte dort stehen nicht Nico. Er will diese Verbundenheit. Eine Frau die nur ihn liebt.
Massimo wird aus den Gedanken gerissen als Bella ihn anspricht. „Hallo Massimo. Wie geht es dir heute?" „Sehr gut und dir?" „Auch gut. Bei dem heißen Wetter wollte ich etwas schwimmen."
„Dann möchte ich dich nicht aufhalten." Er wendet sich Nico zu. „Kann ich dich bitte in meinem Büro sprechen?" „Muss das jetzt sein? Ich wollte Zeit mit Bella verbringen." „Ja jetzt", erwidert Massimo gereizt. Nico sieht Bella entschuldigend an und folgt Massimo in sein Büro.
„Setzt dich bitte." Nico folgt den Befehl. „Ich möchte, dass du in nächster Zeit, mehr Reisen übernimmst" „Wieso das? Ich dachte, du willst das immer übernehmen" „Ich habe meine Gründe. Ich werde in nächster Zeit mehr hier gebraucht. Hier hast du eine Übersicht" Massimo reicht ihm den Ordner. Nico sieht ihn durch. „Das ist doch nicht dein Ernst, oder? Ich werde vier Wochen am Stück unterwegs sein" „Nico, das ist ein Befehl. Deine Reise beginnt morgen. Also genug Zeit dich von Bella zu verabschieden" Nico weiß, dass es keinen Zweck hat mit ihm zu diskutieren. Massimo ist der Don und nur er gibt Befehle. Nico verlässt das Büro.
Massimo reibt sich die Hände. Sein Plan hat begonnen. Nico ist erst mal aus dem Weg und er kann Bella von sich überzeugen. Er schenkt sich einen Bourbon ein und beginnt weitere Pläne zu schmieden.

Währenddessen verabschiedet sich Nico von Bella. Sie ist traurig, dass dieser für lange Zeit auf Reisen gehen muss, aber versteht, dass es sein Job ist. Sie versprechen sich, jeden Tag zu telefonieren. Beide genießen die letzte verbleibende Nacht.
Am nächsten Morgen verabschiedet sich Bella von Nico mit einem Kuss und winkt dem Auto nach.

Die Tage vergehen wie im Flug. Massimo tut alles, um Bella näherzukommen. Er geht mit ihr shoppen, schwimmen, Essen und macht mit ihr verschiedenste Ausflüge. Bella ist für die Ablenkung dankbar und erkennt dahinter aber nicht Massimos Absicht. Dieser ist glücklich, über die Zeit. Er merkt auch, wie sehr sich die Beziehung zu Bella vertieft. Seine Gefühle und seine Gier nach ihr werden immer stärker und er muss aufpassen, dass er sich nicht einfach nimmt, was er will.

Heute ist der Tag, als Nico von seinen Reisen zurückkehrt. Aber anstatt direkt zu Bella zu gehen, geht er direkt auf Massimos Büro zu. Den während seiner Abwesenheit und den Telefonaten mit Bella hat er endlich erkannt, wieso Massimo ihn auf diese Reisen geschickt hat. Erst wollte er es gar nicht glauben aber nach und nach hat sich das Puzzle zusammengesetzt. Nico steht vor dem Büro, aber anstatt anzuklopfen, stürmt er einfach hinein.
Massimo schaut auf, um zu erkennen, wer es wag einfach in sein Büro zu stürmen. „Nico mein Freund, du bist wieder da. Wie schön" „Spar dir das. Ich habe erkannt was du im Schilde führst" „Ich weiß nicht was du meinst?" erwidert Massimo scheinheilig. „Ich habe jeden Tag mit Bella gesprochen. Anscheinend hattet ihr während meiner Abwesenheit viel Spaß" „Ja, ich dachte mir, so ist sie etwas abgelenkt von deiner Abwesenheit und lernt Sizilien noch etwas besser kennen" erwidert Massimo mit einem breiten Grinsen.
In Nico brodelt es. „Ich weiß, was du vorhast, aber es wird nicht funktionieren. Glaubst du wirklich, du kannst mir Bella wegnehmen mit deinen ganzen Aktionen. Das sie mich einfach verlässt für dich, nur weil ich nicht da bin und du mit ihr Zeit verbringst. Sie liebt mich. Dein Verhalten ist so lächerlich und kindisch. Du nutzt deine Position aus."
Massimo steht auf und geht auf Nico zu.
„Nico hör zu, wenn das Leben darauf basiert dir mit Gewalt zu nehmen, was du willst, kannst du dein Verhalten nicht so leicht ändern. Besonders, wenn dir jemand etwas wegnehmen will, was du wirklich sehr begehrst. Also provoziere mich nicht."
Nico schaut ihn ungläubig an.
„Oder was Massimo. Lässt du mich dann töten oder übernimmst du das dann selbst? Glaubst du, so gewinnst du Bellas Herz?" Nico ist in Rage. Was glaubt, den Massimo wer er ist? Bella gehört zu ihm nicht zu seinem Freund.
Massimo erwidert Selbstbewusst „Das muss ich nicht. Sie entwickelt bereits Gefühle für mich. Es ist nur noch eine Frage der Zeit, wann sie dich verlässt und mir gehört."
„Du bist doch verrückt. Hast du nichts aus der Geschichte mit Laura gelernt? Du kannst niemanden zwingen dich zu lieben."
„Du verstehst gar nichts. Bella wird mir gehören und daran kannst du nichts ändern. Gewöhn dich lieber schon mal an den Gedanken."
„Das werden wir ja sehen. Ich gebe nicht kampflos auf." Nico dreht sich um und verlässt Massimos Büro.

Dieser blickt auf das Bild von Bella auf seinem Schreibtisch. „Du wirst mir gehören. Dafür werde ich schon Sorgen. Niemand hält mich auf."

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