Drache und Silber 46

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„Ich brauche keine Heilung. Geht und lasst mich schlafen.", knurrte ich.

Von der Königin wegzukommen, erwies sich als mühsam. Ungeschickt warf ich mich auf den Bauch und wühlte mich in den Berg aus Decken.

Ein fester Griff um meine Hüfte hielt mich auf.

„Ach Iris.", lachte die Elfe. „Ihr müsst nicht alles ausziehen. Ich wollte euch nur aufziehen."

Meine Verwunderung über ihren Scherz hielt sich in Grenzen. Tatsächlich hatte ich ihn erwartet.

So erschöpft, war ich nicht zu Scherzen aufgelegt.

Laut seufzte ich in den weichen Stoff unter mir und drehte den Kopf, um die Königin anzusehen.

„Was müsste ich ablegen?"

Ihre Finger schoben sich weiter meine Hüfte hinauf unter mein Hemd. Ich spürte sie bereits an meinem Rücken, knapp über dem Saum der Hose. Unter ihrer Berührung prickelte meine Haut.

„Nun. Ich muss meine Hand auf euer Herz legen. So nah wie ich ran komme zumindest. Eure Hose ist recht eng. Deswegen wäre es besser sie auch loszuwerden. Damit nichts den Blutkreislauf stört.

Und wenn ihr Wunden von dem Schwertkampf mit Marion davon getragen habt, solltet ihr sie mir zeigen. Ich weiß ihr habt nicht geblutet, aber ich bin mir nicht sicher ob Prellungen entstanden sind."

Also musste doch meine gesamte Kleidung weichen. Bis auf den Lendenschurz, der meine Geschlechtsteile vor dem groben Leder der Hose schützte.

Mit kräftigen Händen massierte die Königin mir inzwischen über den unteren Rücken. Sie verursachte gewaltige Schmerzen und zeigte mir, dass ich Heilung dringend notwendig hatte.

Mit lautem Ächzen wand ich mich unter ihrem Griff. Nicht nur weil sie mir weh tat.

„Na das klingt weniger gut. Eure Muskeln fühlen sich an wie Stein. Warum zögert ihr noch? Seid ihr so schüchtern?"

In meinem ganzen Leben war ich nie schüchtern gewesen. Aber die Königin bewegte sich außerhalb meiner Normalität. Vielleicht würde ich sie alles tun lassen was sie wollte, wenn ich nackt vor ihr lag. Vor den Konsequenzen aus diesem Handeln graute mir.

Was wenn ich sie danach nie wieder verlassen wollte, aber sie mich sofort verließ?

Vielleicht spielte sie immer noch mit mir.

Oder sie mochte meinen Körper am Ende nicht.

„Ich bin schüchtern. Aber...ich kann die Hose ausziehen. Das Hemd lasse ich an. Ihr könnt..."

Fest biss ich die Zähne aufeinander. Welche Risiken ging ich ein, wenn ich ihr erlaubte mir unter das Hemd zu fassen?

„Das geht.", antwortete die Königin.

Sie verstand mich stets ausgezeichnet. Eine nervige Eigenschaft.

Ein paar Mal klopfte sie mir leicht mit der flachen Hand auf den Rücken.

„Nun. Dreht euch um. Soll ich euch mit der Hose helfen?"

Bevor ich mich mühsam auf den Rücken wuchtete, kam mir ein Gedankenblitz, den ich nicht für mich behalten konnte.

Ich wollte nicht wiederholen, was auf dem Feld passiert war, bevor ich aus dem Nebel der Erinnerung auftauchte.

Verwirrung, beschrieb das Erlebnis am Besten und der süße Duft von Honig.

„Ihr werdet mir keinen Honig füttern. Oder? Ist es Teil des Heilzaubers?"

Wahrscheinlich brauchte ich der Königin zu lange. Sie half mir mich umzudrehen. Ein irritierter Blick traf mich.

„Wollt ihr denn welchen essen? Dann kann ich Honig bringen lassen."

Heftig schüttelte ich den Kopf. Der Hunger auf die Süßigkeit war mir für einige Zeit vergangen.

„Auf dem Feld, nachdem ihr mich mit dem Zauber angegriffen habt. Da habt ihr mir Honig gegeben."

Wie selbstverständlich öffnete die Königin meinen obersten Hosenknopf. Ich fing ihre Hände, um ihr Einhalt zu gebieten.

Nachdenklich die Stirn gerunzelt starrte sie auf meine Finger.

„Wie habe ich ihn euch gegeben? Was hab ich dabei gesagt?"

Nachdrücklich schob ich ihre Arme weg und zog mir das lange Hemd über die Hüfte. Der dicke Stoff bot mir nur spärlichen Schutz. Für den Moment genügte er mir. Die Königin würde mir die Hose sicherlich nicht mit Gewalt vom Leib reißen.

Ihre Fragen machten keinen Sinn. Wollte sie mich wieder ärgern?

„Nun. Das wisst ihr doch besser als ich. Es ging nur um den Honig. Das er süß ist und ich ihn probieren soll."

Immer noch stand ihr die absolute Verwirrung ins Gesicht geschrieben. Als sie bemerkte, dass ich sie kritisch musterte, lächelte sie mich freundlich an.

„Nun. Hierfür werden wir keinen Honig brauchen. Der macht das Bett ganz klebrig."

Seelenruhig stopfte sie mir ein Kissen unter den Kopf, damit ich bequemer liegen konnte.

Irgendetwas verschwieg sie mir ganz offensichtlich.

Es reihte sich ein in die Schlange der tausend Dinge, die ich nicht über sie wusste.

Mir fiel wieder ein, dass Jae mir von der Liebe seiner Schwester erzählt hatte. Auch diese Gefühle hatte sie mir nicht gestanden.

Wenn sie der Wahrheit entsprachen. Jede Stunde, die ich mit ihr verbrachte, schaffte es mehr meiner Zweifel fortzujagen.

Mir diese Zuneigung vorzuspielen, machte keinen Sinn.

„Das ist gut."

Für Frage und Antwortspielchen war ich zu müde. Sie mussten warten.

Die Hände versteckt unter meinem Oberteil, knöpfte ich meine Hose auf. So geschwächt, glich es einer Tortur, sich ihrer zu entledigen. Die Hüfte nach oben gereckt, zitterten meine Beine so gewaltig, als ich das hartnäckige Leder über meinen Po schob, dass ich zwei Mal zwischendrin pausieren musste.

Irgendwann verlor die Königin die Geduld. Sie packte den Saum der Hosenbeine, um sie beherzt über meine Füße zu zerren.

Mit einem frustriertem Schnauben warf sie das Kleidungsstück vom Bett.

Ich hatte mich geirrt. Die Königin brachte es durchaus fertig, mir mein Gewand mit Gewalt vom Körper zu reißen.

Prüfend spannte sie ihre Finger um meinen nackten Oberschenkel.

„Ihr habt gut trainierte Beine. Ist zu erwarten bei einer Schwertkämpferin."

Ihre Hüfte stieß an mein Bein, als sie näher rutschte. Beinah berührte sie meinen Lendenschurz.

Mit wild klopfendem Herzen, zog ich abermals mein Hemd weiter nach unten.

Langsam bohrte die Königin die Finger stärker in meine Muskeln. Sie versuchte nicht mir weh zu tun, dennoch schlug ich ihre Hand weg.

Die Elfe überschritt zu viele Grenzen. Halbnackt und geschwächt, fühlte ich mich ausgeliefert. Ich musste also verhindern, dass sich mich massierte, streichelte, oder sich anderweitig um meinen Körper bemühte.

Den Moment, an dem ich sie einfach gewähren lassen wollte, dürfte sie nicht einmal ankratzen.

„Ja. Am Winterstein trainiere ich täglich."

Meine Stimme klang zu anstrengt. Die Augenbrauen der Königin schossen für einen Augenblick nach oben. Vielleicht bildete ich es mir ein, aber mich übermannte das Gefühl, dass sie genau wusste wie es mir erging.

Mit einem reizendem Lächeln lehnte sie sich vor und flüsterte dicht an meinem Ohr:

„Habt ihr Angst vor mir? Das ist nicht nötig. Ich sorge immer nur dafür, dass es euch gut geht."

Dann küsste sie mich.


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