Silber und Drache 93

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Juna fiel mir um den Hals. Eng presste sie ihre Arme um mich. Im nächsten Moment drückte sie mich weg und verpasste mir eine Kopfnuss.

„Du fieser Drache. Du. Warum spielst du mit mir? Erst nein, dann ja. Änder deine Meinung nur nicht wieder. Dann verlasse ich dich."

Natürlich hatte sie Recht. Den Schlag verdiente ich.

„Es tut mir Leid. Ich war mir so unsicher."

Skeptisch runzelte sie die Stirn.

„Und jetzt bist du dir sicher?"

Zu meiner Überraschung musste ich nicht nachdenken. Die Antwort kam ganz einfach zu mir.

„Ich bin mir absolut sicher. Ich will dich nicht mehr hergeben."

Meine Wangen brannten. Schüchtern wich ich ihrem Blick aus. Ich hatte ihr wirklich einen Antrag gemacht.

Meine Königin legte ihre Finger unter mein Kinn und zwang mich sie anzusehen. Ein rätselhaftes Lächeln umspielte ihre Lippen.

„Gut. Dann sag ich dir jetzt meinen Wunsch, denn du mir nicht abschlagen darfst. Er ist mir soeben eingefallen."

Bevor sie weitersprach, bekam ich einen Kuss. Einen zarten, liebevollen. Dann kniff sie mir ins Ohr.

Sie war sich wohl nicht sicher, ob sie mir noch böse war.

„Ich möchte die Hochzeit nicht hier feiern. Wir kehren zuvor nach Hause zurück. Du kannst einladen, wenn du willst. Und ich möchte das ein Drache und ein Elf uns traut. Es wird eine offizielle Hochzeit, vor meinem gesamten Hof werden."

Schwer schluckte ich. Ihr Plan klang nach einer Herausforderung. Zögernd nickte ich. Ich würde ihr den Wunsch auf keinen Fall abschlagen.

Juna begann zu Lachen.

Sanft streichelte sie mir über die Wangen.

„Ach. Du siehst aus, als wolltest du weglaufen. Ich bin eine Königin. Meine Untertanten erwarten ein Fest, wenn ich heirate. Selbst wenn einige nicht glücklich sein werden mit meiner Wahl. Aber..."

Ihr warmer Atem kitzelte meine Haut, als sie mir ins Ohr flüsterte.

„...du bist meine einzige Liebe. Dagegen kann ich mich nicht wehren. Die Elfen verstehen es. Es ist ein Segen und Fluch zu gleich. In den Augen der Elfen, muss ich dich heiraten."

Vermutlich war eine Heirat unter Elfen wirklich die bessere Lösung. Viele der Drachen, würde kein Verständnis für unsere Verbindung zeigen.

Mit leuchtenden Augen blickte Juna mich an. Sie streichelte mir das Haar aus der Stirn.

„Mach dir keine Sorgen. Ich bereite alles vor. Außer du möchtest mithelfen. Und du kannst so viele Gäste einladen, wie du willst. Ganz Winterstein kann kommen. Sogar dein verzogener König."

Eigentlich wollte ich nur meine Familie und engsten Freunden einladen, aber vermutlich würde Vigour sich in dem Fall selbst einladen. Er liebte Festlichkeiten.

Irgendwie überforderte mich der Gedanke an die Hochzeit. Ich kämpfte noch damit zu realisieren, dass ich tatsächlich heiraten würde. In den letzten 600 Jahren, hatte ich nicht einmal daran gedacht, eine Ehefrau zu sein.

Um das Thema etwas weiter in die Zukunft zu schieben, verschloss ich den Mund meiner Geliebten mit einem Kuss.

„Wir können später planen. Jetzt sollten wir Vigour besuchen gehen.", sagte ich gegen ihre Lippen.

Drache und SilberWo Geschichten leben. Entdecke jetzt