Drache und Silber 124

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Den Worten meiner Königin folgte ich gerne. Doch bereits als ich nähertrat und den Arm um sie schlang, überkam mich das Wissen meines Scheiterns. Der Verschluss zu bösartig und alles darunter zu verlockend. Die Aufgabe glich der letzten, brutalsten Prüfung des Helden, bevor er den wertvollsten Schatz sein Eigen nennen konnte. Nur weniger theatralisch, da ich alles versteckte bereits hundertfach besessen hatte. Dennoch raubten mir Schauer aus Hitze und Kälte alle Ruhe.

Immer wieder rutschten mir die winzigen Knöpfe aus den glitschigen Fingern, bevor ich sie richtig fassen konnte. Unmöglich ihr Kleid zu öffnen, während Juna mich zärtlich am Nacken kraulte.

Meine Liebste wusste es. Ich erkannte es am frechen Funkeln in ihren Augen und dem nachsichtigen Lächeln, das um ihre Lippen spielte.

Mein Versuch scheiterte erneut und ich knurrte frustriert.

„Quäl mich nicht. Juna.", murmelte ich.

Ein zufriedenes Kichern.

„Ich quäl dich niemals. Meine Prinzessin. Ich seh nur so gern, wenn du mich so sehr willst."

Ich zog die Hände zurück und stoppte meine Bemühungen endgültig.

„Du fieses Stück."

Juna lachte laut auf.

Fest schlang sie die Arme um mich und hauchte in mein Ohr.

„Reiß sie auf die fiesen Knöpfe. Ich zieh später dein Hemd drüber."

Kein Zögern hielt mich auf. Die Knöpfe sprangen in alle Richtungen davon und hinterließen eine klaffende Wunde im hauchzarten Stoff.

Meine Finger suchten ihren Weg durch den Riss, um die nackte Haut meiner Liebsten zu berühren. Unter dem filigranen Gewand, fand kein Unterkleid Platz.

Ein Seufzen entschlüpfte den Lippen meiner Königin, als ich über ihre Rippen streichelte. Das starke Gerüst unter samtener Haut. Ich erforschte ihre Seite, wie so oft zuvor und doch weckte die Berührung dieselben Freuden. Dasselbe Herzklopfen.

Seichte Wellen, weiche Kurven und die verlockende Rundung ihrer Hüfte. Der enge Stoff, der sich noch an ihren Körper schmiegte, unterband grausam meine Entdeckerfreuden.

Juna blinzelte mich an. Röte auf ihren Wangen. Die Lippen halb geöffnet; mit der Zungenspitze benetzt, warteten sie auf meinen Kuss.

Meine Frau, verbunden vor der Mutter. Meine einzige Liebe.

Sie wartete nie geduldig auf mich. Stattdessen stürzte sie sich auf mich und stahl mir den Atem. Ich riss meine Hand aus dem engen Gefängnis ihres Kleides.

Ein Knirschen und der Stoff klaffte weit auseinander. Doch ich hielt meine Liebste sicher in beiden Händen.

„Du ungeschickter Drache. So viel teurer Stoff, in Fetzen. Unbrauchbar..."

Noch wilder küssten wir uns. Versanken ineinander. Juna krallte die Finger in mein Unterkleid.

„Sollte ich vor dir niemals Kleider tragen? Damit du mich sofort haben kannst. Ungeduldiger Drache."

Die Rüge verlor an Gewicht, weil sie mich so verliebt küsste und mir sanft durch das Haar streichelte, mit liebevoller Bewunderung in den himmelblauen Augen.

Der goldene Nebel um uns herum strahlte heller, als meine Liebste mich zu Boden zog. Die Statue der Mutter, zuvor nur grauer Stein, erblühte in tausend Farben, wie eine Blumenwiese.

Wir fanden ein Bett im weichen Gras. Warm und sicher. Juna warf die Überreste ihres Kleides zur Seite. Achtlos, es hatte seinen Zweck erfüllt. Als Spielzeug der Verführung.

Nur in ihrem Lendenschurz kniete sie über mir, das Haar als wilder Kranz um ihr leuchtendes Gesicht. Die Äste und Blätter, die sich in den verwirrten Strähnen verfangen hatten, zauberten ihre eine neue Krone.

Ihre Haut glänzte und lockte mich sie zu berühren. Ein Versprechen von samtiger Weichheit, dass ich nur zu gern testen wollte. Meine Liebste fing meine gierigen Hände und drückte sie sanft, doch unnachgiebig zurück ins Gras.

Juna legte den Kopf schief und lächelte auf mich herunter.

Sie lehnte sich nach vorne. Ihre Brüste drückten gegen mich. Ich wünschte mein Unterkleid weit fort, weil es eine unnötige Barriere zwischen uns schuf.

„Was willst du meine Prinzessin? Nur liegen und schlafen wie gestern? Oder willst du das hier."

Als sie meine Hand fasste und zwischen ihre Beine legte, dort wo der Lendenschurz sie noch vor meinen Blicke verbarg, dort wo laut der Mutter, die Quelle der Fruchtbarkeit verborgen lag, kribbelte mein ganzer Körper.

„Nicht nur das. Ich will nur dich. Du bist...", meine Stimme brach.

Mein Herz rannte, wie ein feiger Krieger vom Schlachtfeld. Ich räusperte mich, um den Kloß aus meinem Hals zu vertreiben. Die Hitze meiner Liebsten verbrannte durch den Stoff hindurch meine Finger. Ich wollte in sie tauchen, um sie zur Ekstase zu bringen und ihr die Kontrolle rauben, bis sie nach mir flehte.

„Du bist meine einzige Liebe."

Diesmal gelang es mir die wichtigste aller Liebeserklärungen auszusprechen. Vor ein paar Monaten ein bedeutungsloses Geständnis, trieben die Worte jetzt meiner Liebsten und mir die Tränen in die Augen.

Egal wie oft ich es sagte, immer reagierte Juna mit einem Seufzer der Erleichterung.

Nur kurz schwelgte sie in meinen Worten, dann kehrte das Lächeln auf ihre Züge zurück. Meine Liebste presste ihre bedeckte Scham gegen meine Finger. Gleichzeitig raffte sie mein Unterkleid nach oben und erkundete jeden Flecken Haut, den sie freilegte, mit federleichten Fingerspitzen. Ein grausames Kitzeln. Ich spannte die Muskeln an um mich der liebevolle Folter zu widersetzten und meine Königin zollte dem Schauspiel mit zufriedenem Grinsen Respekt.

„Willst du mich verführen?"

Ein Schnurren, wie das einer Katze vor ihrem Spielzeug. Sie presste den Körper gegen mich. Diesmal Haut auf Haut, spürte ich ihre sanften Rundungen und ihre Wärme mit jeder Faser meines Wesens.

Scharf sog ich Luft ein.

Juna packte meine Finger und führte sie unter ihren Lendenschurz. Feuchte Hitze hieß mich willkommen.

„Genau so.", hauchte sie.

Etwas schnalzte gegen meinen Oberschenkel. Auch meine letzten Hüllen fielen und diesmal zerrte meine Liebste sie zu Fetzen.

Goldener Nebel tanzte um uns herum, er zog schimmernde Muster in die Luft. Doch die Augen meiner Königin strahlten heller, als sie gegen mich rieb, langsam meine Finger ritt und mir Küsschen aufs Gesicht presste.


Drache und SilberOnde histórias criam vida. Descubra agora