Silber und Drache 123

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Meine Liebste fütterte mir den süßen Brei aus ihrer Hand. Brav leckte ich über ihre Haut und merkte, dass ich zitterte. Ihre Haut, so heiß, verbrannte meine Lippen.

So hatte ich mir unser Frühstück nicht vorgestellt. Hastig schlucken und immer noch mehr von den Geschmack meiner Königin kosten, obwohl nicht einmal einer kleiner Rest das Breis noch an ihr klebte. Und ich vergaß das Frühstück ganz, als ihr Blick den meinen fing.

„Willst du?", hauchte Juna. Sie küsste meine Lippen.

„Willst du mit mir zusammenbleiben? Für immer. Vor der Mutter und dem weisen Drachen. Dass sie uns zusammenführen im ewigen Kreis."

Juna schlang die Hände um meinen Nacken, ihre Berührung kribbelten meine Rückgrat hinunter.

„Uns nie verlieren und uns finden, immer wieder finden. In Ewigkeit."

Tränen hingen in ihren Wimpern. Rasch wischte ich sie fort.

Der weise Drache holte jeden Drachen zu sich ins Schattenreich, wenn der letzte Kampf überstanden war. Dort verweilten wir mit ihm, bis uns Flügel wuchsen und wir zum Himmel, unserer Sehnsucht, aufsteigen konnten. Die Elfen glaubten an den Kreislauf der ewigen Wiederkehr. Tod und Wiedergeburt. Vergessen und Wiedererkennen, bis in die Unendlichkeit. Nach ihrer Religion stammte die einzige, ewige Liebe aus den vielen Leben zuvor und wiederholte sich immer und immer wieder. Demnach war meine Geburt als Drache ein großer Fehler. Ein Irrtum der Götter.

Wie konnten wir uns Wiederfinden, wenn ich ohne meine Liebste ins Schattenreich gehen musste?

„Ich will. Ich will nichts anderes."

Tränen erstickten meine Stimme. Denn ich wollte nichts mehr. Meine Zweifel verschwieg ich und ließ mich widerstandslos von Juna zum Schrein der Mutter führen.

Der sanfte Schein auf der Lichtung hüllte uns in Gold. Die Mutter wartet ruhig auf uns. Bewegungslos auf ihrem Steinthron. Fest nahm meine Liebste meine Hände und wir schauten uns an. Ohne Hast betrank ich mich an der Schönheit meiner Königin. Mit ihrem wilden Haar, wie ein heiliger Schein um ihren Kopf, glich sie selbst der Mutter. Meine endlos liebende Frau. Die Augen groß, voll Wunder, starrte sie mich an. Es fiel mir schwer ihre Gedanken zu erraten, doch ich hoffte sie fühlte ebenso wie ich. Das ich im Moment dasselbe sein konnte für sie. Das größte Geschenk auf Erden, das mich so unendlich glücklich machte.

Wir küssten uns sanft. Ganz unschuldig pressten wir die Lippen aufeinander und kicherten wie kleine Kinder. Wir besiegelten unsere Verbindung. Die Mutter und der Wald der Lichter schenkten uns die Hochzeit, die wir uns gewünscht hatten. Nur für uns beide.

Juna griff in mein Haar und zog mich näher.

„Jetzt gehörst du ganz mir. Weißt du das? Keine windige Drachenehe. Bloße 50 Jahre. Wir sind zusammen für immer. Du bist nicht weggelaufen. Selbst schuld.", hauchte sie gegen meine Lippen.

Ihre Worte brachten mein Herz zum Galoppieren. Aber keine Angst beherrschte meine Gefühle. Aufregung schwappte über mich in einer gewaltigen Welle.

„Wieso weglaufen? Mutierst du jetzt zum Monster, das mich auffrisst?"

Spielerisch fletschte sie die Zähne.

„Darauf hab ich doch die ganze Zeit gewartet!"

Mit einem Knurren stürzte sie sich auf meinen Hals. Ich lachte, als ich ihre Zähne über meine Haut schaben spürte. Mein Lachen erstarb als sie ihre Zunge dazu nahm.

Ihre Finger kratzten über meinen Kopf und Nacken. Ohne Rücksicht auf meine empfindlichen Schuppen. Scharf sog ich Luft ein und sie lachte.

„Magst du es nicht gefressen zu werden?", kicherte Juna.

Ich schluckte nur schwer und schlang die Arme um ihren schmalen Rücken. Meine Fingerspitzen bohrten sich in ihre Haut und die Barriere, ihre Kleidung, darüber. Der dünne Stoff ihres Kleides zerriss wie Papier.

Bestimmt schob sie mich weg, doch ließ die Hand in meinem Nacken liegen.

Sanft strich sie über meine Wange und tippte mir auf die Nase.

„Das Kleid brauch ich noch. Also darfst du es nicht zerreißen. Ich liebes es zwar zu sehen, was deine Kraft mit meinen Kleidern anstellen kann. Aber heute nicht. In Ordnung? Willst du es mir vorsichtig ausziehen?"

Unmöglich was sie von mir verlangte, während ihr Daumen sanft über meine Nackenschuppen rieb und heiße Schauer sich über mich ergossen. Dennoch näherte ich mich ihr und löste winzige Knöpfe an ihrer Seite. Immer wieder rutschten sie mir aus den schweißigen Händen. Der Drang den Stoff zu zerreißen nahm überhand, so ballte ich die Hände zu Fäusten und funkelte meine Liebste frustriert an.

Ein freches Grinsen zierte ihre Züge.

„Wieso musst du so unpraktische Kleider tragen?"

Meine Anklage beantwortete sie mit einem Lachen.

„Ich sehe hübsch darin aus. Nicht wahr? Warum sollte ich etwas tragen, in dem ich nicht hübsch bin?"

Normalerweise fielen mir tausend Gründe ein warum; mit meinen Gedanken von Lust vernebelt, nickte ich nur.

„Und manchmal trage ich sie vielleicht, damit du sie zerreißen kannst."

Sie zerrte mich an meinem Hemd näher und löste die Bänder, die es geschlossen hielten. Ohne auf dieselben Probleme zu stoßen, die mich am Erfolg gehindert hatten. Ein Knoten nach dem anderen fiel unter ihren geschickten Fingern, dann schob sie das Kleidungsstück zurück über meine Schultern. Lautlos gilt mein Hemd zu Boden und ich stand im dünnen Unterkleid vor ihr. Geschwind zog sie es aus meiner Hose. Feuchter Nebel legte sich auf meine nackte Haut und ich zitterte unter einem deutlichen Schauer.

Meine Königin zog eine Augenbraue nach oben.

„Ist dir kalt, Prinzessin?"

Hastig schüttelte ich den Kopf und nahm einen tiefen Atemzug.

„Gut. Denn jetzt werde ich noch dies tun."

Sie griff unter mein Unterkleid und fummelte meinen Gürtel auf.

„Wenn ich dir die Hose wegnehme. Wirst du dann frieren?"

Hitze brannte in meinen Wangen. Wieder antwortete ich mit einem Kopfschütteln. Meine Stimme war mit dem Hemd zu Boden gefallen.

Juna kicherte und löste die letzten Bänder, die meine Hose an Ort und Stelle hielten. Sie schob das enge Leder nach unten, bis es von selbst rutschte und sich schließlich um meine Stiefel bauschte.

Mit sanften Fingern streichelte sie über meinen Lendenschurz. Wärme brannte durch den dünnen Stoff.

„Und jetzt? Ich hab dich in einem Moment ausgezogen und mein Kleid ist immer noch verschlossen. Möchtest du mir nicht helfen?", flüsterte meine Königin.


Drache und SilberWhere stories live. Discover now