𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred Weasley

Kapitel 103

Kapitel 103

1. August 1997

«Ist alles gut?» Hermine sieht mich mit argwöhnischem Blick an. Ich ziehe meinen Schuh aus und reibe mir die Ferse. Dabei halte ich mich an ihrer Schulter fest, um nicht umzufallen.

«Ich hasse hohe Schuhe. Ich hasse sie und werde sie niemals mögen. Ich bewundere dich dafür, wie elegant du damit laufen kannst.» Ich seufze und schlüpfe wieder in den Schuh. «Aber was tue ich nicht alles, um die liebe Molly glücklich zu machen.»

Hermine schnaubt und schaut dann wieder zu Olivia. «Emilia hat erzählt du studierst Literatur?» Sie lächelt Olivia freundlich an, die ihre Handtasche feste vor ihrem Körper umklammert.

Bisher ist der Tag gut verlaufen und der Zauberspruch scheint seine Wirkung nicht verfehlt zu haben. Olivia benimmt sich meistens so, wie ich sie kennengelernt habe. Nur in wenigen Momenten driftet ihr Blick ins Leere oder wird glasig, doch sie fängt sich sofort wieder und zeigt nicht, dass ihr irgendetwas an dieser Hochzeit oder seinen Gästen merkwürdig vorkäme.

Da George dabei helfen musste, die Gäste auf ihre Plätze zu verweisen, übernahm ich die Aufgabe, Olivia mit allen bekannt zu machen und sie rumzuführen. Nach jedem neuen Treffen atmete sie dabei schwer aus und sprach die Namen noch einfach leise vor sich her.

Bei Hermine scheint sie sich aber wohler zu fühlen als bei den anderen. Immerhin verwickelt diese sie gekonnt in ein Gespräch über Bücher – ein Thema über das sowohl Olivia als auch Hermine viel zu erzählen haben. Ich höre schon lange nicht mehr zu, sondern suche die Menge nach Fred ab. Er und George wollten uns Getränke holen, sind aber irgendwie verschwunden.

Die Trauung ist schon vorbei und die Feier ist in vollem Gange. Die Tanzfläche ist gefüllt mit fröhlichen Gästen, die sich mehr oder weniger elegant zur lauten Musik bewegen.

Ich recke mich und schürze die Lippen, doch zwischen all den Rotschöpfen ist von den Zwillingen keine Spur.

«Hallo.», sagt eine dunkle Männerstimme von der Seite und ich zucke zusammen.

Es ist Viktor Krumm, der Sucher der Bulgarischen National-Quidditchmannschaft. «Oh, Hi!», mache ich und weiche instinktiv einen Schritt zurück. Hermines Augen weiten sich, als sie Viktor erblickt.

«Viktor!», entfährt es ihr und der Bulgare setzt ein Grinsen auf. Ihre Wangen färben sich hellrot.

«Möchtest du Tanzen?», fragt er höflich und Hermine nickt mit leicht geöffnetem Mund.

«Ja. Ja, gerne.» Mit hochgezogenen Augenbrauen schaut sie zu mir zurück, als Viktor sie an der Hand auf die Tanzfläche zieht.

«Er ist ein berühmter bulgarischer Nationalspieler.», erkläre ich Olivia, während ich den beiden nachschaue. «Seine Schule kam mal zu einem Sportfest an unsere Schule, da haben die zwei sich kennengelernt. Sie haben sich ein paar Mal getroffen, aber leider ist nichts draus geworden.» Olivia nickt, als sie die Informationen in sich aufsaugt.

«Zur Freude von Ron – Georges kleiner Bruder, der da....» Ich deute mit dem Zeigefinger auf Ron, der auf der anderen Seite des Festzeltes zusammen mit dem maskierten Harry sitzt und griesgrämig auf die Tanzfläche starrt. «Denn der steht auf Hermine – und Viktor... lange Geschichte... Aber wenn ich es richtig beobachtet habe bahnt sich zwischen Hermine und Ron endlich mehr an.» Ich schaue zu Olivia auf, die stumm nickt. «Tut mir leid, ich überfordere dich sicher mit meiner Informationsflut.»

«Nein, schon gut. Es ist wirklich schön, endlich mal mehr über George zu erfahren und seine Welt kennenzulernen.» Sie schaut sich um, dann lehnt sie sich zu mir und senkt die Stimme. «Wir haben uns immer nur bei mir getroffen, das fand ich immer schade und ich weiß das klingt sicher albern, aber ich hab' gedacht er verheimlicht vielleicht irgendwas.»