Kapitel 69

4.8K 273 85
                                    

jetzt verwöhne ich euch aber ganz schön ;)

Viel Spaß und danke für eurer Durchhaltevermögen ♥

____________________________


„Accio Besen!", ich zeige meinen Zauberstab in die Luft und hoffe, dass es auf diese Distanz funktioniert. „Wir müssen los.", ruft Harry den anderen zu. „LOS!", wiederholt er lauter und Hermine neben mir schreckt auf. Sie sieht unzufrieden mit der Wahl ihres Fortbewegungsmittels aus. Genauso wie sie kann ich die Thestrale nicht sehen – im Gegensatz zu Harry und Luna, die den anderen hektisch auf die unsichtbaren Pferde hochhelfen.

„Sag Remus Bescheid und kommt so schnell es geht ins Ministerium nach!", meint Harry zu mir gewandt, während er Ron die Räuberleiter macht. Ich nicke und blicke in den Himmel, auf der Suche nach meinem Besen. „Komm schon...", murmle ich und werde nicht enttäuscht, denn schon kann ich seine Umrisse am Himmel auf mich zufliegen sehen. Noch ehe Harry auf seinen Thestral aufsteigen kann, fange ich meinen Besen aus der Luft ab und schwinge mich auch schon darauf. „Passt auf euch auf!", rufe ich ihnen noch zu und drücke mich so fest es geht vom Boden ab. „Du auch!", erwidert Hermine mit zittriger Stimme. Ich kann mir vorstellen, dass auf einem unsichtbaren Pferd zu sitzen sicher angsteinflößender sein wird als auf einem Besen in die Lüfte zu steigen. Doch für Mitleid ist jetzt keine Zeit. Wahrscheinlich geht es wortwörtlich um Leben und Tod.

Ich schieße mit einem Tempo in die Luft, das Oliver Wood sicher stolz gemacht hätte. Äste zerkratzen mein Gesicht, doch das ist mir gerade egal. Als der Widerstand der Bäume ablässt, mache ich noch einmal einen Satz in die Höhe, orientiere mich über die Ländereien von Hogwarts hinweg und visiere das kleine Dorf am anderen Ende an. Ich lehne mich im Flug so weit wie möglich nach vorne, um der Luft so wenig Angriffsfläche wie möglich zu bieten. „Mach schon... Schneller...", murmle ich immer wieder, dabei befinde ich mich schon auf höchster Geschwindigkeit.

Es dauert nur wenige Minuten, bis ich die Mauern der Ländereien passiert habe und mit noch etwas zu viel Schwung auf der Hauptstraße von Hogsmead lande. Ich mache einen Purzelbaum über meinen Besen hinweg, den man von außen sicher auch als elegantes Abrollen interpretieren könnte (... naja mit viel Fantasie) und lande schließlich auf meinem Hintern. Ohne zu zögern erhebe ich mich vom Boden, klopfe meine Hose ab und konzentriere mich auf das Haus meines Vaters. „Du schaffst das... Keine Panik...", rede ich mir selbst zu und schließe die Augen. Meinen Besen fest in der Hand umklammert denke ich an das, was ich in der Schule gelernt hatte. „das Ziel, der Wille und mit Bedacht.", wiederhole ich die Worte meines Apparier-Lehrers. Ich beginne mich zu drehen und merke, wie ich von den Füßen gerissen werde. Es ist, als wird mein Körper umhergeschleudert und zerrissen. Dann lande ich, mich auf meinen Besen stützend, auf Dad's Veranda.

Mir ist schwindelig, mein Magen zieht sich zusammen, doch ich schaffe es, feste an die Tür zu klopfen. Hoffentlich ist er überhaupt da, denke ich und bei dem Gedanken wird mir übel. Ich weiß nicht was ich mache, wenn er tatsächlich nicht da ist. Ich kann meine Gedanken gerade ordnen, da öffnet sich die altmodische Haustür mit einem Knarren und mein Vater steht vor mir. „Gottseidank!", entfährt es mir und ich mache einen Schritt auf ihn zu, um ihn zu umarmen. Stattdessen übergebe ich mich jedoch mit einem unangenehmen Platsch auf seine Türmatte.

„Tut mir leid, echt!" Mit einer Bewegung seines Zauberstabs hat er die Schweinerei beseitigt und geleitet mich jetzt ins Haus. „Das braucht es nicht, gottseidank bist du nicht zersplintert! Bei Merlin's Bart, Emilia... Was hast du dir nur dabei gedacht? Fast 500 Meilen! Hast du die Prüfung denn überhaupt schon hinter dir?" Er schließt die Tür hinter uns und sieht mich besorgt an. „Ja, ja! Hab ich... Es ist ein Notfall!" – „Notfall? Was ist passiert?" Ich wanke immer noch ein wenig und muss mich an der Kommode neben der Haustür festhalten, um stehen zu bleiben. „Harry hat –", beginne ich, doch als mein Vater mir den Flur entlang hilft, fällt mein Blick durch die Tür auf einen pinken Haarschopf. „... Tonks? Was machst du denn hier?" Sie dreht sich zu mir um und lächelt verlegen. „Emilia, schön dich zu sehen! Das gleiche könnte ich dich fragen, ist das Schuljahr denn schon rum? Da ist Dumbledore aber dieses Jahr früh dran.", stammelt sie vor sich hin und ich runzle verwirrt die Stirn; sollte sie nicht wissen, dass Dumbledore im Moment nicht mehr an der Schule ist? „Ehm... Ja, also..." – „Was gibt es denn jetzt für einen Notfall?", drängt Dad und plötzlich erwache ich aus meinem Delirium. „SIRIUS.", sage ich und werde hektisch. „Ihr müsst den Orden zusammenrufen! Er hat Sirius!" – „Wer? Was? Wovon redest du?", mein Vater hält immer noch meinen Arm fest, damit ich nicht das Gleichgewicht verliere und ich spüre wie sein Griff sich festigt. Tonks ist aus ihrem Stuhl aufgesprungen und hält sich an der Lehne fest. „Er! Voldemort! Harry hatte wieder so eine Vision, wie an Weihnachten... Er hat gesehen, dass Voldemort Sirius im Ministerium festhält... In der... Mysteriumsabteilung glaub ich." Als Dad nichts erwidert, drehe ich mich zu ihm. Er ist kreidebleich. „Harry, Ron, Hermine, Neville, Ginny und Luna sind auf dem Weg, ihn zu retten.", füge ich leise hinzu. Ein Plopp ertönt, der Druck an meinem Arm ist schlagartig weg, genauso mein Vater. „Wo ist er hin?", frage ich Tonks, die mich aufgelöst anschaut. „Ich weiß nicht... Vielleicht zum Grimauldplatz?" Ich nicke und atme tief durch. Eine peinliche Stille durchzieht den Raum. „Und Harry ist sich sicher?", durchbricht Tonks die Stille nach einiger Zeit. „Er hat Flohpulver benutzt um im Grimauldplatz anzurufen, aber Kreacher hat wohl gesagt, dass Sirius weg wäre." Sie nickt und tippelt nervös mit ihren Fingerspitzen auf den Tisch. „Willst du vielleicht einen Tee? Remus hat eben einen aufgesetzt, er ist noch-"

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt