14 | Zum Geburtstag viel ... Glück?

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»Emilia. Ich weiß nicht, was du gesehen hast – es... es hatte nichts zu bedeuten. Bitte hör mir doch zu!«

Ich laufe vor Fred weg, ich will jetzt nicht darüber reden. Vor allem will ich nicht mit ihm reden.

»Bitte. Warte doch mal!« Er erreicht mich schließlich, packt mich am Arm und zieht mich zu sich herum.

Ich stöhne auf und blicke genervt zu ihm auf. »Fred, mich interessiert nicht, was du mit wem treibst, okay? Du bist ein freier Mensch und kannst tun und lassen was du willst.« Ich löse mich aus seinem Griff, bleibe aber vor ihm stehen.

»Dann behandle mich nicht wie Luft.«

»Das tu ich doch gar nicht.«

»Doch!« Seine Stirn liegt in Falten. Er sieht aus, als habe er zwei Nächte nicht geschlafen und als wäre obendrauf auch noch sein Hamster gestorben. »So fühlt es sich zumindest an. Seit... Seit dem Wochenende benimmst du dich so komisch.«

Ich verdrehe die Augen und drehe mich zur Seite. Mit einem tiefen Atemzug fahre ich mir durch die Haare. Ich sehe Fred nicht direkt an, sondern betrachte meine Hände, richte meine Worte jedoch schließlich an ihn. »Fred. Hör zu«, sage ich sanft und spüre, dass mein Magen sich immer enger zusammenzieht. »Wir sollten einander einfach unsere Leben leben lassen, okay?«

»Aber-«, beginnt er, presst seine Lippen dann jedoch feste aufeinander. »Ja. Natürlich«, sagt er dann leise.

»Gut«, hauche ich. Dann sehe ich endlich wieder zu ihm auf. »Es tut mir leid«, flüstere ich, sodass nicht viel mehr als ein Windhauch meine Lippen verlässt.

Ich seufze, schlucke und drehe mich dann schließlich von ihm weg. Er lässt es zu, dass ich mich langsam von ihm entferne, die Arme vor der Brust verschränkt.

Erst ist es ganz still im Korridor. Dann durchbricht Fred die Stille erneut.

»Bitte triff dich nicht mehr mit ihm«, sagt er mit fester Stimme.

Ich bleibe stehen und schließe die Augen. Ich atme tief durch. Es ist, als würde ein Teil meines Körpers ausatmen. Als hätte er darauf gewartet, dass Fred diese Worte ausspricht. Doch gleichzeitig sträubt sich alles in mir davor, die Hintergründe seiner Worte zu durchdringen. Denn dieser Teil ist wütend. Wütend auf Fred, auf Angelina, auf mich selbst.

Ich drehe mich nicht mehr zu ihm um. Stattdessen schüttle ich einmal den Kopf und lasse ihn alleine im Gang zurück.

· • ☽ ◯ ☾ • ·

31.Oktober 1993

Seit dem Abend im Madam Puddifoots habe ich mich noch zwei Mal mit Beck getroffen. Was Fred dazu sagt, interessiert mich nicht – er hat nicht über mich zu bestimmen, schließlich mische ich mich auch nicht in seine Liebschaften ein.

Seit unserer kleinen Meinungsverschiedenheit haben wir nicht mehr viel miteinander geredet. Worüber auch? Es ist plötzlich, als hätten wir uns nichts mehr zu sagen – zumindest nichts, was der andere hören wollen würde. Fred ist außerdem viel zu beschäftigt mit seiner neuen Freundin, die ihn inzwischen Tag und Nacht zu begleiten scheint – ach, wie schön für ihn. Die Stimmung ist angespannt.

Heute ist Halloween und gleichzeitig mein 15. Geburtstag.

Im Gemeinschaftsraum warten schon George und Lee auf mich, die mich gleich mit einer Ladung Konfetti abwerfen, sobald ich einen Fuß in den großen Raum setze.

»Alles Gute zum Geburtstag!«, rufen sie und erst zieht George mich in eine feste Umarmung und schließlich umarmt mich auch Lee.

»Danke!«, lache ich und schüttle mir das Konfetti aus den Haaren.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWhere stories live. Discover now