13 | Erste Dates.

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22.September 1993


Die Woche über herrscht dicke Luft zwischen Fred und mir. Unsere Konversationen beschränken sich auf das Nötigste und irgendwie sind wir beide voneinander genervt. Wir sprechen auch nicht darüber, was wahrscheinlich unser größter Fehler ist.

Auf einmal meint Angelina, sich immer zu uns gesellen zu müssen und sobald sie sich irgendwie an Fred ranmacht, stehe ich auf und gehe. George kann immer nur den Kopf schütteln. Er scheint besser zu verstehen, was in uns abgeht, als wir selbst.

Am Samstagnachmittag stehe ich ungeduldig in der Eingangshalle und schaue auf die große Uhr, die über dem Tor hängt. Ich trage ein Kleid, knielang und dunkelblau, für wen bin ich mir allerdings nicht ganz sicher. Nervös wippe ich hin und her.

»Wow!« Ich drehe mich um und muss sofort grinsen, als Beck mir in Jeans und Hemd entgegenkommt. Er sieht – wie immer – atemberaubend gut aus. Ich seufze als ich ihn sehe und kann es gar nicht richtig glauben, dass er gerade mit mir ausgehen will.

»Selber wow«, sage ich leise, als er mich vorsichtig umarmt. Er riecht gut, frisch, nach Minze.

»Wollen wir?«, fragt er und deutet in Richtung Eingangstor. Ich nicke und wir reihen uns nebeneinander in die Schlange der Schüler ein, die dieses Wochenende nach Hogsmead wollen. Anders als sonst müssen alle Schüler in diesem Jahr durchsucht werden – total unnötig. Und dann sind da ja noch die Dementoren. Bei ihrem Anblick wird mir übel und alles in mir zieht sich zusammen. Ich versuche, sie nicht anzugucken und schaue stattdessen Beck an. Er schaut besorgt zu mir herunter.

»Alles gut?« ich nicke, verziehe aber das Gesicht, als mich eine Kältewelle packt.

»Diese.. Dinger..« Ich mache eine Kopfbewegung in Richtung Dementoren. »Sind scheiße...«, sage ich trocken. »Mir wird in deren Anwesenheit irgendwie schummrig.«

Er nickt und betrachtet die vermummten Gestalten. Zügig gehen wir an ihnen vorbei und tragen uns auf einer Liste ein. Dabei halte ich ständig – möglichst unauffällig – Ausschau nach Fred und Angelina, die natürlich am gleichen Abend ausgehen mussten.

»Suchst du jemanden?«, fragt Beck und lächelt freundlich. Sein Lächeln macht mich einfach verrückt. Wie soll man denn da klar denken?

»Ehm, nein. Also.«, stammle ich.

»Wenn du den Zwilling suchst, der ist da vorne.« Er deutet in Richtung Tor und tatsächlich: Er zeigt auf Fred und Angelina, die gerade aus dem Tor spazieren, sie bei ihm untergehakt.

»Nein nein«, sage ich viel zu hoch und versuche ihn herzlich anzulächeln. Als wir Filch passiert haben, hake ich mich ebenfalls bei Beck unter - was die beiden können, kann ich schon lange.

Auf dem Weg ins Dorf fallen mir immer wieder Freds rote Haare ins Auge und ich muss immer wieder hinsehen, ob sie auch noch da sind.

»Emilia, hörst du mir zu?«, Beck stupst mich belustigt an.

»Was? Ja.. Klar... Ehm.. Nein, entschuldige, ich war gerade in Gedanken, was hast du gesagt?«, entschuldigend lächle ich ihn an. Sein Blick trifft meinen und ich bleibe an seinen Augen kleben.

»Ich habe dich gefragt, wo du herkommst.«

»Wo ich herkomme?«

»Ja.«

»London. Also. Ich bin in einem Heim etwas außerhalb aufgewachsen«, sage ich beiläufig.

»Oh«, macht er und wird langsamer. Etwas Mitleidiges liegt in seinem Blick. »Tut mir leid, das wusste ich nicht«, stammelt er.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt