Kapitel 90

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Kapitel 90

21. Dezember 1996

„Es ist wirklich schön dich zu sehen, Emilia.", meint mein Vater und schenkt mir ein warmes Lächeln. Er trägt jetzt einen dunkelbraunen Pullover und hat sich nicht nur Socken angezogen, sondern auch die Haare gekämmt. Er schenkt erst mir eine Tasse Tee ein und schaut dann fragend zu Tonks. Sie schüttelt den Kopf. Auch sie ist wieder mit ihren eigenen Klamotten bekleidet und ihre Haare haben den normalen Rosaton zurück. „Ich denke ich lass euch dann mal alleine.", erklärt sie und steht von dem Stuhl auf, auf den sie sich gerade erst gesetzt hatte. „Ihr habt euch sicher viel zu erzählen, da will ich nicht stören.", fährt sie fort und bleibt im Türrahmen stehen. Sie wendet den Blick zu meinem Vater. „Ich... schick dir eine Eule." Sie schauen sich einen Moment in die Augen und sein Lächeln wird breiter und noch wärmer. Als seine Wangen einen Hauch von Rot annehmen, senkt er den Blick schließlich zu Boden und nickt. „Alles klar.", murmelt er und kratzt sich am Hinterkopf. Tonks beißt auf ihre Unterlippe und zieht die Ärmel ihres Pullovers in den Händen in die Länge. Wie zwei verliebte Schulkinder, denke ich und muss schmunzeln. „Mach's gut Emilia! Vielleicht sehen wir uns an Weihnachten im Fuchsbau. Molly hatte mich vor ein paar Wochen eingeladen, aber... Also... ich denke es ist an der Zeit, dass ich ihr endlich zusage." Sie grinst und ich schenke ihr ein Lächeln. „Super, ich freu mich.", erwidere ich ihr dann. Sie nickt zufrieden und winkt uns noch einmal mit einer Hand zu. „Dann... Tschüss.", macht sie und hebt ihre Schuhe und Tasche vom Boden auf, die sie eben dort platziert hatte. „Bis bald, Tonks.", meint Dad und wir sehen ihr zu, wie sie in einer Drehung verschwindet.

Dad atmet tief auf, immer noch ein Lächeln auf den Lippen. Er starrt für einen Moment auf die Teekanne vor sich und spielt am Deckel herum. Dann lehnt er sich mit einem Seufzen zurück und schaut zu mir hoch. Ich begutachte ihn, neugierig auf seine Gedanken. Er fängt meinen Blick und kurz zucken seine Mundwinkel in die Breite. „Also...", beginne ich dann in der Hoffnung er rückt von sich mit der Sprache heraus. „Du und Tonks...", fahre ich fort und blicke ihn auffordernd, mit hochgezogenen Augenbrauen an. Ich lehne mich ein Stück nach vorne und stütze mein Kinn auf meinen Händen ab. „Ihr seid wieder zusammen?", sage ich dann frei heraus. Es ist weniger eine Frage, als eine Feststellung, doch mein Vater zögert mit seiner Antwort. Er fasst sich mit einer Hand in den Nacken und senkt den Blick auf den Tisch. „Ich... Ich denke schon.", murmelt er dann und ich muss schlagartig grinsen. „Geht doch!", schießt es aus mir hervor und er muss auflachen. „Erzählst du mir, wie es dazu gekommen ist?", hake ich dann nach und er schüttelt schmunzelnd den Kopf. „Du bist ganz schön neugierig junge Dame." Ich zucke mit den Schultern und grinse breit. „Also?", frage ich dann und er schnaubt. „Also.", sagt er dann und beginnt zu erzählen: „Als ich nach deinem Geburtstag aus Hogwarts heim kam habe ich Tonks einen Brief geschrieben. Was du gesagt hast hat mich irgendwie... wachgerüttelt. Ich habe ihr meine Gefühle geschildert und meine... Ängste." Er unterbricht kurz und wechselt die Position. „Sie hatte keine Zeit zu antworten bevor ich zu meiner Mission aufgebrochen bin, doch erwartete mich ein Brief von ihr, als ich letzte Nacht heimkam." Gespannt folge ich seinen Worten und nicke ab und an. „Glaub mir, eigentlich war das Erste, was ich tun wollte, dir bescheid geben, dass ich wieder da bin... Und dann las ich Tonks' Brief und... dann hab ich alles andere auf einmal vergessen. Es tut mir wirklich leid... Ich hoffe du hast dir nicht zu viele Sorgen gemacht?" Sein Blick ist besorgt, doch ich schenke ihm ein warmes Lächeln. „Das habe ich, aber alles gut. Hauptsache es geht dir gut und du bist jetzt wieder da." Er nickt dankbar und fährt fort: „Auf jeden Fall hab ich Tonks dann einen Patronus geschickt und es verging keine Minute, da stand sie schon vor meiner Tür... Wir haben geredet und ... ja...", er hält kurz inne, „dann kamst du.", fügt er schließlich hinzu. Er presst seine Lippen aufeinander, doch seine Mundwinkel schießen in die Höhe. Seine Augen strahlen und seine Wangen röten sich. „Und den Zwischenteil denke ich mir einfach. Oder besser nicht...", lache ich dann und er stimmt in mein Lachen mit ein. „Ich bin froh, dass du deine Meinung geändert hast, wirklich." Er nickt und beißt verlegen auf seine Unterlippe.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt