11 | Den Kopf verdreht.

16.5K 885 176
                                    

04.September 1993


Die nächsten Nächte schlafe ich schlecht. Ich träume von dunklen, verhüllten Gestalten, die mir die Seele aussaugen wollen und von meinem Slytherin, der sich während des Traumes in Fred verwandelt, was mich völlig aus der Bahn wirft und aus dem Schlaf holt.

Doch wie soll ich diese gruseligen Gestalten auch vergessen, wenn sie nun vor den Toren der Schule "Wache stehen"? Was soll Siris Black denn bitte hier wollen?

Als ich an diesem Morgen aufwache, brummt mein Kopf. Immer wieder habe ich das Gesicht dieses Biestes aus dem Zug vor meinen Augen gesehen und es ließ mich einfach nicht schlafen.

Verschlafen sitze ich am Tisch der Gryffindors in der Großen Halle. Heute beginnt der Unterricht – was für ein super Start ins neue Jahr. Mein Kopf liegt auf meiner aufgestützten Hand auf und ich stochere in meinem Müsli herum.

»Wieder schlecht geträumt?«, fragt George und ich nicke.

»Wieder die Dementoren?«, fragt Fred. Ich nicke erneut und bereue es, denn ich merke jede kleinste Bewegung durch ein Stechen in meinem Kopf. Von meinen Jungs-Träumen erzähle ich ihnen nichts. Das geht sie einfach nichts ans.

Mitleidig schauen sie mich an. Sie waren über den kleinen Schock längst hinweg. Doch ich spüre immer noch die stechende Kälte und die Verzweiflung, die das Biest in mir hervorgerufen hat. Bei jedem Gedanken an dessen kalten Atem wird mir mulmig. Ich vergrabe das Gesicht in meinen Händen und sortiere meine Gedanken. »Weißt du zufällig, was ich in der ersten Stunde habe?«, frage ich George und wage einen Blick durch meine Finger hindurch.

»Verteidigung gegen die Dunklen Künste.. Kann das sein?«

Ich nicke vorsichtig. »Ah, richtig.« Seufzend schiebe ich meine Müslischale von mir weg und lege den Kopf auf den Tisch.

Als ich vom Tisch aufstehe, um zum Unterricht zu gehen, schauen Fred und George mir besorgt hinterher. Obwohl ich nun das vierte Jahr auf diese Schule gehe und dank Fred und George das Schloss eigentlich auswendig kenne, laufe ich auf dem Weg zu Verteidigung in die komplett falsche Richtung. Als ich es bemerke trete ich wütend gegen eine Statue, halte mir meinen Fuß vor Schmerz und humple dann schnellstmöglich Richtung Klassenzimmer. Ich treffe nur kurz nach dem Gong ein, bin allerdings trotzdem die letzte. Der Lehrer – wir haben malwieder einen neuen Verteidigungslehrer, Professor Lupin – dreht sich um, als ich die Tür ins Schloss fallen lasse und lächelt freundlich.

»Tschuldigung.«, murmle ich und setze mich auf meinen Platz neben Cho.

»Dann müssten wir wohl jetzt vollständig sein.« Er lehnt sich an sein Pult an. »Ich begrüße Sie alle rechtherzlich und hoffe Sie haben alle einen schönen Sommer gehabt.« Er reibt sich die Hände.

Während er spricht, stütze ich meinen Kopf auf meiner Hand ab und versuche angestrengt, nicht gleich auf der Stelle einzuschlafen.

Doch der Blick des Professors trifft gleich meinen und ich setze mich schnell auf. Ich runzle die Stirn, als seine Augen sich dabei verengen.

»Ich bin Professor Remus Lupin«, sagt er schnell und löst seinen Blick von mir. »Ihr dritter Verteidigungs-Lehrer, wie ich mitbekommen habe. Ich hoffe ich kann der letzte sein, aber man weiß ja nie.« Ein leises Raunen geht durch die Bänke. Kompetenter als seine Vorgänger sieht er schon einmal aus. Eine Hand voll Narben zieren sein Gesicht – Er muss also schon einiges erlebt haben. »Ich werde kurz die Namensliste durchgehen – wenn Sie sich bei Ihrem Namen melden könnten, wäre ich Ihnen sehr dankbar.«

Er ruft Namen für Namen dem Alphabet nach auf und schaut sich dann den dazugehörigen Schüler genau an, fragt nach Verwandten oder nickt einfach höflich.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt