Kapitel 84

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1. November 1996

„Ich kann es einfach nicht glauben, dass wir gerade Green Day gesehen haben." Ich springe aufgeregt auf und ab. Fred lacht und erfreut sich sichtlich an dem Anblick. Ich bin vollkommen aufgedreht, mein Fuß wippt immer noch hektisch im Takt meines Lieblingsliedes und in mein Gesicht ist ein Strahlen eingebrannt. Ich werfe meine Arme um Freds Hals und er grinst mich breit an. „Überraschung geglückt?", fragt er und ich nicke aufgeregt. „Überraschung geglückt.", beantworte ich seine Frage mit einem Echo. „Das war einfach der absolute Hammer.", quietsche ich und versuche mir jeden Moment des Konzertes wieder in Erinnerung zu rufen. „Das war aber auch ein Zufall dass die genau an meinem Geburtstag ein Konzert in London geben.", schwärme ich und küsse Fred auf die Wange, ehe ich von ihm ablasse und nach seiner Hand greife. „Jaaaa...", erwidert Fred. „Riesiger Zufall." Ich halte inne und blicke zu ihm hoch. „Das war doch ein Zufall, oder?" – „Purer Zufall, dass man das Konzert verlegen musste, ja." Ich bleibe vor ihm stehen. „Als ob... Du hast doch wohl nicht..." Fred lacht. „Kleiner Scherz. Es war wirklich ein Zufall. Aber einer, den ich natürlich nutzen musste." Ich schnaube, lache dann wieder und lasse mir den Arm um die Schulter legen.

Der Tag war mehr als perfekt gewesen.

Erst waren wir Hand in Hand durch die Straßen Londons spaziert und dann hatte Fred mich in ein japanisches Restaurant entführt. Während wir auf unser Essen warteten, redeten wir ununterbrochen über alles Mögliche, von meinen Aufgaben als Schulsprecherin, über neuste zauberhafte Zauberscherze, hin zu Restaurantempfehlungen in London. „Ach so verpflegt ihr euch tagtäglich. Und ich dachte wirklich, ihr hättet kochen gelernt", lachte ich und Fred grinste. „George kann großartige Spaghetti und ich kann fabelhaften Tee kochen.", erklärte er stolz und ich musste lachen. „Großartig.", entgegnete ich. „Und an Weihnachten... Bleibst du dann die ganzen zwei Wochen – bei uns?", fragte Fred beiläufig und stocherte dabei mit seinem Löffel in seiner Suppe herum. „Zwei Wochen Tee und Spaghetti?" Ich gluckste und er kratzte sich am Hinterkopf. „Klingt doch nach einem verlockenden Angebot, findest du etwa nicht?" Ich lachte. „Klingt perfekt!" – „Heißt das ja?" – „Das heißt ja." Fred atmete erleichtert auf und lächelte zufrieden. „Also... Ich muss natürlich auch meinen Vater besuchen. Aber ich glaube er wird sich schon denken, dass ich die Zeit gerne bei und mit dir verbringen möchte." Fred nickte zustimmend. „Mum will deinen Dad an Weihnachten mit in den Fuchsbau einladen, hat sie letztens mal erwähnt." Er nahm einen Löffel seiner Ramen Suppe. „Oh", machte ich hellhörig. „Das ist aber nett von ihr." –„Mh", machte Fred mit vollem Mund. „Bin gespannt ob er und Tonks sich bis dahin wieder einhaben." Ich nickte unbewusst und blickte in meine Suppe. Dabei dachte ich darüber nach, was er gerade gesagt hatte und schaute dann schlagartig auf. „Wie, wieder einhaben?" Fred schaute von seinem Teller auf und zog seine Augenbrauen zusammen. „Du weißt das nicht?" – „Was weiß ich nicht?" – „Also... Ich will jetzt nichts Falsches verbreiten, aber es scheint wohl grad nicht so gut zu laufen." Mir klappte meine Kinnlade herunter. „Wie nicht so gut zu laufen?! Was heißt das? Sie haben sich doch nicht-" – „Vielleicht hab ich das auch einfach falsch verstanden. Also... Scheinbar ist sich dein Vater aktuell nicht so sicher, ob ein Werwolf eine feste Beziehung haben sollte. Ich glaub... Ich glaub... vielleicht wurde es ihm zu ernst... und... er hat am Anfang nicht weitergedacht? Ich weiß es nicht.", stammelte Fred vor sich hin und griff dann über den Tisch nach meiner Hand. „Er wollte dich sicher nicht beunruhigen. Ich... Wir haben Mum letztens mit Dad darüber sprechen hören und sie hat das angedeutet. Also... Wenn ich das richtig verstanden habe, möchte Tonks Kinder... Und... dein Dad hat Angst... Naja... Am besten fragst du ihn einfach selbst... Ja..." – „Und mein Dad möchte keine Kinder?" Fred zuckte mit den Schultern. „Und was bin ich?", fragte ich genervt. „Ich... Er... Er meint es sicher nicht so, Emilia.", stammelte Fred und versuchte mich zu beruhigen. „Bitte sprich mit ihm darüber, okay?" Ich legte den Löffel neben den Teller und atmete tief aus. Auf diese Neuigkeiten war ich nicht vorbereitet gewesen. „Warum sagt er mir denn nichts?" Fred sah mich hilflos an und zog seine Augenbrauen zusammen. „Ich weiß es nicht. Tut mir leid... Ich dachte wirklich, du wüsstest davon. Sicher ist es nicht so schlimm, wie ich es verstanden habe. Sonst hätte er dir bestimmt davon erzählt. Ich... Frag ihn einfach nächstes Mal, okay?" Ich seufzte und nickte. „Na gut. Okay. Ja. Okay.", sagte ich dann und nahm meinem Löffel wieder in die Hand. Vorsichtig stocherte ich in meinem Teller herum. „Willst du eigentlich gar nicht mehr wissen, welche Band wir gleich anschauen?" Meine Lippen formten sich schlagartig zu einem Lächeln. Fred wusste, wie man meine Stimmung aufbesserte. „Doch, das will ich immer noch wissen." Fred und ich blickten uns einen Moment lang in die Augen. Er grinste und auch ich musste schmunzeln. „Aber du wirst es mir sicher immer noch nicht verraten." Fred lacht. „Richtig."

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt