10 | Dementoren und andere atemberaubende Gestalten

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01.September 1993


Wir winken Mr. und Mrs. Weasley zum Abschied, als der Hogwartsexpress laut pfeifend losfährt. »Passt auf euch auf!«, ruft Molly und winkt herzlich.

Als sie nicht mehr in unserer Sicht sind, ziehen Fred, George und ich unsere Köpfe zu den Fenstern rein und stoßen dabei alle drei aneinander. »Autsch«, rufen wir gleichzeitig, beginnen zu lachen und halten uns die Köpfe.

»Maan! Kannst du nicht mal aufpassen, Em?« George schüttelt den Kopf und ich strecke ihm die Zunge heraus. Er legt seinen Arm um meine Schultern, ich lege meinen um seinen Rücken und wir bahnen uns gemeinsam einen Weg durch den Zug.

Als ich merke, dass Fred stehen bleibt, drehe ich mich zu ihm um.

Er sieht uns missmutig an. Was hat er nur? »Kommst du?«

Er antwortet nicht, senkt seinen Blick bloß und kommt dann hinter uns her.

»Die Kleider solltest du öfter tragen«, meint George und mustert mich, als wir wieder weitergehen. »Steht dir ausgezeichnet.«

»Schleimer«, brumme ich und erröte.

»Es ist bloß die Wahrheit.« Er drückt mich kurz an sich und nimmt dann seinen Arm von meinen Schultern. »Musste Lee sich unbedingt ein Abteil am Ende des Zuges aussuchen?«, sagt er genervt und schaut den Gang entlang. Wir schauen kurz in jedes Abteil rein, an dem wir vorbeikommen, um Lee nicht zu verpassen.

»Hey, Ems. Ist das nicht dein Slytherin?« Ich zucke heftig zusammen, schaue mich schnell um und werde sofort rot. »Er ist nicht MEIN Slytherin, George«, zische ich und reiße dann die Augen auf, als ich sehe, dass George seinen Finger ausgestreckt hält. »Bist du verrückt?«, knurre ich und ziehe seinen Arm herunter.

Als ich Beck erblicke, schlucke ich und verharre wie angewurzelt in meiner Position, die Hände feste um Georges Arm geklammert, die Augen weit aufgerissen. Beck sieht gut aus. Er trägt eine dunkle Jeans und ein schwarzes T-Shirt mit V-Ausschnitt, das seinen Körper viel zu sehr betont. Von seinen Hausfarben ist nichts zu sehen – das gefällt mir.

Als Becks Blick meinen trifft, lächelt er freundlich und ich reiße schlagartig meine Hände von Georges Arm. Meine Wangen müssen glühen.

George betrachtet mich kurz, dann beginnt er zu lachen und geht mir voran, weiter durch den Gang. Fred geht stumm an mir vorbei, hinter ihm her.

Ich schlucke, atme tief ein und gehe dann mit gesenktem Blick hinter den beiden her, zügig an Beck und seinen Freunden vorbei.

»Hey!« Becks Stimme lässt mich zusammenfahren und mein Bauch zieht sich zusammen.

Ich drehe mich zu ihm um und hebe leicht die Hand. »Hey«, erwidere ich und gehe dabei langsam rückwärts weiter.

»Alles klar?«, fragt er und lächelt mich mit seinem verdammt süßen Lächeln an.

Ich nicke und versuche ebenfalls zu lächeln. »Mhm. Und.. Ehm.. Bei dir?«

»Auch. Hattest du einen schönen Sommer?«

Ich spüre, dass mein Gesicht glüht. Wieder nicke ich. Mein Mund ist trocken. Ich räuspere mich. »Ehm, ja. Schon.«

Er lächelt und nickt. »Freut mich. Das Kleid steht dir gut.«

Während ich die Komplimente der Zwillinge einfach weggelacht hatte, möchte ich bei Becks Kompliment einfach im Boden versinken. Ganz ganz tief. Jemand räuspert sich hinter mir.

»Ich glaube da wartet jemand auf dich.« Beck schaut amüsant hinter mich, wo Fred ernst dreinschaut.

»Kommst du?«, fragt er am Ende des Ganges. Er macht einen Schritt auf mich zu.

𝕝𝕠𝕤𝕥 𝕒𝕟𝕕 𝕗𝕠𝕦𝕟𝕕 - die Tochter des letzten Rumtreibers ➵ Fred WeasleyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt