35 | No risk no story

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"Take the risk or lose the chance."

Cécilia
Die Fahrt mit Devin verging ruhig. Ziemlich ruhig. So kannte ich ihn nicht. Eigentlich sprach er die ganze Zeit, aber diesmal nicht. Seine Hände waren fest am Lenkrad während er ein Auto nach dem anderen überholte. Ich wusste nicht wieso, aber Devin wirkte so, als hätte er richtig viel Spaß am Auto fahren. Letztendlich hätte er auch nach Marseille fliegen können und hätte sich diese lange Fahrt sparen können.

Devin hatte eine menge Geld, dass er nicht wusste was er damit anfangen soll. Aus dem Grund hat er ja auch dieses Hobby, auch wenn man es nicht Hobby nennen konnte. Devin gähnte laut auf und ich schaute zu ihm. Sein Blick war auf die Autobahn fokussiert. „Bist du müde?"

„Ein wenig", antwortete Devin und löst seine rechte Hand vom Lenkrad. „Du sprichst ja auch kaum."

„Ist ja nicht nur so, dass wir seit Stunden unterwegs sind und ich fahre. Willst du etwa, dass ich mit dir spreche?"

„Ich kann auch fahren und nein, danke.", ich rollte mit den Augen und sah aus dem Fenster. Warum war er nur so?

„Willst du wirklich fahren?", hackte er plötzlich nach.

„Als ob du es zulassen würdest."

„Wieso nicht?"

„Meinst du das gerade im Ernst?", ich sah wieder zu ihm und er nickte.

Also fuhr Devin in eine Raststätte und wir wechselten. Einatmend setzte ich mich hinters Steuer und schnallte mich an. „Okay, Guck. Du musst jetzt auf die Bremse drücken und dann den Hebel auf D", erklärte Devin langsam und ich nickte. „Sobald du dein Fuß von der Bremse nimmst, fährt das Auto los und dann musst du nur noch Gas geben."
Ich nickte und tat, was er sagte.

Devin
Cécilia drückt langsam aufs Gas und lenkt das Auto wieder Richtung Autobahn Einfahrt. Sie gibt immer mehr Gas, doch bleibt auf der mittleren Spur. „Ich fühle mich hier sicherer", antwortete sie, als ich sie darauf ansprach.

„Wie du möchtest.", ich ließ den Sitz etwas nach hinten und ließ meinen Rücken entspannen. Ich könnte niemals schlafen, wenn Cécilia am Steuer ist.

Sie hasst mich und ich sie. Allein, dass ich es zuließ, dass Cécilia fährt war ein Risiko, aber man sagt ja nicht umsonst: No risk no story.

„Du kannst ruhig schlafen. Ich fahre uns ganz sicher nicht in den Tod", sagte Cécilia leise lachend als könnte sie meine Gedanken lesen.

„Was wenn?"

„Dann hätte ich es in der ersten Sekunde gemacht und nicht so lange gewartet, Desmond."

„Eins null für dich."

Mein Handy fing an zu klingen und über die Sprechanlage nahm ich Maryams Anruf an. „Devinnnn? Bist du schon auf dem Weg? Wann bist du ungefähr da?"

„Noch 1200 Kilometer.", antwortete ich. „Dauert also noch eine Weile."

„Wirst du die Nacht durchfahren?"

„Ja ich denke schon."

„Okay fahr vorsichtig, Devin. Du fährst bestimmt wieder viel zu schnell."

„Ich fahre immer vernünftig und langsam."

„260 ist langsam für dich, aber für andere Menschen zu schnell. Warte mal, ist sie eigentlich bei dir?"

Cécilia schaut kurz zu mir und ich sah, wie sie schluckte. Ich unterbrach die Verbindung ab und nahm das Handy an mein Ohr. „Ja ist sie."

„Es ist ein Fehler, dass du sie zurück bringst."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt