128 | mein schönes Lovely

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„Mein schönes Lovely."
- Devin Desmond

CÉCILIA
Einige Tage später

Heute war die Hochzeit von Maryam und Aléx. Um ehrlich zu sein, geht es in vollen Zügen zu. Alle hatten unfassbar Spaß. Es war wirklich alles perfekt.
Nur Devin war das Problem. Und deswegen konnte ich mich nicht auf die Hochzeit komplett einlassen. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu ihm. Er war seit Tagen so schlecht gelaunt, dazu gereizt und angespannt als je zuvor. Natürlich sprach er nicht mit mir. Er bevorzugte lieber: Aras.

Oder er wollte lieber schweigen. Er gab mir immer wieder einen Kuss auf die Stirn und sagte, dass alles in Ordnung ist. Aus folgendem Grund: Devin Desmond wollte immer alles selbst klären, lösen und die Kontrolle haben. Die Kontrolle würde er niemals jemand anderem überlassen, das war seine Persönlichkeit. Egal, wie viele Menschen für ihn arbeiten.

Und ich hasse seine Einstellung. Mehr als es je Wörter beschreiben können. Ich möchte nicht andauernd mit ihm streiten und ihn an unsere Abmachung erinnern. Offene Karten, keine Geheimnisse und Lügen. Ich sprach auch immer mit ihm über alles. Er wollte immer von mir, dass ich nichts verheimliche, aber selber tat er es nicht. Ich habe auch Gefühle. Und manchmal fühlt es sich so an, als würde sie niemand sehen. Genau das vermittelt er mir, er sieht mich nicht. Er kommt nicht zu mir, sondern geht zu Aras. Als wäre er seine Verlobte.

Ich ging runter von der Tanzfläche und suchte nach ihm. Er war nicht am Tisch oder in der Empfangshalle. Ich lief durch den Saal und kam am Eingang an. „Hallo.", lächelte ein Mann mich an.

„Findet hier die Hochzeit von Aléx und Maryam statt?"

Ich nickte lächelnd. „Einfach gerade aus, dann die Treppen runter."

„Vielen Dank.", bedankte er sich. „Sie haben ein bezauberndes Kleid an."

Ich lächelte dankend. „Viel Spaß auf der Hochzeit."

Seufzend lief ich davon. Einem fremden Mann fällt mein tolles Kleid auf, aber mein Devin hatte mir nicht mal ein Kompliment gemacht. Ich trug natürlich ein rotes Kleid. Es hatte keine Träger und hatte einen gewagten Schlitz. Es war ein Traum aus Tüll und war wirklich perfekt. Ich öffnete die Tür zu einem Raum und entdeckte Devin Desmond. Die Hochzeit fand in eins seiner Hotels statt und deswegen war es einfacher für ihn, sich aus der Menschenmenge herauszuziehen.

Devin saß an der Theke. Ganz alleine. Vor ihm lagen einige Blätter und ein Glas Scotch, die Flasche direkt daneben. Seine Jacke hing über einem Stuhl. Die Knöpfe seines Hemds waren aufgeknöpft. Zu viel Brust zeigte er.

„Gehst du mir aus dem Weg?"

Er setzte sich gerade hin, aber blickte nicht in meine Augen, sondern sah stets geradeaus auf die Getränkewand. „Versteckst du dich hier auf der Hochzeit deiner besten Freunde?"

„Natürlich nicht."

Ich ging um die Theke, um ihm genau in die Augen zu schauen. „Seit Tagen.", fing ich an und griff nach einer eiskalten Wasserflasche aus dem Kühlschrank. „Versuche ich geduldig zu sein. Ich möchte dich nicht bedrängen, aber du Devin."

Ich führte die Flasche an meine Lippen und trank einen großen Schluck. „Du distanzierst dich. Du frisst alles in dich hinein. Wenn du mich nicht forderst, dann weiß ich auch nicht."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt