110 | Einiges. Vieles. Unfassbar vieles...

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„Unser Schicksal hängt nicht von den Sternen ab, sondern von unserem Handeln."
~ William Shakespeare

CÉCILIA

„Ich würde es ihm erzählen", seufzte Mary und griff nach ihrer Tasse, die mit Kaffee gefüllt war. „Besser er weiß von dieser komischen Begegnung, weil wenn er es anders erfährt, dann ist er wütend und es eskaliert alles."

Ich seufzte laut. „Hast du nicht den Typ gesehen, der mich ab nun an überall hinbegleitet. Soll ich mit zwei von den herumlaufen?"

Vor der Tür stand mein Leibwächter. Ich hatte einfach einen Leibwächter. Philipp war sein Name und wenn Devin nicht neben mir war, dann war er ab nun an bei mir. Devin und ich hatten uns heute Morgen deswegen gestritten, doch Desmond bestand darauf und begründete seine Entscheidung, damit indem er sagte, dass es keine Bitte ist, sondern ein Befehl. Zu lustig, dass gesunde Beziehungen nicht so laufen. Er konnte mir einfach nicht einen Leibwächter an den Hals hängen. Ich war keine Prinzessin oder sonst was, dass mich jemand beschützen musste. Ich war mir bewusst, dass seine Welt gefährlich ist, aber wir müssen es nicht übertreiben. Mary hatte auch einen, aber viel länger schon und hatte sich damit mittlerweile damit abgefunden.

„Er meint es nur gut. Aras war doch auch sonst immer an deiner Seite", antwortet Mary lächelnd. „Du wirst dich an ihn gewöhnen müssen."

„Aras ist aber mein Freund", schmollte ich und sie steht lachend auf. „Ich habe ein Meeting, mein Herz. Wir sehen uns nachher."

Ich nickte und sie ließ mich alleine in meinem Büro. Genervt stöhnte ich auf und ließ mich auf meinen Stuhl fallen. „Ich hasse ihn", murmelte ich.
Devin hatte mir ganz viele Aufgaben geben lassen wie auch Mary und Aléx. Er selbst kümmert sich um andere Angelegenheiten.

Um gefährliche Angelegenheiten.

Er kümmerte sich heute um Aurora und Stella. Danach um die andere Tochter von Francesco, die im Loft war. Mehr wusste ich nicht, denn mehr als das würde er mir auch nicht erzählen. Er würde mir niemals im Detail erzählen wie gefährlich alles ist.

Mein Handy fing an zu klingeln und voller Hoffnung nahm ich es in die Hand, um zu schauen, ob er ist, aber es war eine unbekannte Nummer mit einer italienischen Vorwahl. Es war hundertprozentig Francesco. Lorenzo würde sich nicht trauen mich anzurufen, denn Devin Desmond hatte ihm klar gemacht, dass ich sein Mädchen bin auf einer blutigen Art und Weise. Mein Atem stockte einen kleinen Augenblick. Das Blut in meinen Adern könnte jeden Moment einfrieren. Wie wagte er es mich anzurufen?
Mein Handy klingelte schon eine Weile und tief einatmend ging ich ran.

„Cécilia."

Ich hielt den Atem an. Es war Francesco. „Meine große Cécilia", sagte er lachend. „Wieso sagst du denn nichts? Hast du Angst?"

„Was willst du?", fragte ich so selbstbewusst und hoffte, dass meine Stimme auch so klang. Ich durfte keine Angst zeigen. „Einiges. Vieles. Unfassbar vieles."

„Spinnst du?", zischte ich sauer. „Wie konnte ich dir überhaupt vertrauen?"

„Ruhig, mia bella. Wo ist meine Frau? Stella? Sicher weißt du von meiner anderen Tochter Laura?", fragte er ruhig. „Muss noch jemand in die Notaufnahme, damit ich sie finde? Diesmal kommen sie nicht so einfach davon wie Aras."

„Du betrügst Aurora seit Jahren. Wie wagst du es noch sie als deine Frau zu bezeichnen?"

„Wenn du nicht willst, dass irgendjemanden etwas passiert, dann musst du tun, was ich dir sage.....", ich legte auf und beendete das Gespräch. Ich wählte Devins Nummer, doch er ging natürlich nicht ans Telefon. Ich stand auf und öffnete die Tür. „Kann ich etwas für Sie tun?", fragte mich Philip.

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt