108 | voller Liebe und Hass

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„Unsere Liebe war voller Liebe und Hass.
Es gab nicht die Mitte.
Es war entweder alles zu viel oder zu wenig."
~ Cécilia Sophia Lawrence

CÉCILIA

Ich nahm den Ordner in die Hand und überflog die Zeilen. Ein Vertrag voller Unterpunkten. Ein Vertrag, der gegen Leben und Leben abwägt. Mit jedem Satz wurden meine Augen immer größer. „Für deine Sicherheit, Lovely."

„Nein", sagte ich und knallte den Ordner auf den Tisch. „Ich unterschreibe das nicht."

"Doch. Du unterschreibst", sagte er ernst.

„Ich töte dich, Devin", knirschte ich.

„Okay. Lovely, ich bin breit für dich zu sterben. Was macht das dann aus? Nichts. Töte mich.", er hebt die Hände, als würde er sich stellen. „Wenn mir etwas passiert, dann wirst du von hier weg gehen. Du wirst niemals dich in Gefahr bringen meinetwegen. Du wirst nicht für mich kämpfen. Und, wenn dir etwas passiert und ich am Leben bin, dann bezahle ich mit meinem Tod. Ben senin için ölürüm ama sen yaşamak zorundasın. Benim için ölürsen seni asla ama asla affetmeyeceğim."

Mir liefen die Tränen die Wange herunter, als er einige Punkte vom Vertrag sagte. Einatmend wischte er mir meine Tränen weg. Sein letzter Satz zerbrach mein Herz. Er erwartete von mir, dass ich damit einverstanden bin, dass er für mich stirbt, aber das egal was ist, dass ich weiter leben muss. Wenn ich für ihn sterben würde, dann wird er mir das niemals verzeihen. „Wein nicht.", sanft nimmt er mein Gesicht in seine Hände und küsst jede Träne weg.

„Ich habe dir gesagt, dass ich nicht weiß wie gefährlich die Zukunft sein wird. Ich muss das machen, Cécilia. Ich muss wissen, dass du in Sicherheit bist. Anders würde ich es nicht aushalten und ich brauche diesen Frieden mit mir selbst.", er nimmt meine Hände in seine und drückt sie ganz fest. „Bitte, Cécilia. Unterschreibe es für mich."

„Ich werde nicht unterschreiben", waren meine letzten Worte ehe ich hoch ins Badezimmer sprintete. Ich sperrte die Tür ab und lehnte mich an sie. „Cécilia", hörte ich seine Stimme, doch ich ignorierte ihn und drehte das Wasser auf. Ich wusste nicht wie lange ich unter der Dusche stand und nachdachte.

Ich wollte sauer auf ihn sein. Wie kann er von mir erwarten, dass ich so etwas unterschreibe? Soll ich danach mein Leben einfach weiter leben? Als wäre nie etwas passiert. Ich soll das Land verlassen. Was noch? Mein Name ändern? Ich glaube, dass ich bald durch drehe. Heute war wieder einer dieser Tage, wo ich mir wünsche, Devin Desmond nie gekannt zu haben. Unsere Liebe war voller Liebe und Hass. Es gab nicht die Mitte. Es war entweder alles zu viel oder zu wenig.

[...]

„Yapma be güzelim", hörte ich seine Stimme, als ich gerade die Papiere zerreißen wollte. Er kam ins Schlafzimmer und atmete aus. „Bitte."

„Du bist egoistisch, Devin", schluckte ich und er kniet sich auf den Boden zu mir vor den Sessel.
„Ich würde es niemals verkraften, wenn dir was passieren würde, dann soll ich noch das unterschreiben? Ich würde nur noch daran kaputtgehen."

Seine rechte Hand berührt meine Wange und fährt zu meinen Haaren. „Du wirst krank.", sein Blick fällt auf die offene Balkontür. „Deine Haare sind auch noch nass.", seine linke Hand liegt auf meinem Oberschenkel und sein Daumen streicht über meine Haut.

„Ist mir egal.", ich klang, wie ein kleines Mädchen, welches ihre Puppe verloren hatte. Er atmet verzweifelt aus, steht auf und schließt das Fenster. „Mir ist es nicht egal. Mir ist nichts egal, was mit dir zu tun hat."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt