20 | alle gleich

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„Was ein Mensch glaubt und woran er zweifelt, ist gleich bezeichnend für die Stärke seines Geistes."
–Marie von Ebner-Eschenbach

Devin
Doch bevor das Messer mich treffen konnte, sah ich über ihre Schulter Cécilia, die eine Vase voller Kraft auf ihren Kopf warf.
Ich sah Cécilia ungläubig an und Emilia fällt sofort auf den Boden. „Was seid ihr für Freundinnen?"

Ich konnte das Grinsen auf meinen Lippen nicht verstecken. „Die eine lässt ihre Freundin im Stich und du.", ich schaute Cécilia an. „Opferst deine Freundin um mich zu retten."

„Ich hätte nicht zulassen können, dass sie dich hier einfach tötet."

„Wieso?", hackte ich nach und runzelte die Stirn. „Seit wann tut man so etwas für einen Killer?"

„Lange Geschichte...."

„Cécilia, wir haben genug Zeit hier.", unterbrach ich die schöne Frau. „Ich möchte alles wissen, doch vorher muss ich mich um Emilia kümmern. Geh du schonmal ins Wohnzimmer."

Ich nahm Emilia wie eine Braut hoch und trug sie mit ins Wohnzimmer. Grinsend setzte ich sie auf einen Sessel. Wie dumm sie doch ist. Sie dachte wirklich, dass sie gegen mich gewinnen könnte. Ich holte mir einen Seil, Klebeband und Kabelbinder. Während ich Emilia damit fest band, ließ Cécilia mich nicht aus ihren Augen.

„Was weißt du über Emilia?"

„Nicht viel. Ihren Job, Alter, Herkunft und sowas halt.", antwortete ich. „Wieso fragst du?"

„Ihre Eltern hatten mich so zu sagen adoptiert."

Überrascht schaute ich hoch. „Das kann nicht sein. Ich habe..."

„Es war nicht auf Papier. Ich habe bei Ihnen gelebt, doch von heute auf morgen...", ich konnte ihre glasigen Augen von hier aus erkennen und auch ihre Mühe wie sich versuchte diese Tränen zu unterdrücken. Als ich das Klebeband auf Emilias Mund klebte, setzte ich mich direkt neben Cécilia und hörte ihr aufmerksam zu.

„Haben ihre Eltern mich rausgeworfen. Emilia hat es versucht zu hindern, aber es hat alles nicht geklappt. Ich hatte nichts.", fuhr Cécilia fort und eine Träne lief ihr die Wange herunter, die sie sofort wegwischte. „Ich hatte angespartes Geld, womit ich mir eine Wohnung gemietet habe und ich habe von morgens bis abends gearbeitet, dass auch wirklich fast überall in der Stadt. Letztendlich bei euch. Ich hatte nicht, das Geld um zu studieren oder sonst was. Emilia hat studiert. Es war eigentlich immer ein Konkurrenzkampf zwischen uns, aber irgendwie waren wir Freundinnen, doch Emilia.", Cécilia schaut Emilia intensiv an. „Sie hat trotzdem immer versucht besser als ich zu sein."

Cécilia
„Wir kannten beide die selben Sprachen und ich erinnere mich an ein Vorfall als wäre es gestern passiert.", sprach ich weiter und sehe in Devins Augen. „Sie war total sauer auf mich, weil ich schneller Türkisch und Spanisch gelernt habe. Als hätte ich es mit Absicht getan. Ihr Vater war in dem Moment sehr stolz auf mich, er hat mich an den ganzen Tag lang nur gelobt.", ich grinste als mir die Geschehnisse durch den Kopf gingen. „Sie war so eifersüchtig drauf und hat einen Monat nicht mit mir gesprochen. Sie wollte immer besser sein, war sie auch. Alle wollten Emilia, alle bekamen sie. Als sie versucht hat von hier abzuhauen und mich im Stich gelassen hat, dass hat mir noch einmal die Augen geöffnet. Sie denkt nur an sich und diese Tatsache wird sich niemals ändern."

Devin
Ich fuhr mir durch die Haare und stand seufzend auf. „Wie alt warst du?", hackte ich nach.

„Frische 18, es war zwei Tage nach meinem Geburtstag als sie mich rausgeworfen haben."

Toll Devin.
Sie hatte sowieso eine miese Vergangenheit, dann kommst du und ruinierst alles, was du auch nur ruinieren kannst. Guten Abend Schuldgefühle! Lange nichts mehr voneinander gehört...

„Es sind vier Jahre her, ich habe es überstanden.", murmelte Cécilia. „Es war schon immer so, dass Emilia besser war. Sie war die Stufenbeste. Liebling ihrer Familie, was ich total verstehen kann. Die ganzen Mädels wollten immer mit ihr befreundet sein und die Jungs in der Schule wollte auch nur sie.", ein kleines Lächeln liegt auf ihren Lippen. „Selbst du."

Ich biss in die Innenseite meiner Wange. „Wolltest oder möchtest sie, Desmond."

„Das einzige was ich möchte ist Emilia Evans zu töten.", und dich müsste ich auch loswerden. Ich konnte nicht meine dunkeln Gedanken ausschalten. Doch es war so. Ich musste auch Cécilia loswerden, denn ansonsten wird sie mir Probleme verbreiten und das nicht nur körperlich. Am meisten physisch, diese junge Dame brachte Dinge hervor, die ich vor Jahren begraben hatte und das durfte nicht passieren.

[...]

„Ich habe dir gesagt, dass es dir Probleme machen wird. Zwei Frauen in einem Haus, Bruder.", sagte Aléx während er am Herd war und die Soße für eine Lasagne zubereitete.

„Und was mache ich jetzt?", seufzte ich und rief meine Stirn. Ich stellte mein Handy irgendwo ab und nahm mir ein großes Glas.

„Du hast diese dunkle Seite. Nicht ich.", antwortet er und ich füllte das Glas mit kaltem Wasser. „Du kannst das Haus in Flammen setzen, dann wirst du nicht nur Emilia und Cécilia los, sondern alle auch die Leichen."

Ich sah in die Kamera. „Du hast diese dunkle Seite. Nicht ich.", äffte ich ihn nach und trank mein Wasser aus. Aléx schaut ebenfalls in die Kamera. „Mein Freund, ich versuche dir nur zu helfen."

„Danke.", schmunzelte ich. „Eine große Hilfe bist du."

„Alter Devin, du schneidest sie auf! Was ist schon ein Feuer für dich? Letztendlich tötest du alle. Klar, du hast eine Bindung zu Cécilia aufgebaut, dennoch wirst du auch Cécilia umbringen. Woran zweifelst du?"

„Wenn du mich doch umbringen möchtest, wieso tust du es nicht?", hörte ich plötzlich die Stimme von Cécilia. Ich sah sie im Türrahmen stehen und atmete aus.

„Ich lege dann mal auf, Bruder.", sagte Aléx und verschwand von der Bildfläche.

Cécilia geht um die Theke rum und stellt sich ganz dicht vor mich. „Tue es doch einfach! Wieso wartest du? Wieso tust du mir das an? Wieso lässt du es zu, dass ich mich an dich gewöhne? Damit ich am Ende noch mehr leide? Was ist dein Problem? Du weißt einfach nicht, was du willst! Ihr Männer seid doch alle gleich! Egal ob Killer oder nicht! Letztendlich tut ihr uns sowieso weh."

~
Wollt ihr das ich mehr aus Devins Sicht schreibe? Oder doch lieber Cécilia?
Lässt für Devin ein D in den Kommentaren und ein C für Cécilia, dann weiß ich Bescheid!

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt