78 | Herz

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Es muss von Herzen kommen, was auf Herzen wirken soll."
~Johann Wolfgang von Goethe

DEVIN

Ich wollte auf sie zu gehen und küssen, aber ihr Handy fing an zu klingeln. „Wer ruft dich um kurz nach zwei Uhr an?"

„Ich weiß es nicht", sagte Cécilia und klang dabei ehrlich. Sie geht an mir vorbei und nimmt ihr Handy aus der Tasche.

„Muss ja jemand wichtiges sein, wer sonst lässt so lange klingeln.", ich hörte wie sie laut ein und ausatmete. Ich drehte mich und schaute runter aufs Handy.

„Warum ruft er dich an?"

Sie wirft ihr Handy aufs Bett und sieht mich an. „Ich kann das erklären."

„Cécilia. Wieso ruft er dich nachts um diese Uhrzeit an?", knirschte ich einatmend und fuhr durch meine Haare. „Wieso ruft er überhaupt meine Freundin an?"

Bevor sie irgendwas sagen oder tun konnte, nahm ich das Handy vom Bett und nahm den Anruf an. Ich legte meinen Zeigefinger auf meine Lippen. „Cécilia! Endlich! Ich versuche dich schon die ganze Zeit zu erreichen!"

Cécilia atmet erneut ein und aus. Sie scheint nervös zu sein. „Wann verlässt du ihn? Ich habe dir ein Ticket gebucht."- sie wollte mich verlassen? Ich traute meinen Ohren nicht. War das schon wieder ein Albtraum? Was geht hier Vorsicht? Ich dachte, dass wir uns lieben. Ich war mir so sicher, dass das mit uns eine Zukunft hat. Sie und ich. Das war doch echt....

„Cécilia?", ich hörte Lorenzos fragliche Stimme und sie nahm mir das Handy aus der Hand.

„Lass mich endlich in Ruhe!", sagte Cécilia und ihr rollt eine Träne die Wange herunter. „Du kannst mir nicht mehr drohen.", sie legt auf und nimmt mein Gesicht in ihre Hände. „Er lügt. Ich würde dich niemals verlassen, Devin! Du glaubst mir, oder? Ich liebe dich", sagte sie weinend. „Wirklich. Bitte, du darfst nicht an mir zweifeln oder an unser Liebe.", sie weinte immer mehr und ich atmete aus. Sie lässt mich los und fährt durch ihre langen braunen Haare.

„Du glaubst mir, oder?", fragte sie mich erneut und sieht mich an. Ihre Augen strahlten Verzweiflung und Angst aus.

„Wein nicht, bitte", sagte ich. „Ich hasse es, wenn du weinst."

Cécilia wischte ihre Tränen weg. „Ich liebe nur dich, Devin, mein Herz gehört ganz allein dir." - gehört ihr Herz wirklich ganz allein mir?

Ich atmete aus.

Nein. Sie liebt mich.

Ich durfte nicht an ihr zweifeln oder an ihrer Liebe. Sie hätte gehen können als ich sie gefragt hatte, aber sie ist geblieben. Bei mir.

Flashback:

Liebe ist stärker als Hass, Devin Desmond", sagte Cécilia und küsst ganz sanft meine Wange. „Und das ist alles, was zählt."

„Was ist mit dem Monster in mir...?", fragte ich und hielt die Luft an. Ich hatte Angst vor ihrer Antwort, denn ich konnte überhaupt nicht ahnen, was sie sagen würde kein bisschen.

„Er gehört zu dir und ich liebe ihn", sagte Silke und ihr liefen einige Tränen über die Wange.

„Du musst nicht damit leben, Cécilia. Wenn du das ganze nicht willst, dann verstehe ich das", sagte ich in einem ernsten Ton, während ich ihr die Tränen wegwischte.

„Wenn ich etwas wirklich will, dann ganz allein dich!", sagte Cécilia so selbstbewusst wie es geht.

Flashback Ende

Aber sie ist hier.

Bei mir.

In meinem Haus.
Unserem Haus.

Sie schläft abends mit mir ein und morgens steht sie mit neben mir auf.

Sie akzeptiert mich, wie ich bin.

Sie ist immer für mich da.

Nach allem ist sie noch bei mir.

Sie ist meine Freundin.

Cécilia Sophia Lawrence ist meine Freundin.

„Ich zweifele nicht an deiner Liebe", sagte ich ehrlich und zog sie an ihrer Hand in meine Arme. Sie legte sofort ihre Arme um mich und ich drückte sie fester an mich. „Wirklich, Devin?"

„Wirklich", sagte ich und küsste ihre Schläfe.

Ihre Hand lag auf meinem Herz und mit geschlossenen Augen lauschte sie meinem Herzschlag. „Ich habe Angst dich zu verlieren.", sie öffnete ihre Augen und sieht hoch in meine Augen. „Es nervt mich. Samir und jetzt Lorenzo, dass sie deine Geduld strapazieren. Es tut mir unfassbar leid."

„Cécilia, dir musst nichts leidtun. Samir ist nichtmal Redewert und Lorenzo.", ich hielt inne. „Seitdem ersten Tag an wusste ich, dass er ein dreckiger Kerl ist. Damals habe ich ihm schon nicht vertraut. Um ihn werde ich mich kümmern."

„Was wirst du tun?", fragte sie mich und ich fragte mich, ob sie wirklich hören will, was die Antwort ist. „Wir fliegen nach Italien."

„Was? Und was ist mit der Arbeit? Es gibt so viel zu tun? Ich will nicht, dass du meinetwegen deine Arbeit vernachlässigst."

„Deinetwegen ist es mir Wert.", ich griff nach ihrer Hand und zog sie aufs Bett. „Wir fliegen Donnerstagabend, dann sind wir übers Wochenende dort. Du hast bestimmt Aurora und den Rest vermisst. Lorenzo zeige ich, dann mit wem er es zu tun hat."

Cécilia kuschelte sich an meine Brust und ich deckte uns gut zu. „Ich liebe dich, Devin. Mit allem was ich habe."

Ich lächelte. „Ich liebe dich auch, Lovely."

CÉCILIA

Die letzten Tage vergingen ruhig. Die ruhige Art von Devin brachte mich ständig zum Nachdenken. Ich wollte nicht, das jemand meinetwegen stirbt.

Würde er Lorenzo überhaupt töten?
Bestimmt nicht. Doch was würde er tun?

„Bist du fertig?", lächelnd kam Devin ins Badezimmer. Ich nickte ihm schnell und packte schnell die letzten Sachen in meine Handtasche. Wir würden uns gleich auf den Weg nach Italien machen. Ich war aufgeregt, weil ich nicht wusste, was Devin vor hat.

„Vertraust du mir?"", er legte seine Arme von hinten um mich und schaute durch den Spiegel in meine Augen. „Ja", antwortete ich ihm. Er küsste mich am Hals und ich atmete aus. „Entspann dich, mi corazón. Ich werde ihn nicht töten. Versprochen. Ich werde ihm ganz anders weh tun."

„Was wirst du denn tun?", ich drehte mich um und blickte ihn seine Augen. Ganz sanft streicht er meine Haare zurück, danach küsst er meine Stirn.

„Überraschung. Wenn ich es dir jetzt sage, dann macht das ganze doch kein Spaß. Wollen wir los? Nicht, dass wir unseren Flug verpassen."- wir konnten gar nicht unseren Flug verpassen, da es sein Flugzeug war, aber ich nickte ihm einfach nur zu.

Auf uns wartet ein ganz spannendes Wochenende. Eigentlich war mir alles egal, denn Hauptsache am Ende ist Devin bei mir und ich bei ihm.

Alles andere ist unwichtig...

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt