36 | psychisch und physisch

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Ich bin am Ende. Es spielt keine Rolle, ob psychisch oder physisch."
~ask_hikayemm

CÉCILIA

Als ich meine Augen aufmachte, spürte ich die weiche Matratze unter meinem Rücken. Ich erhob meinen Körper und sah Devin gegenüber auf einem Sessel sitzen. Breitbeinig saß er dort, in seinen Händen hielt er ein Whisky Glas. „Guten Morgen, Lovely.", seine Stimme klang rau und er kippte den Rest seines Getränkes runter.

„Ist es nicht zu früh um zu trinken?"

Devin zuckte mit den Schultern. „Möglich.", er steht langsam auf und läuft auf das Bett zu. Das Schlafzimmer war in dunklen Farben eingerichtet. Etwas anderes war ja auch nicht zu erwarten. Wie denn auch? Er trug nur schwarz. In seinem Leben war alles schwarz.

Devin setzt sich an den Bettrand und kommt mir näher. „Du warst am Schlafen als wir angekommen sind. Ich wollte, dass du einmal noch gut schlafen kannst", schmunzelte Devin, doch plötzlich packt er mich am Hals und drückt mich aufs Bett. Bevor ich reagieren konnte, setzte er sich auf meine Hüfte und nahm mir meine ganze Bewegungskraft. Ich versuchte mit meinen Händen, seine Finger von meinem Hals zu lösen, doch vergeblich.

„Ich bin immer noch sauer auf dich, das macht alles schlimmer.", er lässt meinen Hals los und griff nach meinen Händen um diese nur über meinen Kopf festzuhalten. „Du...", fing ich Luft schnappend an.

„So wie du nun unter mir liegst", unterbrach er mich lachend und schaut tief in meine Augen. „Könnte ich alles machen, was ich will mit dir."

„Tue es doch", zischte ich und versuchte meine Hände zu lösen, doch er drückte noch fester zu.
„Werde ich auch tun, Cécilia Sophia."

Devin löst seine rechte Hand und hält meine Handgelenke mit einer Hand fest, während die andere über meine Lippen fuhr. „Ich werde dich psychisch und physisch zerstören. Du wirst mich anflehen auf den Knien, damit ich aufhöre, doch ich werde nicht aufhören."

„Du bist ein Monster!"

„Vielleicht, ja."

Devin lässt mich endlich los und öffnet eine Kommode um eine Mappe herauszuholen. Lächelnd legte er es vor mich hin. „Streuen wir mal ein wenig Salz in die Wunde."

DEVIN

Cécilia nimmt die Mappe in die Hand und ich fing an zu erzählen. „Du denkst seit dreiundzwanzig Jahren, dass deine Familie gestorben ist, oder?"

Sie blickte hoch zu mir. „Ja!"

„Dann täuschst du dich gewaltig. Deine Familie ist nicht Tod. Sie haben dich weggeben, weil sie noch nicht zu jung waren. Deine Familie ist sehr wohlhabend. Sie leben in Düsseldorf. Außerdem hast du drei Geschwister.", ich sah, wie Cécilia sich die DNA-Ergebnisse anschaute, die Unterlagen aus dem Heim. „Ich habe schon gedacht, dass du mir nicht glauben würdest, aber du siehst es selbst, Lovely. Ihre Namen und dein Name steht in den Unterlagen. Alles steht drin. Sie wollten dich nicht.", ich griff nach der Fernbedienung und öffnete den Fernseher um ihr paar Aufnahmen und Fotos von ihrer tollen Familie zeigen zu können.

„Das sind deine Eltern und Geschwister. Schau dir mal das Haus an", kommentierte ich das Foto. „Während du jeden Monat ausgerechnet hast, wie du über die Runden kommst, haben sie sich einen schönen Tag im Indoor oder Outdoor Pool gemacht."

Über ihre Wangen liefen die Tränen herunter. Sie öffnete den Mund, doch bevor sie etwas sagen konnte, fuhr ich fort. „Bevor du nun sagst, du lügst und keine Ahnung was. Emilia und ihre Familie wussten alles.", ich zeigte ihr ein weiteres Foto von Emilias Familie und Cécilias Eltern. Sie schauten alle lächelnd in die Kamera. „Sie haben Emilias Eltern Geld gegeben, damit sie für dich sorgten. Als du achtzehn wurdest, haben sie den Geldhahn zugedreht, das war der wahre Grund, weshalb sie doch herausgeworfen haben."

Ich drückte auf Play, es kamen weitere Bilder der Familien. „Sie haben dich alle angelogen. Cécilia, ich war der einzige, der immer ehrlich zu dir war. Das traurige ist, ich hatte nie an deiner Ehrlichkeit gezweifelt, dass hätte ich tun sollen. Aber noch nie in meinem Leben hatte mich jemand so dermaßen betrogen wie du es getan hast. Der Fakt, dass du mich zweimal mit dem Messer verletzt hast, das hätte ich dir vielleicht verzeihen können, aber du hast mich belogen, die ganze Zeit. Obwohl ich dir vertraut habe, aber weißt du was? Du hast mit dir Augen geöffnet und mir gezeigt, dass ich niemals einer Frau vertrauen sollte."

Cécilia schluchzte laut auf. „Wie schade, oder? Dich wollte niemand. Ich wollte dich mal, aber nun auch nicht mehr, Lovely."

„Hör auf zu sprechen! Es reicht!", rief sie plötzlich und schmeißt die Mappe ganz weit weg. Die Blätter fielen heraus und verteilten sich auf dem Boden. „Du tust mir weh! Ich habe es verstanden! Mich will niemand! Meine Eltern wollten mich, Emilias Familie und du auch nicht! Ja ich habe dich belogen und betrogen, doch ich bereue es nicht und weißt du was? Gene olsa gene yaparım!"
(Ich würde es wieder tun.)

Und da war dieses Gefühl wieder.
Wenn Cécilia so wütend war, dann weckte sie jedes Mal, die Interesse in mir auf sie weiter zu provozieren, um mehr von dieser Seite zu sehen.

„Ich zweifele nicht daran. Du würdest es wieder tun, Cécilia. Doch nenn mir einen Namen, der das gleiche für dich tun würde?"

Sie hielt die Luft an und weitere Tränen flossen über ihre Wange. „Du."

Mit roten Augen sieht Cécilia zu mir. „Du würdest es für mich tun."

Ich runzelte grinsend die Stirn. „Sei ehrlich zu dir selbst, Devin. Anscheinend bin ich etwas Besonderes für dich, dass du mich zurückholst", schnell wischte sie sich die Tränen weg. „Zurück zu dir."

„Wach auf, Prinzessin. Der Traum ist zu Ende.", ich stand auf und sah in ihr Gesicht. „Mach dich frisch und zieh dich um. Im Schrank müsstest du etwas finden. Ich werde dir etwas zeigen."

[...]

Cécilia kam die Treppen herunter. Sie trug einen schwarzen Pullover und eine schwarze Jeans. Jemand passt sich mir an, doch ich war um einiges schicker angezogen als sie. „Komm."

Cécilia hinterfragte nichts. Ein Wunder. Wir stiegen in mein Auto ein. „Dein Loft ist schön."

Ich nickte. „Ist gemütlich."

Angekommen stieg ich aus dem Auto aus und Devin tat es mir gleich nach. „Herr Desmond", lächelte mich Aras an und ich nickte ihm lächelnd zu. „Willkommen zurück."

„Wie geht es dir Aras? Habe ich was verpasst in den letzten Wochen?"

„Keineswegs. Mir geht es gut. Ich hoffe ihnen auch", sagte Aras lächelnd.

„Bei mir genauso.", ich reichte ihm meine Autoschlüssel und blickte zu Cécilia, die sich umschaute.. „Wollen wir?"

„Natürlich", antwortete Cécilia leise und folgt mir hinein. „Ich möchte dir nur etwas kleines zeigen, Lovely."

Seufzend nickte sie und folgte mir hinein. Ich hörte bereits Gelächter und öffnete die Tür ein wenig, aber genug um zu sehen, was drinnen passiert. Ich hörte, wie Cécilia hinter mir die Luft anhielt und kurz danach griff sie nach meinem Arm, besser gesagt versuchte sie durch mich ihr Gleichgewicht zu halten. „Soll ich dir noch etwas verraten?", flüsterte ich leise in ihr Ohr. „Es war kein Zufall, dass ich dich gefunden habe. Emilia hat mir verraten, dass du dich in Italien befindest."

~
was ist wohl hinter der Tür? 🥲🥲

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt