87 | Zeit

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Zeit heilt alle Wunden."
~ask_hikayemm

MARYAM

Cécilia kam gerade weinend aus dem Aufzug heraus. Ihre lockigen Haare standen in alle Richtungen und auch ihre Augen waren sehr rot. Sie fiel schluchzend in meine Arme. „Es ist okay."

Ich sagte nichts und hielt sie einfach in meinen Armen. Für mehrere Minuten standen wir so in der Lobby von Devins Loft. Ich war nicht sauer auf Cécilia. Kein bisschen um ehrlich zu sein. Devin und Cécilia haben so viel durchgemacht. Sie haben so viel erlebt in letzter Zeit. Manchmal ist Abstand gut. Sie müssen beide begreifen wie sehr sie sich lieben und schätzen.
Sie lächelt mich traurig an. „Pass auf ihn auf, okay?"

„Rede bitte nicht so, das ist keine Trennung für immer", erwidert ich ihr Lächeln und drückte Cécilia noch einmal fest an mich. „Ihr kriegt das wieder hin. Zeit heilt alle Wunden."

„Ich weiß nicht", sagte Cécilia einatmend und holte aus ihrer Tasche zwei Schlüsseln raus.

„Cécilia", seufzte ich als sie mir die Hausschlüssel und Autoschlüssel reichte. „Die gehören dir."

„Nicht mehr. Geh hoch zu ihm. Wir sehen uns, Mary", sagte Cécilia und versuchte zu lächeln.

„Bleibst du in der Stadt?"

Cécilia nickte und sie umarmte mich. „Ja. Erstmal, ja. Ich habe dich lieb, Mary."

„Ich dich erst.", sagte ich seufzend.
Schnell lief ich hoch nachdem Cécilia weg war und sah, dass die Tür offen ist. Ich schloss die Tür vorsichtig hinter mir zu und als ich Devin sah, wollte ich am liebsten weinen. Ich hasse es ihn traurig zu sehen. Nichts verletzt mich mehr als das. „Devin."
Er saß auf dem Boden, starrte in die Leere und hatte paar Gegenstände umgeworfen.

„Sie hat sich von mir getrennt, Maryam."

„Ihr kriegt das wieder hin, Devin."

Er schüttelt seinen Kopf und lacht. „Nein. Sie ist wie alle. Cécilia hat mich auch verlassen. Jetzt ist wie alle. Sie hat mich genauso verlassen wie meine leiblichen Eltern. Alle verlassen mich immer. Ich bin anscheinend nicht liebenswert."

Ich kniete mich nach diesen Worten zu ihm und legte meine Arme ganz fest um ihn. „Sag sowas nicht. Ich würde dich niemals verlassen, das weißt du doch."

„Ich dachte, dass sie immer bleiben würde, Mary.", ich sah, wie eine Träne seine Wange runterrollte. Ich hielt den Atem an. „Ich liebe sie wirklich und jetzt."

Devin wischt sich die Tränen weg. „Jetzt habe ich Cécilia ein zweites Mal verloren."

„Devin. Eine Pause wird euch guttun. Danach werdet ihr nur stärker sein", versuchte ich ihn zu trösten, doch er schüttelt hastig seinen Kopf.

„Nein. Es ist vorbei", sagte er fest entschlossen. „Es gibt kein zurück und danach mehr."

„Komm wir fahren nachhause.", sagte ich seufzend.

„Ich möchte alleine sein, Mary.", er schaut in mein Gesicht und lächelt leicht. „Danke trotzdem."

„Ich lasse dich nicht alleine", sagte ich und stand vom Boden auf. Ich reichte ihm meine Hände und zog ihn auf die Beine. Ich brachte ihn ins Wohnzimmer und ging danach in die Küche.

Als Erstes schrieb ich Aléx und klärte ihn auf, damit er sich keine Sorgen macht. Danach machte ich Devin und mir einen Kaffee, aber als ich im Wohnzimmer zurück war, hatte sich Herr Desmond ein Glas Whisky hingestellt.

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt