114 | the show

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„This is the fight of our lives. We are going to win. Whatever it takes."
~ Captain America in Avengers: Endgame

CÉCILIA

Eine Stunde vorher

Ich war der Grund für das alles, das war kein Geheimnis. Es war alles meine Schuld. Angefangen von Aras bis hin zu all den anderen tollen Menschen, die in meinem Leben sind.

Nun saß ich in einem Auto mit zwei Menschen, die ich verabscheue, doch im Moment war mir alles egal.
Sie könnten mich foltern, wie es Devin früher tat und es wäre mir egal. Meine Schmerzgefühle waren wie taub. Meine Gedanken gelten ganz allein Devin Desmond. Ihn zu verlieren, das wäre mein Untergang. Das Gleiche gilt für Mary, Aras, Aléx, Aurora und Stella. Ich könnte es mir niemals verzeihen, wenn Devins Eltern etwas passieren würde meinetwegen. Ich habe zum ersten Mal eine Familie. Zum ersten Mal in meinem Leben fühle ich mich so, als würde ich dazugehören. Ich habe ein Platz bei all diesen Menschen.

Ich habe ein Platz in Devin Desmond Herz.

Mir rollt eine Träne die Wange herunter und ich biss mir auf die Unterlippe. Jedoch kommt aufgeben nicht infrage. Niemals würde ich aufgeben.
Nicht nachdem ich so viel geschafft habe. Nur, ich selbst weiß, wie viel Kraft, Tränen und vor allem Mut gekostet mich, dass alles gekostet hat.
Ich kann das alles nicht wegschmeißen.

Nicht jetzt und niemals nach all den Dingen, die in der Vergangenheit passiert sind.

Ich habe noch eine Hochzeit vor mir. Auch, wenn Devin keine Kinder möchte. Ich weiß, dass er mir diesen Wunsch nicht abschlagen wird. In der Zukunft werden wir eine große Familie mit all den Menschen um uns, die wir lieben.

„Das hätte alles anders sein können, Cécilia."

Ich sah nach vorne zu Lorenzo, der auf dem Beifahrersitz saß. Bis zu diesem Zeitpunkt war mir nicht bewusst wie eng er und Francesco zueinander stehen.

„Stimmt, Lorenzo. Eigentlich habe ich jeden Tag gebetet, dass du endlich unter den Toten bist, aber du bist immer noch unter uns lebenden Menschen.", ich rollte mit den Augen. „Es hätte wirklich alles anders sein können."

Durch den Rückspiegel kreuzten sich Noahs und meine Blicke. Zum dritten Mal. Jedes Mal hatte er leicht mit seinen Augen gezwinkert. Er atmet aus und für einen Moment glaube ich, dass er mir versuchte etwas zu sagen mit seinen Blicken, doch ich konnte niemanden in diesem Auto vertrauen.

„Der große Devin Desmond. Unschlagbar, richtig? Oder warte, der unantastbare Devin Desmond", lachend dreht sich Lorenzo zu mir nach hinten. „Die Liebe hat ihn schwach gemacht, denn du bist seine Schwachstelle. Du und der Rest der Welt, das zählt für ihn, oder nicht?"

„Ist dir bewusst, wenn du mir auch nur ein Haar krümmst, dass Devin nicht ruhig bleiben wird?", funkelte ich ihn sauer an.

„Er würde niemals Aurora und Stella etwas antun", sagte er grinsend. „Bist du dir wirklich sicher, Lorenzo?", hackte ich nach. „Hast du nicht gerade gesagt was für ihn zählt? Ich und der Rest der Welt. Denkst du wirklich, dass er sich dann für sie interessieren wird?"

Das war natürlich gelogen.
Er weiß wie sehr Aurora und Stella mir bedeuten.

„Das ist alles irrelevant, denn du Cécilia wirst die Wahl treffen", fing Lorenzo an und sieht mir grinsend in die Augen. „Wir fahren jetzt zu ihm. Francesco ist schon bei ihm. Du hast die Wahl wie immer."

Noah schaute erneut intensiv in meine Augen. „Du hast der Welt gezeigt, dass Devin ein Herz hat, oder?"

„Was wird das?", fauchte ich sauer.

„Das wird ganz einfach. Du hast sein Herz zum Vorschein gebracht und du hast dich in ihn verliebt. Obwohl du ganz genau weißt, dass er ein Dreckskerl ist."

„Achte auf deine Wortwahl!", zischte ich und atmete aus. „Niemand gibt dir das Recht so über ihn zu sprechen."

„Deswegen wirst du ihm jetzt das Herz brechen, weil du Cécilia ein größeres Herz hast als er. Du würdest niemals all die Menschen, die in eurem Leben sind in Gefahr bringen.", er klatschte zufrieden in die Hände und sieht mich schief grinsend an. „Devin würde das tun, weil er egoistisch ist. Du denkst nicht erst an dich. Außerdem würdest du niemals, das Leben von so vielen Menschen aufs Spiel setzen."

Noah hält vor einem Haus an. Es war ein Haus im nirgendwo und ich wusste, dass Devin sich in diesem Haus befindet. Noah schaut zum fünften Mal in den Rückspiegel und ich sah, wie er langsam seine Finger auf den Knopf führt, der die Türen entsperrt.

„Du irrst dich, Lorenzo", atmete ich aus und lächelte leicht. „Diesmal setze ich alles auf Desmond."

Ich sprang, bevor Lorenzo regieren konnte aus dem Auto und rannte sofort ins Haus hinein. Warum Noah mir hilft, wusste ich nicht, aber falls ich hier lebend rauskomme werde ich das im Hinterkopf behalten.

„Devin!", sagte ich, als ich ihn sah. Für einen Moment schien er erleichtert zu sein mich zu sehen, doch ich konnte ahnen, wie er sich gerade dafür hasste, dass ich hier bin. Ich wollte mich in seine Arme werfen, doch jemand zog am Teppich und ich fiel auf den Boden.

„Du kleiner...", fing Devin an und wollte auf mich zukommen, doch er hielt inne, als ich plötzlich an meinen Haaren hochgezogen wurde. Keine Sekunde später spürte ich etwas Kaltes an meiner Stirn. Eine Waffe.

„Ich bringe dich um, Lorenzo", knurrte Devin und fährt sich durch die Haare. „Sag, deinem Hund, dass er die Waffe runternehmen soll, denn ansonsten garantiere ich für nichts."

Francesco lachte laut auf. „Leere Drohungen, Devin. Nur leere Drohungen."

„Weißt du, deine Töchter und alles ist mir so egal. Wenn ihr.", er zeigt wütend auf mich. „Wenn ihr etwas passiert, dann sehe ich schwarz."

„Cécilia ist eigentlich nur hier, um dir zu sagen."

"Um mir zu sagen, dass sie mich liebt?", grinste Devin und blickt in meine Augen. Im selben Moment hörte ich einen Schuss von draußen. „Wie heißt es nochmal, Lovely?"

„The show must go on.", lächelte ich und er nickte.

„Und, wie Cécilia zu dir meinte, Lorenzo. Sie setzt auf mich und auf sie. This is the fight of our lives, hat der Captain im Endgame gesagt, dass gleiche gilt diesmal für uns."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt