96 | Hände dreckig machen

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„Er gehört zu dir und ich liebe ihn."
~ Cécilia Sophia Lawrence

DEVIN

„Die Person, die mir droht.", ich lachte leise. „Ist jemand, der von meiner Vergangenheit weiß."

„Devin, es gibt keine Beweise. Ich sage dir, dass als ein Polizist", seufzte er. „Wer ist dieser jemand und wie viel weiß er?"

„Ich glaube nicht viel. Er hat auch bestimmt keine Beweise, welche denn auch? Alles war unter Feuer und Flamme. Doch seine Worte haben gereicht, um uns zu trennen."

„Sag schon, wer ist es, Devin? Warum sprichst du um den heißen Brei?", er trinkt sein Glas leer. „Sag es und wir machen ihn zusammen fertig. Ich lasse doch nicht zu, dass jemand dein Glück zerstört. Willst du zulassen, dass die Liebe deines Lebens mit jemand anderes glücklich wird?"

„Es ist Francesco. Auroras Mann und Stellas Vater."

Arin verschluckte sich am Scotch und sieht geschockt in meine Augen. „Sag mir, dass du einen Witz machst."

„Sehe ich von da so aus als würde ich Witze machen?", fragte ich spöttisch lachend und legte mein leeres Glas zur Seite. „Sie lebt doch bei dieser Familie, Devin.", ich fuhr durch meine Haare und öffnete ein Knopf von meinem Hemd. „Cécilia liebt diese Menschen, aber sie weiß nicht, was für ein dreckiger Mann Francesco ist ."

„Was weiß er und wie viel?", fragte Arin mich.

„Genug, um uns zu trennen."

„Devin, ohne Beweise kann er nichts tun.", seufzte Arin. „Du musst mit Cécilia sprechen!

„Sie hasst mich und sie hat auch das Recht mich zu hassen."

„Aber was hat sie nochmal zu dir gesagt. Liebe ist stärker als Hass."

FLASHBACK

„Liebe ist stärker als Hass, Devin Desmond.", ihre Lippen berührten meine Wange. „Und das ist alles, was zählt."

„Was ist mit dem Monster in mir...?", fragte ich einatmend und sah in ihre meine Augen.

„Er gehört zu dir und ich liebe ihn."

FLASHBACK ENDE

„Ich will garnicht wissen wie sauer sie ist. Diesmal reicht Liebe alleine nicht aus.", antwortete ich Arin und er schüttelt frustriert seinen Kopf.

„Ich bringe dich um, ehrlich. Du kannst doch nicht einfach aufgeben. Nicht nach allem, was ihr geschafft habt!"

„Arin, sind wir mal realistisch. Wie hoch ist die Chance, dass sie mir glaubt, wenn ich sage, dass hinter all dem Francesco steckt.", ich füllte mein Glas mit Wasser und atmete aus. „Sie vergöttert diese Familie."

„Du hast doch deine Wege, um Menschen aus dem Weg zu räumen..."

„Er ist immer noch Stellas Vater. Ich weiß wie es ist ohne Vater aufzuwachsen.", unterbrach ich ihn und seufzte laut auf. „Diesmal ist das keine Option."

Ich kann nicht einfach Francesco umbringen. Mir war bewusst, dass Cécilia mir nicht glauben würde, wenn ich ihr alles erzähle. Natürlich würde sie Francesco glauben. Er ist wie ihr Vater. Er hat ihr ein Zuhause und eine Familie gegeben. Es würde mich nicht wundern, wenn Cécilia in der Erbfolge drin steht.

Und er wollte Cécilia vor mir beschützen.
Mit seinen Drohungen und Erpressungen.

Angefangen bei Aléx und Mary.
Sie sind meine Familie. Ich hätte niemals zulassen können, dass sie meinetwegen in Schwierigkeiten kriegen. Ich habe Cécilia versprochen, dass ich nie wieder jemanden foltern würde, aber für Mary würde ich keine Sekunde zögern, auch wenn sie mich momentan hasst. Aléx ist mein bester Freund und mit ihm habe ich all das aufgebaut. Er breitet sich gerade darauf vor zu heiraten und ich kann ihn nicht mit meinen eigenen Händen in den Knast schicken für Dinge, für die ich verantwortlich bin. Er droht mir sogar mit Aras. Aras arbeitet nicht nur für mich. Er ist mein Freund für alles. Es ist nicht nur geschäftlich mit ihm. Meinetwegen hat er sich die Hände dreckig gemacht. Es wäre unvorstellbar, wenn er für all das bezahlen müsste. Meine Eltern. Was denken sie nur von mir, wenn sie all das hören? Von meiner Vergangenheit? Wie aus mir und Cécilia ein paar geworden ist? Wie ich sie gezwungen habe bei mir zu bleiben?

Ich liebe Cécilia.
Doch ich konnte nicht zwischen ihr und den Menschen, die auf mich zählen abwägen. Ich konnte nicht nur an mich und meine Liebe denken. Früher war es einfacher egoistisch zu sein, aber so konnte ich nicht mehr sein. Nicht nach Cécilia.

„Und was hast du jetzt vor?", holte mich Arin aus meinen Gedanken zurück in die Realität. „Nichts tun, kommt nicht infrage."

„Tatsächlich werde ich genau das tun, denn so kann ich alle beschützen."

„Ich mag die andere Art wie du deine Liebsten beschützt mehr."

Ich schmunzele. „Wer hätte es gedacht, aber ich auch."

„Ist ein Autounfall auch keine Option?", ich seufzte laut auf. „Arin Demir, der Scotch war glaube ich zu viel. Es reicht. Stell mal vor, deine Kinder wachsen ohne dich auf, dass geht nicht.

„Meine Kinder haben einen guten Vater. Einen tollen Vater.", grinste er stolz.

„Geh jetzt. Ich schmeiße dich raus. Deine Frau wartet bestimmt."

„Ja, wenigstens habe ich eine Frau, die auf mich wartet."

Ich lachte laut auf. „Einer zu viel, Arin."

„Wir sind Brüder. Du verträgst das, Desmond. Wir hören uns. Ich bin noch paar Wochen in Marseille. Melde dich, wenn du dazu entscheidest, deine Hände  dreckig zu machen. Ich bin dabei."

„Du bist Vater und als würde das nicht reichen bist du obendrauf noch Polizist."

„Wer sich die Hände nicht dreckig macht, der lebt falsch.", grinste er und geht durch die Tür.

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt