74 | deinetwegen

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„Wenn ich trotzdem weiß, was Liebe ist, so ist es deinetwegen."
~Hermann Hesse

CÉCILIA

„Desmond.", ich hielt die Luft an und er lehnt sein Kopf an die Wand. Er legt seine Hand an meine Wange. „Ich werde dich verletzen und du bist trotzdem bei mir. Warum?"

"Das fragst du noch?"

Devin schaute mich traurig an. Vorsichtig nimmt er meine Hände in seine. „Ich glaube, ich kann nicht..."

„Bitte nicht", unterbreche ich ihn und meine Augen füllten sich. „Ich weiß, dass alles ist gar nicht einfach. Es ist mehr als nur schwer für uns, aber Zeit hält alle Wunden. Vergangenheit ist Vergangenheit.", ich wusste nicht, was er genau sagen wollte, aber ich wollte nichts von dem hören. Gar nichts.
Es war sowieso unglaublich, dass wir uns lieben gelernt haben nach dieser Vergangenheit. Wir zweifelten beide. Doch es muss funktionieren. Und ich würde dafür kämpfen. Ich durfte ihn nicht verlieren.

„Liebe ist stärker als Hass, Devin Desmond.", ich gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Und das ist alles, was zählt."

„Was ist mit dem Monster in mir...?", fragte er einatmend und sieht ängstlich in meine Augen.

„Er gehört zu dir und ich liebe ihn.", mir liefen einige Tränen über die Wange.

„Du musst nicht damit leben, Cécilia. Wenn du das ganze nicht willst, dann verstehe ich das." - er meinte es wirklich Ernst. Ansonsten würde er mich nicht mit meinem Namen ansprechen.

„Wenn ich etwas wirklich will, dann ganz allein dich!", sagte ich diesmal selbstbewusster und atmete aus. Devin strich mit seinem Daumen meine Tränen weg.

„Bist du dir wirklich sicher?"

Ich knöpfte weiter sein Hemd auf. „Ich dachte eigentlich, dass du mittlerweile weißt, wie sicher ich mir bin.", ich strich das Hemd von seinen Schultern weg und ließ es auf den Boden fallen, um kurz danach unsere Lippen zu verneinen. Ich trat mir die wunderschönen Schuhe von den Füßen und drehte ihm mein Rücken zu, damit er beendete, was er angefangen hatte. Ich konnte seinen heißen Atem an meiner Haut spüren. Wenige Sekunden später fiel das rote Kleid wie sein Hemd auf den Boden.

„Gute Nacht", sagte ich und wollte loslaufen ins Badezimmer, doch er packte mich am Handgelenk an sich und presste seinen Körper an meinen. Seine Lippen strichen über meinen Hals, und er küsste mich voller Leidenschaft und flüstert: „Hier geblieben." - ich hatte gehofft, dass er das tut.

Er lief mit mir auf das große Bett und schubste mich gerade nicht sanft darauf. „Langsam, Champion", grinste ich und er beugte sich zu mir runter. „Ich will dich, Lovely.", einen kurzen Moment verneinte er unsere Lippen und entzog seine Lippen mir.
Ich hasste es, wenn er das tat.
Er öffnet meinen schwarzen BH und streift ihn mir ab. Seine Hände umfassten meine Brüste, um sanft an ihnen zu saugen und mit jeder Berührung, machte er mich verrückter nach ihm.

Wir liebten uns die ganze Nacht. Devin kriegte kaum genug, doch ich konnte irgendwann nicht mehr und schlief in seinen Armen ein. Auch als ich am nächsten Morgen aufstand, lag er erstaunlicherweise diesmal neben mir. Das passiert nicht oft.

Sein Kopf hatte er fest in meinem Hals vergruben und sein Arm lag ganz fest an mir. Jetzt erst spürte ich, wie schwer Devin war, doch ich hatte wie ein Stein geschlafen letzte Nacht. Er hatte mir ja auch die Kraft genommen. Ob ich zu laut war? Hatten Mary und Alex was gehört? Deren Zimmer war zwar am Ende des Hauses und ganz unten, doch Devin hat mich gestern Abend fertig gemacht. Ich löste mich von Devin und stand auf, doch er zog mich zurück zu sich. „Heute ist Sonntag", murmelt er mit geschlossenen Augen. „Wir bleiben den ganzen Tag im Bett.", seine Stimme klang tief und sexy.

„Das geht nicht", lachte ich und strich seine Haare aus seinem Gesicht. Er reagierte nicht, kuschelte sich noch näher an mich und schlief weiter. Seufzend griff ich nach meinem Handy und vergeudete die Zeit auf irgendwelchen Apps.

[...]

„Natürlich. ¡Hasta luego mi corazón!", gähnend öffnete ich die Augen und sah Devin neben mir telefonieren.

„Mi corazón?", hackte ich nach, als er sein Handy weglegte. „Ich dachte, dass ich dein Herz bin", grinsend schaute ich in seine Augen. Ich hatte gehört, dass es seine Mutter war, doch wollte ich ihn trotzdem damit aufziehen. Ich schätze, dass ich irgendwann wieder eingeschlafen bin, als ich an meinem Handy war. Devin zieht sanft mein Kopf an seine Brust.

„Wegen gestern Abend", fing er an und eigentlich wollte ich nicht über dieses Thema sprechen. Seine Hände fuhren über meine Haare und seine Finger zeichneten kleine Kreise auf meiner nackten Haut. „1. Ich bin mir kein bisschen unsicher deinetwegen. Falls du sowas denkst. 2. Du hast recht. Liebe ist stärker als Hass. 3. Meine Eltern kommen in zwei Stunden." - er wollte mich küssen, doch ich wich zurück.

„Wie? Sie kommen hierhin?"

Grinsend nickte Devin und ich sprang aus dem Bett.
„Schöner Anblick", rief er mir hinterher, als ich im Badezimmer verschwand. Nachdem ich mich frisch gemacht hatte, ging ich in die Küche und backte einen Kuchen.

„Es riecht so gut hier", lächelnd betrat Devin die Küche, setzt sich auf eins der Hochstühle mit seinem Laptop in der Hand. Mary und Alex sind bei seinen Eltern. Heute war wie so ein Elterntag, doch sowas war wichtig. Ich hatte zwar nie eine richtige Familie, aber irgendwann sind unsere Familien nicht mehr da und deswegen sollte man so viel Zeit wie möglich mit Ihnen verbringen. „Soll ich dir helfen?", fragte Devin und steht auf.

„Nein, nein", antwortete ich und er betätigte die Kaffeemaschine. Während Devin neben mir arbeitete, machte ich auch einige andere Kleinigkeiten zum Essen. Ich wollte, dass seine Eltern mich mögen. Zwar haben wir uns schon kennengelernt, aber... Eigentlich wollte ich endlich in meinem Leben dazu gehören. Klar, mir war bewusst, dass ich zu Devin gehöre und er zu mir. Doch nichtsdestotrotz wollte ich einfach irgendwohin gehören. Ein Teil einer Familie sein.

Es klingt an der Haustür und Devin schaut hoch. „Es ist zu früh für meine Eltern."

„Ich schaue mal", sagte ich und legte die Schürze ab. Lächelnd öffnete ich die Haustür und vor mir stand eine Frau.

Sie lächelt mich an. „Elly Morgan. Ich wollte zu Devin. Ist er da?", als ich länger in ihre Augen schaute, fiel es mir ein. Sie war die Frau aus dem Aufzug. Elly war seine Ex und somit der Grund für seine dunkle Vergangenheit. Völlig in Gedanken merkte ich gar nicht, dass sie an mir vorbei ins Haus gehen wollte, doch ich stellte mich in den Weg.

"Er erwartet heute keinen Besuch.", ich wusste nicht, wieso ich sie hereinlassen sollte.

Elly schaut mich grinsend an. „Ich brauche keinen Termin um mit ihm zu sprechen. Also lässt du mich rein? Devin hatte mal besseres Personal."

Ich lachte leise auf. „Ich bin mir ziemlich sicher, dass du weißt, dass ich kein Personal bin. Also warum bist du hier? Was möchtest du?"

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt