5 | Frech

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„Lass dich nicht unterkriegen.
Sei frech, wild und wunderbar."
~Astrid Lindgren

Cécilia
„Devin! Bitte!", schrie ich und hämmerte gegen die Tür, aber er kam nicht zurück. Er ließ mich hier alleine. Mit ihr.

Ich traute mich garnicht mich umzudrehen. Minutenlang starrte ich einfach die Tür an und seufzte. „An dir Arbeit meine Schöne.", ertönte plötzlich seine Stimme und ein Monitor leuchtete auf. Er lächelte und ich zeigte ihm meinen Mittelfinger. „Ich hasse dich!"

„Los du hast nicht lange Zeit. Ich habe noch einiges mit dir vor.", grinste er. „Schließlich habe ich mir nicht umsonst die Mühe gemacht und dich hergeholt!"

„Das nennst du Mühe?", ich lief auf den Monitor und sah ihn zornig an.

„Ja, dass war garnicht so einfach wie du denkst. Jetzt los, du weißt was sonst passiert mein Schatz.", grinste Devin erneut und der Monitor wurde ganz dunkel. Was würde denn passieren du Arschloch!

Zittrig lief ich zum Waschbecken und füllte den Eimer mit Wasser um den Blut verschmierten Boden zu wischen. Ich tat extra viel Putzmittel hinein, damit dieser Eisengeruch verschwand. Doch es war nur eine Frage der Zeit, wann es hier wieder so riechen würde. Während ich putze, versuchte ich garnicht zu Cathy hinzugucken. Die Gänsehaut reichte mir vollkommen aus, aber ich musste sie gleich reinigen. Er wollte es. Cathy lag auf der Liege und langsam lief ich auf sie zu. Ich strich vorsichtig mit einem sauberem Lappen über ihr Gesicht und reinigte es. Das gleiche tat ich auch an ihrem Körper, einfach überall wo sich getrocknetes Blut befand. Zwar kostete es viel Überwindung und Tränen, doch ich zog auch das Messer raus, was er drin gelassen hatte. Ich schluchzte laut auf und ließ mich auf die Knie fallen. Wie schrecklich konnte er nur sein? Wie konnte er sie ohne zu zögern töten. Die Tür ging auf und Devin kam ins Zimmer.

„Wieso weinst du jetzt wieder? Freu dich doch! Du lebst!", lächelte er und wollte mich auf die Beine ziehen, aber ich hatte keine Kraft um auf ihnen stehen zu können. Devin setzte laut auf und hob mich hoch, brachte mich ins Zimmer und ließ mich dann erst runter. „Du kannst das Badezimmer benutzen."

Ich sah spöttisch in seine Augen. „Erst die Decks Arbeit, dann die Dusche?"

Er kniete sich zu mir runter und packte grob meinen Kieferknochen. „Stimmt, dass ist sogar zu viel für dich!"

„Gott! Was willst du von mir? Töte mich einfach!"

„Ich will doch nur dich.", er hatte ein dreckiges grinsen im Gesicht.

„Mich wirst du niemals kriegen!"

„Doch, dass werde ich."

„Nein du Mistkerl!", und plötzlich lag seine große Hand auf meiner Wange. Mein Kopf schellte nach rechts und ich hielt die brennende Stelle fest. Zornig sah ich ihn an und konnte es einfach nicht fassen, dass er mir eine geklatscht hat. Er wollte nach mir greifen, aber ich wich schnell zurück. Denkt er jetzt immer noch, dass er mich berühren kann?

Ich sah einen Bilderrahmen und ohne zu zögern warf ich diesen auf ihn, doch er fing ihn in der Luft auf. „Warte ab Cécilia!"

Ich hörte wie er im Flur etwas sagte und dann wieder zurück ins Zimmer kam. Er schloss die Tür ab und öffnete die ersten drei Knöpfe seines dunkelblaues Hemdes.

„Du willst also mit mir spielen?", lächelte er und legte den Schlüssel nach oben auf den Schrank. „Dann lass uns spielen."

Ich lief zurück und er kam auf mich zu. Meine Augen blieben an einer Wasserflasche aus Glas hängen. Er folgte meinem Blick und lachte auf. Bevor er sie mir wegnehmen konnte, nahm ich sie zur Hand. „Na los Lovely. Tue was du nicht lassen kannst.", grinsend provozierte er mich und ich warf die Flasche kräftig nach ihm. Doch er wich als wäre es in seinem
Blut elegant aus. „Das wollte ich eigentlich nicht."

„Ach du wolltest nicht?", grinste Devin und wollte um das Bett herum zu mir kommen, doch ich sprang auf und lief auf die andere Seite. „Es ist mir aus der Hand gerutscht."

Und bevor ich nach einem anderem Gegenstand greifen konnte, packte er meine Handgelenke. „Ach Lovely, du wirst es anders nicht lernen. Du bist einfach viel zu frech."

Nicht wirklich sanft schubste er mich aufs Bett und legte sich über mich. Seine Beine waren zwischen meinen und sein Blick glitt über mein Körper. „Zwei falsche Entscheidungen an einem Tag, dass ist echt nicht so gut. Nicht für dich und auch nicht für mich, aber weißt du, wenn du nicht anderes lernst, dann so."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt