1 | Vergleichbar mit Rosen

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„Wenn du immer alle Regeln befolgst, verpasst du den ganzen Spaß."
~ Katharina Hepburn

Lächelnd beobachtete ich die zweiundzwanzigjährige Cathy. Sie studierte Biologie, dass war der Grund weshalb sie den menschlichen Körper besser kannte als alle anderen Mädchen, die hier bereits saßen. Sie war keinesfalls dumm, ihr größter Fehler war nur, dass sie mit mir mitgegangen ist. Ich war ihr Fehler. Die junge Studentin wusste ganz genau, woran sie sterben würde und woran nicht. Was passieren würde, wenn ich einer ihrer Arterien aufschnitt oder wenn es nur ein Messerstich ist. Cathylin kannte sich gut aus, deshalb wusste sie woran sie verbluten würde und woran nicht. Ihr war bekannt, dass alle Arterien am menschlichen Körper irgendwo wichtig waren, da sie das Blut vom Herzen durch den Körper transportieren. Viele denken, dass es nur der Pulsader und die Halsschlagader ist, die wichtig sind, doch eigentlich gibt es einige die fürs Menschen lebenswichtig sind. Sobald ich von anderen Mädchen ihre Halsschlagader anfasste, kreischten sie sofort los, weil sie denken, dass sie deshalb sofort sterben würden. Es brachte mich jedes Mal aufs neue zum schmunzeln, durch das zudrücken der Halsschlagader wurde man nur bewusstlos, daran würde niemand sterben oder man ist nicht langfristig bewusstlos.

„Cathylin. Du hast mir immer noch nicht gesagt, welches du haben möchtest.", seufzte ich und zog mir tief den Geruch von dem Blut ein. Für viele ein unschöner Geruch, aber für mich war es vergleichbar mit Rosen. Schließlich waren sie beide rot und beide riechen unfassbar gut. Ich hielt ihr zwei verschiedene Messer hin. Ein großes und kleines. Wenn sie wirklich so schlau ist wie sie tut, dann würde sie das richtige auswählen.

„Das große.", murmelt sie müde und ich nickte zufrieden. „Du bist ein schlaues Mädchen. Das kleine würde dir nur unerträgliche Schmerzen zufügen meine Schöne."

Ich setzte mich vor ihr auf den Stuhl hin und legte das Messer auf ihrem Oberschenkel ab. Mehrere Blutspuren waren auf ihrem Körper zu entdecken, einige Wunden und natürlich kleine Muster. Ich liebe es einfach, verschiedene Muster und Formen mit dem Messer oder mit dem Skalpell zu formen. Es war eine Sucht. Alle meine Opfer hatten eins. Es waren immer verschiedene. „Weißt du mein Schatz. Ich glaube, dass du ein DNA-Strang bekommen solltest. Damit ich dich immer als Biologin im Kopf habe, wenn du stirbst."

Ihre Augen wurden ganz groß und die Angst hatte sie wieder eingeholt. Obwohl die schöne Cathy, die ganze Zeit versucht stark zu bleiben. Dennoch musste ich sagen, dass sie bis jetzt die mutigste und tapferste von allen war.

„Gestern Abend warst du, aber ziemlich gesprächig! Jetzt bist du still! Das mag ich nicht.", ich lehnte mich zurück und sah in ihre Augen. Pure Angst war zu sehen. Sie zitierte und wollte am liebsten schreien, aber sie wusste bereits von meiner Drohung. Entweder sie schreit und ihre Stimmbänder sind ab oder sie schreit nicht und ihre Stimmbänder bleiben an Ort und Stelle. Sie sollte sprechen und nicht schweigen, die Drohung gilt ganz allein nur wenn sie anfängt zu schreien.

„Weißt du, ich glaube, dass ich noch eine Frau holen sollte. Dann kann ich was neues ausprobieren.", ich lächelte bei dem Gedanken an eine andere Frau. Desto mehr desto besser. „Du bist ziemlich langweilig Cathylin. Wo bleibt mein Spaß dann?"

Ich fing an zu lachen. „Obwohl ich habe genug Spaß, wenn ich mich an deinem Körper zu schaffen mache.",

Sie schüttelt ängstlich den Kopf und sah mich hilfesuchend an. „Bitte nicht..."

„Meine Schöne. Du hast den Zug jetzt verpasst.", ich schloss die Kellertür auf und die kalte Luft umhüllte meinen Körper. „Bis später Cathylein. Vielleicht hast du ja später was spannendes zu erzählen, ansonsten mache ich an deinen Füßen weiter! Überlege es dir gut!"

Bevor ich mich endgültig von der schönen Frau verabschiedete, drehte ich mich zu ihr. „Mit den Füßen, damit kennst du dich bestimmt aus oder? Nur als kleine Info an dieser Stelle tut es am meisten weh."

Ich lief durch den Keller, hoch ins Wohnzimmer, dort entdeckte ich niemand anderen außer meinen besten Freund Alex. „Endlich! Ich warte seit gefüllten Stunden."

Ich lächelte. „Hättest ruhig runter kommen können mein Freund. Sie hätte dich nicht aufgefressen."

Er schüttelte abwertend den Kopf. „Das möchte ich mir nicht antun. Die Kleine scheint ziemlich still zu sein."

Ich nickte. Cathy war ein süßes und stilles Mädchen, doch nicht mein Typ. Sie provozierte mich nicht, diskutierte nicht weder wurde sie aggressiv. Jede andere würde trotz Drohung mit mir diskutieren, aber sie war ziemlich schlau. Ich brauchte dringend jemanden, der frech war. Es machte mir umso mehr Spaß dieser Person Schmerzen zu verbreiten. Vielleicht könnte ich Cathy auf die Mutprobe stellen, dann könnte es spannend werden. „Was kann ich für dich tun Alex?"

„Du müsstest mit in die Firma kommen.", fragend blickte ich ihn an. „Ich brauche Unterschriften."

„Wieso bringst du die Papiere nicht einfach her?", genervt blickte ich in den Spiegel und sah das Blut auf meinem weißem T-Shirt. Ein wunderschöner Kontrast.

„Devin..", fing er an, aber ich schüttelte den Kopf. „Ich bin eben duschen, dann fahre ich los.", im Moment hatte ich einfach keine Lust auf eine Diskussion mit Alex.

[...]

Ich lief durch das Foyer des Unternehmens und lächelte dabei unsere Mitarbeiter an. Ob sie immer noch so lächeln würden, wenn Sie in meinem Keller wären? Alex und ich waren in der Gastronomie tätig und hatten seit drei Jahren unsere eigene Linie. Ich öffnete Alexs Zimmertür und blickte sofort in die Augen einer Schönheit. Grinsend blickte ich sie an und dann Alex, dann wieder die junge Frau. Von ihr kamen nur verwirrende Blicke und Alex sah mich warnend an.

„Sie können gehen.", lächelte Alex sanft und ich schmiss mich auf den Sessel. „Ist sie neu?", hackte ich nach als sie das Zimmer verlassen hatte. Alex nickte.

„Wie heißt sie?", fragte ich, aber mein bester Freund reichte mir einige Papiere in die Hand. „Ließ es dir durch und unterschreibe es. Sie ist tabu Desmond. Finger weg. Du kennst die Regeln für unsere Mitarbeiter."

Ich grinste teuflisch. Regeln sind doch dazu da, damit man sie bricht oder nicht?

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt