28 | Schicksal

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Das Schicksal mischt die Karten und wir spielen."
~Arthur Schopenhauer

DEVIN

„Fährt vorsichtig", sagte ich als Maryam und Aléx sich am nächsten Morgen auf dem Weg nach Cannes machen wollten.

„Natürlich", sagte Aléx und umarmte mich brüderlich. „Wir werden mit einem Deal zurückkommen."

„Ich vertraue euch deshalb keine Probleme", antwortete ich lächelnd und erwiderte die Umarmung meines besten Freundes. „Wenn ihr in drei Tagen wieder da seid, dann geht es endlich nach Italien. Ich brauche diesen Urlaub. Can kommt mit seiner Freundin auch."

„Gefangen von den Paaren, Devin. In deiner Haut würde ich nicht gerne stecken wollen."

„Warum eine Frau haben, wenn man doch mehrere haben kann", grinste ich Aléx an und er schüttelt seinen Kopf.

„Du bist so ein Arsch! Am Montag, also in zwei Tagen kommt, der Elektriker. Vergiss das nicht", ermahnte mich Mary, nachdem sie alles zum zehnten Mal kontrolliert hatte. „Natürlich, Mama", rollte ich die Augen und nahm auch sie in die Arme.

„Devin! Ich meine, dass im Ernst! Der Elektriker muss sich um die Gartenbelichtung kümmern, dass kann so nicht weiter gehen."

„Ich kümmere mich darum, versprochen", grinste ich und löste mich von ihr. „Wenn du in fünf Tagen zurück bist, dann wird alles eingerichtet sein. Geht jetzt! Ich habe euch zwei Turteltauben los, was will ich noch?"

„Du wirst uns vermissen!", lachend stieg Aléx in sein Wagen und Mary öffnete die Tür. „Denk daran etwas zu essen und bleib von dem Scotch fern!"

„Tschüss Maryam!", ich rollte lächelnd die Augen und sie zeigte ihre Zunge. „Steig jetzt ein!"

Grinsend lief ich herein ins Haus und schüttelte lachend den Kopf, als ich daran dachte, wenn die beiden einmal heiraten, was der Fall sein wird in paar Jahren, ob wir immer noch gemeinsam leben werden?
Nach dem Unfall wollte ich weg aus Deutschland und Sie kamen mit mir, da Sie mich nicht alleine lassen wollten. Also fand ich dieses riesige Haus, wo eine zwanzigköpfige Familie locker leben könnte, da das Haus so groß war, dachten wir wieso leben wir nicht einfach gemeinsam? Mary war sofort einverstanden, denn sie wollte bei mir, aber auch bei Aléx sein. Ich hatte mein eigenes Reich und unser verliebtes Paar ihr eigenes.

Das alte Haus, die Leichen und mein Keller...Ob es mir fehlte? Manchmal.
Manchmal hatte ich Angst, dass die Sucht die Oberhand gewinnt und ich wieder anfange, doch ich hatte mir etwas versprochen.

Cécilia wird die letzte sein, mit ihr werde ich es komplett abschließen. Es wäre wie die Sahne auf dem Kuchen, die Karamellsoße auf dem Eis oder die Waffel mit dem Puderzucker. Danach würde ich komplett mit ihr abschließen.

Eines Tages würde ich Cécilia finden und einmal letztes wie Sie es sagen ein Monster sein und, dann wäre alles endgültig vorbei. Aléx und Maryam wussten davon nicht, aber ich denke, dass sie es ahnten. Wollen wir nicht eine Zeitreise in die Vergangenheit machen?
Ein kleines Update, der letzten vierundzwanzig Monate.

Flashback:

„Hast du ihn umgebracht?", fragte Emilia während ich versuchte sie von diesen Gurten zu befreien. Ich traute mich nicht nach Devin zusehen. Aus dem Augenwinkel konnte ich das Blut auf dem Boden erkennen.

„Komm wir müssen weg!", sagte ich schnell und Emila seufzte. „Ist er Tod?"

Ich nahm tief Luft, zog mir die Handschuhe an und führte meine Hand zu seinem Hals um nach seinem Puls zu sehen. „Er lebt", murmelte ich. Die Frage war, wie lange würde er noch leben?

Ich hob das Messer auf und packte Emilia am Armgelenk. „Wir müssen hier weg.
Er würde mich nicht verraten, denn tut er das, verrät er sich doch selbst."

„Ja eben, lass uns gehen."

Flashback Ende

Um ehrlich zu sein, als ich diese Videoaufnahmen mir im Nachhinein angesehen habe, war ich überrascht.
Sie hat das Messer mitgenommen, außerdem die Haarbürste und Zahnbürste, die bei ihr im Zimmer waren und nicht zu vergessen, die Handschuhe. Klug, nicht wahr? Sie wollte keine Fingerabdrücke hinterlassen. Wie dem auch sei, nachdem die beiden abgehauen sind, fanden mich Aléx und Mary in meinem Blutbad.

Eigentlich gibt es nichts Spannendes, dann wurde ich tagelang operiert und lag im Koma. Ich war wie Tod, diese Zeit war schlimm für Maryam und es tut mir wahnsinnig leid, dass sie so etwas meinetwegen durchstehen müsste. Danach bin ich von den Toten erwacht war zurück.

Okay eigentlich nicht so ganz, denn ich brauchte wirklich lange danach um zu mir zuzukommen. Ich musste durch so viele Tests und die Physiotherapie durfte auch nicht fehlen. Letztendlich war Devin Desmond back.

Vielleicht war das interessant zu erwähnen, weshalb ich überhaupt so lange brauchte. Die tolle, süße und liebe Cécilia hatte meine Wirbelsäule und meine Organe getroffen. Ich hatte ziemlich starke innere Blutungen, die man nicht stoppen konnte. Zumindest sagte, das Maryam und die Ärzte.

Ich hatte viel zu viel Blut verloren, aber die Cécilia würde es auch tun, die Frage stellte sich nur, wo ist Cécilia Sophia Lawrence?

Wenn ich gewollt hätte, dann hätte ich sie schon längst gefunden. Ich müsste nur paar Minuten hin und her telefonieren, dann wüsste ich ganz genau, wo sie sich aufhält, aber glaubt ihr an Schicksale?

Ich schon und ich wusste ganz genau, dass es unser gemeinsames Schicksal war, dass wir irgendwann wieder aufeinander treffen werden.

Wer weiß...
Vielleicht in zwei Tagen, zwei Monate oder vielleicht nach Jahren erst, aber wir werden zueinander finden, aber die Frage war, wann wäre das?

~
Was sagt ihr?
Sollen die beiden sich endlich treffen?

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt