116 | Baby

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"Drei Dinge sind uns aus dem Paradies geblieben: Sterne, Blumen und Kinder."
~Dante Alighieri

DEVIN

„Devin.", ich schaute zur Tür und sah wie Niklas durch die Tür reinkommt. „Es tut mir leid."

„Sie war schwanger, richtig?", fragte ich und blickte zu Cécilia. Sie schläft tief und fest, doch das war kein Wunder nach den vielen Beruhigungsmitteln, die sie bekommen hatte. Ich rieb über mein Gesicht. „Richtig. Sie war erst in der fünften Woche, Devin. Zu viel Stress in den ersten Wochen ist immer gefährlich, das führt häufig dazu..."

„Danke, Niklas.", ich unterbrach ihn und lächelte leicht. Mehr als das konnte ich gerade nicht hören.

„Ist mein Job, Desmond.", er geht aus dem Krankenzimmer hinaus und ich atmete schwer aus.

Es hätte nie so weit kommen dürfen.

Sie hätte niemals für mich eine Waffe in die Hand nehmen müssen. Sie hat sich für mich die Hände dreckig gemacht, um mich zu beschützen. Als Cécilia vorhin das Bewusstsein verlor und ich das Blut zwischen ihren Beinen sah, verlor ich all meine Sinne.
Es fiel mir so schwer. So verdammt schwer. Stark sein zu müssen, aber ich konnte nicht mehr. Ich hatte wirklich keine Kraft mehr und ich war erschöpft von all dem. Ich möchte einfach nur noch mit Cécilia glücklich leben. Ich ging aus dem Zimmer und sah in die Gesichter der Menschen, die mich nie alleine lassen und immer für mich da waren.

„Senin hakkını nasıl ödeyeceğim?", ich legte meine Arme um Aras und er lacht laut auf.
(Wie kann ich je dem gerecht werden, was du für mich tust?)

„Bleib einfach am Leben, Devin", antwortet Aras und klopft auf meinen Rücken. „Seid glücklich mit Cécilia, das reicht."

„Wie geht es ihr?", fragte Maryam und lächelt leicht. Ich zuckte mit den Schultern. „Laut Niklas gut. Sie schläft immer noch. Ihr müsst nicht alle hier warten."

„Devin, du musst dich auch ausruhen", sagte Aléx seufzend. „Lege dich etwas hin. Wir sind ja bei ihr."

Ich lächelte ihn dankend an. „Ich will bei ihr sein, wenn sie aufsteht. Eigentlich ist alles nun vorbei, aber ich muss ihr sagen, dass wir unser Baby verloren haben, ohne dass wir wussten, dass es existiert. Wir haben unser Kind verloren."

Vorhin haben Aléx, Nate und Aras das Blut zwischen ihren Beinen gesehen, doch sie hatten nichts gesagt und waren einfach für mich da ohne irgendwas zu hinterfragen. Aléx hatte Maryam informiert und sie ist sofort hergekommen. „Es wird alles gut.", sie nahm mich ganz fest in ihre Arme und drückt mich mit ihrer ganzen Kraft an sich. „Euch steht nichts mehr im Weg.", ihre Hand lag auf meinem Hinterkopf und sanft strich sie durch meine Haare. „Sie wird fertig sein, aber wir kriegen das hin, okay? Zusammen schaffen wir das."

Maryam schaut mich mit Tränen in den Augen an und nimmt mein Gesicht in ihre Hände. „Ich bin immer für dich da."

„Danke, Mary.", ich küsste ihre Schläfe und drückte sie nochmal fest an mich. Sie war nicht biologisch meine Schwester, aber sie war die beste kleine Schwester.

„Wir sind alle für euch da, Boss", grinste Aras.

Ich nickte dankend und lächelte leicht. „Verliert bitte kein Wort neben ihr. Ich möchte es ihr selbst sagen."

„Selbstverständlich, Devin", lächelte Mary und ich suchte in meinen Gedanken schon nach den passenden Worten, wie ich es ihr sagen soll.

„Wann dürft ihr nachhause?", fragte Aléx.

„Niklas sagt, dass es besser wäre, wenn wir morgen früh nachhause gehen und...", ich hörte auf zu sprechen, als ich ein Geräusch aus Cécilias Zimmer hörte. Ich eilte ins Zimmer und mein Herz zog sich zusammen, als ich Cécilia so panisch sah.

„Ich hatte so Angst.", sie breitet ihre Arme nach mir aus und sofort schloss ich auch meine Arme um ihren Körper. „Devin.", ich spürte ihre Arme fest um meinen Körper und sie küsste meine Schulter. „Ich wollte ihn nicht töten. Ich habe es für dich getan."

„Alles gut, Lovely. Er ist nicht Tod", sagte ich und schaute in ihr Gesicht. „Es ist nicht deine Schuld, mein schönes Lovely.", vorsichtig nahm ich ihr Gesicht in meine Hände und verteilte Küsse auf ihrem Gesicht.
Sie zu beruhigen war gar nicht einfach. Es war schwieriger als gedacht. Sie schluchzte andauernd und leider hatte sie auch zwei Panikattacken. Cécilia versuchte aufzustehen, doch sie durfte nicht und ich versuchte sie davon zu überzeugen sitzen zu bleiben.

„Es tut mir so leid, Cécilia.", ich hielt sie an ihren Handgelenken fest. „Du darfst nicht aufstehen, bitte bleib liegen."

„Ich möchte nachhause", sagte Cécilia und ihr rollten die Tränen die Wange herunter. „Bitte, Devin. Ich will nicht hier bleiben. Bitte, bring mich nachhause."

„Du musst", seufzte ich. „Morgen früh bringe ich dich nachhause."

Sie seufzte. „Dann lass mich wenigstens auf die Toilette."

Cécilia machte es mir wirklich schwer und ich drückte mich davon ihr die Wahrheit zu sagen, denn der Gedanke, dass ich ihr sagen muss, dass wir unser Baby verloren haben, zerbrach mir das Herz.

„Du verheimlichst mir etwas", sagte Cécilia und ich schaute hoch in meine Augen. „Ist er Tod? Ich habe ihn getötet, oder? Du lügst mich an. Du sagst mir nicht die Wahrheit, Devin. Ich kenne dich, du verheimlichst mir etwas."

Ich atmete aus. „Nein. Er lebt, wirklich. Du hast ihn nur am Bein getroffen. Nichts, wovon er sterben würde."

„Was ist es dann?"

„Cécilia, ich", fing ich an. Sie schaute mich ihren großen Augen an. „Ich weiß nicht wie ich es sagen soll."

„Du machst mir Angst.", sie wischt sich mit dem Handrücken schnell die Tränen weg und sieht mich ernst an. „Egal, was es ist. Ich möchte es wissen."

Sie hatte ein Recht darauf zu wissen, dass sie schwanger war. „Es tut mir so unfassbar leid, Lovely."

Mein Blick fällt auf ihren Bauch, ich sah hoch in ihre Augen. „Du warst schwanger in der fünften Woche. Wir haben unser Baby verloren, Cécilia."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt