34 | jetzt

6.2K 223 53
                                    


„Bedauern bringt im Leben nichts. Es gehört zur Vergangenheit. Alles, was wir haben, ist das Jetzt."
~Marlon Brando

CÉCILIA

Nachdem Unglück mit dem Feuer verbrachten wir noch ziemlich lange Zeit hier am Haus, da wir Zeugen waren und Devin, der Held, obwohl er das Monster höchstpersönlich war. Irgendwann kamen auch Aurora und alle anderen hierher als sie vom Unglück hörten. Gegen spät abends ging ich gemeinsam mit Aurora  zurück nachhause und verbrachte dort meine letzten Stunden mit ihnen.

Seit gefühlt einer Stunde saß ich schon im Garten und beobachtete Stella. Mein Schatz, meine kleine Prinzessin. Es zerbrach mein Herz. Ich wollte sie nicht verlassen und fortgehen. Vor allem nicht mit Devin.

„Es wird ihr, das Herz zerreißen.", ich schaute hoch und sah Aurora rechts von mir. Sie lächelt und setzt sich neben mich auf die Liege. „Devin reist morgen ab. Ich denke, dass du mit ihm gehen möchtest, oder?"

„Am liebsten möchte ich bei euch bleiben, aber..."

„Du liebst ihn. Die Liebe lässt einen Menschen verrückte Dinge tun, Cécilia."

Niemals würde ich Devin jemals lieben. Nichtmal über meine Leiche. Lieber sterbe ich, statt in ihn verliebt zu sein. „Ich habe mir hier ein Leben aufgebaut", fing ich an und blickte lächelnd zu Stella, die weiter weg mit ihren Puppen spielte. „Ohne ihn. Es hat vorher nicht geklappt. Ich weiß nicht, wohin das hinführen soll."

„Cécilia.", sie nimmt meine Hände in ihre und sieht lächelnd in meine Augen. „Unsere Tür steht jederzeit für dich offen. Du bist wie meine Tochter und wie eine große Schwester für Stella geworden. Francesco ist sowieso, dein größter Fan, wenn es irgendwann mit Devin nicht funktioniert, dann möchte ich, dass du mir versprichst zu uns zu kommen. Wir sind eine Familie.", mir rollten die Tränen über die Wange und ich umarmte Aurora fest.

„Ich liebe euch", sagte ich und drückte sie ganz fest. „Ihr seid wirklich, das Beste, was mir jemals passiert ist."

[...]

Ich fing an meine Sachen zu packen. Es tat so weh, Aurora anzulügen und ihr, das Gefühl zu geben, dass ich Devin liebte. Aber am meisten tat es weh, dass ich niemals zurück zu ihnen kommen kann, denn ich wusste nicht, was in Marseille auf mich wartete.

„Du gehst?"
Stella stand im Türrahmen und sieht traurig in meine Augen. „Mama hat es mir gerade gesagt."

„Ich ..."

„Ich dachte, dass du immer bei mir bleiben würdest", unterbrach Stella mich und sieht enttäuschend zu mir. „Du hattest es mir versprochen, Cécilia."

„Es tut mir so leid, Stella. Ich werde trotzdem immer bei dir sein und dich besuchen kommen", sagte ich und mir rollten die Tränen, die Wangen herunter.

„Du lügst! Du wirst mich vergessen!", rief Stella und rannte weg.

„Stella! Warte!", ich lief die Treppen runter und rannte ihr hinterher, doch sie ging in den Garten in ihr Baumhaus und schloss die Tür ab. „Stella ...", murmelte ich und klopfte an der Tür an.

„Geh!", schreit sie ganz laut und ich seufzte.

„Was ist los?", ich sah runter zu Lorenzo, der Cheffeuer von Francesco und Aurora.

„Sie ist sauer auf mich."

„Ihr streitet euch doch nie, das wir bestimmt wieder in den nächsten Tagen."

„Ich werde morgen nicht mehr hier sein", schluckte ich und Lorenzo sieht mich schmunzelnd an. „Achso, wo denn dann? Auf dem Mond?"

„Ich werde mit Devin in Marseille sein."

„Du machst Witze.", er sieht mich ernst an. „Du meinst wohl, Herr Desmond?"

„Devin und ich sind zusammen. Ich habe schon mit Aurora gesprochen", log ich auch Lorenzo an und konnte auch in seinem Gesicht, die Enttäuschung sehen.

„Wieso? Also ich meine, wir waren mehrere Abende aus, bevor er hier war. Wir waren auf zehn Dates, gab es Devin da auch schon?"

Ich schüttelte den Kopf. Lorenzo war ein toller Kerl. Er war ein romantischer Mann. Er war immer für mich da, sorgte sich und kümmerte sich um mich. Er war das komplette Gegenteil von Devin. „Nein. Als ich in Deutschland war, waren wir zusammen, dann hat es nicht geklappt und jetzt wo er wieder hier ist ..."

„Hast du bemerkt, dass du Gefühle für ihn hast?", ich nickte und bestätigte somit die Lüge.

„Was soll ich sagen, Cécilia? Viel Erfolg und Glück in deinem neuen Lebensabschnitt mit Devin", sagte Lorenzo und läuft davon.

Ich schluchzte und ließ mich im Dunkeln auf die Wiese fallen. „Ich hasse ihn", murmelte ich ganz leise und wischte mir die Tränen weg. „Ich hasse ihn von Minute zu Minute mehr."

[...]

„Auf Wiedersehen", sagte ich und sah alle noch einmal an. „Das ist keine Verabschiedung! Hör auf zu weinen, wir werden uns in Kürze wieder sehen! Wir kommen euch besuchen und ihr uns!", sagte Francesco lächelnd und drückt mich. „Ich werde euch vermissen."

Stella schaut böse zu Devin. „Wärst du mal nicht gekommen", sagte sie. „Du nimmst sie uns weg!"

„Stella!", ermahnte Aurora ihre Tochter, doch mein kleines Mädchen zuckt nur mit den Schultern.

„Stella, willst du mich wirklich zerstritten gehen lassen?", ich kniete mich vor sie hin und sie schaut auf ihre Schuhe. „Man sagt immer, dass man das nicht tun soll."

Stella dreht ihren Kopf weg und ich nahm ihr Gesicht in meine Hände, um ihre Wangen zu küssen. „Okay, wie du möchtest, Prinzessin.", ich wischte lächelnd meine Tränen weg und drehte mich um. Devin stand am Auto und wartete auf mich. „Wir können.", er nickte lächelnd und ich blickte ein letztes Mal zu meiner Familie.

„Passt auf euch auf", lächelte ich und atmete aus. „Ich liebe euch."

„Wir dich auch, Engel!", lächelte Aurora und wischt sich die Tränen weg. Bevor ich noch weiter in Tränen ausbrach, lief ich aufs Auto zu.

„Cécilia! Warte!", rief Stella, als ich die Tür vom Auto aufmachte. Sie breitet ihre Arme aus und läuft auf mich zu. Sofort kniete ich mich auf den Boden und breitete meine Arme aus. Als ich sie in den Armen hatte, hielt ich mich nur schwer um nicht laut zu schluchzen. „Ich habe dich auch lieb, Céce und ich bin nicht mehr sauer, aber wenn du mich nicht besuchen kommst, dann bin ich es sehr."

Nachdem ich es schaffte mich von der Kleinen zu verabschieden und loszulassen, startete Devin den Motor. „Dann wollen wir mal, Lovely", hörte ich ihn sagen und winkte allen nochmal. Kurz bevor Devin, das Grundstück verließ, sah ich auch Lorenzo, der jedoch nur wegschaute.

„Warte", sagte ich und Devin sieht verwirrt zu mir. „Was ist jetzt schon wieder?"

„Fahr rechts ran", seufzend tat er, was ich sagte und ich stieg aus dem Auto aus.

„Lorenzo!", rief ich und rannte zu ihm hin. „Ich wollte nicht gehen, ohne mich von dir zu verabschieden."

Er lächelt leicht. „Mit einem gebrochenem Herz lässt du mich zurück.", er sieht über meine Schulter in die Richtung des Autos. „Für ihn."

Lorenzo sieht wieder in meine Augen. „Wie dem auch sei. Vielleicht treffen wir uns im zweiten Leben und dann wird alles anders.", er lächelt und öffnet seine Arme. „Komm her, schöne Frau", lächelnd umarmte ich ihn, doch Devin unterbrach uns.

„Cécilia, kommst du? Wir müssen los, Lovely", rief er und sieht zu uns. Ich löste mich von Lorenzo und lächelte. „Pass auf dich auf."

„Du auch."

„Können wir jetzt endlich? Wir haben eine 18-stündige Fahrt vor uns", sagte Devin als ich mich ins Auto setzte. „Du ruinierst mein Leben."

Er schaute grinsend zu mir und drückt aufs Gas. Sein Blick stets auf die Straße gerichtet. „Ich habe noch gar nicht angefangen dein Leben zu ruinieren. Ich fange jetzt erst an."

~
Lass das Drama beginnen....

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt