106 | unbezahlbar

2.7K 149 44
                                    

„Liebe ist unbezahlbar."
~ ask_hikayemm

CÉCILIA

Ich saß auf dem Boden im Krankenhausgang. Seit Stunden saßen wir alle zusammen hier und warteten auf eine Nachricht. Auf eine gute Nachricht.
Mary, Aléx und Sina waren auch hier. In allen Ecken standen auch die Typen von Devin rum, doch sie hätten an dem Abend da sein müssen und nicht jetzt. Es war zu spät. Aras liegt im Sterben.
Als ich nach Marseille gekommen bin, war er mein einziger Freund. Auch, wenn ich immer gesprochen und er zugehört hat. Doch, er war immer für mich da.
Er ist unser Schutzengel. Mit ihm habe ich mich immer sicher gefühlt. Ich wusste, dass wenn ich mit ihm bin und Devin nicht da ist, dass nichts passieren kann.

„Aléx, nimm die Mädels und fährt nachhause", sagte Devin seufzend, aber bevor ich protestieren konnte, tat es Mary. „Nein. Wir gehen nicht. Wir sind seine einzige Familie, Devin."

Endlich kam Niklas durch die Schiebetür und wir standen alle auf. „Dein Freund ist stärker als ich gedacht habe", sagte er leicht lächelnd. „Er hatte zweimal einen Herzstillstand, aber er hat nicht aufgegeben. Einen dritten hätte er nicht überlebt."

„Und jetzt?", fragte Sina vorsichtig und hielt sich an Devins Arm fest. „Wie geht es meinem Bruder?"

„Sein Zustand ist instabil. Die nächsten 24 Stunden sind mehr als nur kritisch für ihn. Ich kann euch nichts Genaues sagen. Seine Organfunktionen können noch schlechter werden, aber der Mann da drin.", er zeigt auf die Tür. „Er ist stark. Er wird sicherlich weiter kämpfen."

„Mein Bester gibt nie auf", lächelte Devin. „Können wir ihn sehen?"

„Er wird auf die Intensivstation verlegt. Vor der Glaswand könnt ihr ihn alle sehen. Ihr beide könnt rein zu ihm, aber nicht länger als zwei Minuten", sagte Niklas und schaut in Devin und Sinas Augen.

„Ich weiß nicht wie ich dir danken soll, Niklas. Ein einfaches Danke wird deiner Arbeit nicht gerecht", sagte Devin und Niklas lächelt. „Da ist mein Job."

DEVIN

„Ich habe doch gesagt, dass du nicht sterben darfst. Ich sage dir das als dein Boss und nicht dein Bruder", sagte ich, als ich endlich Aras sehen durfte. Ihn an diesen ganzen Schläuchen und Maschinen zu sehen war nicht einfach. „Wie dein Zustand ist instabil? Du bist doch Aras Kara. Du musst das schaffen, Aras. Ich befehle es dir. Deine Schwester wartet da draußen auf dich. Du darfst sie nicht alleine lassen. Und ich warte auch auf dich. Dein Bruder. Gib nicht auf, mein Bester.", ich hielt einen Moment inne und lächelte. „Wir haben schon so viel Mist durchgemacht, was ist das schon? Nichts. Ich bin schon hinter Francesco her. Ich werde ihn mit eigenen Händen umbringen. Aber öffne du erstmal deine Augen, mein Bester. Hayatta kal yeter. Bleib einfach am Leben, dass reicht."

Einatmend ging ich wieder hinaus und mein Blick fiel auf Cécilia, die auf der Bank eingenickt ist. Die anderen sind alle schon nachhause gefahren, denn es bringt nichts, wenn wir hier alle warten. Das Krankenhaus hatte auch seine Regeln und hatte Nachtruhe. Es war schon nach Mitternacht und wir wollten zwar alle hier bleiben, doch das ging nicht. Cécilia wollte nicht mit den anderen fahren und hat auf mich gewartet, damit wir zusammen fahren können.

„Cécilia", flüsterte ich leise, doch sie schlief tief und fest. Also nahm ich sie vorsichtig in meine Arme und trug sie in mein Auto. „Danke", sagte ich als Léon, die Autotür öffnete und ich setzte mich mit Cécilia im Arm auf die Rückbank.

„Wir haben die Tochter. Sie wird gerade eingeflogen", informierte er mich und fuhr los. „Gut. Keiner soll sie anrühren. Ich bringe euch um, wenn ihr ein Haar krümmt. Sie ist zwölf und kann nichts für die Fehler ihres Vaters. Wir tun Kindern nicht weh. Ist das klar?"

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt