42 | bad things

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Sometimes bad things have to happen before good things can."
-Becca Fitzpatrick

DEVIN
„Du weißt nicht, was du fühlst", sagte Aléx und haut mit der Faust auf den Tisch. „Ehrlich nicht, Devin."

Ich runzelte die Stirn und sehe meinen besten Freund verwirrt an. „Wovon sprichst du?"

„Du sprichst die ganze Zeit davon, dass du sie umbringen möchtest. Bring Cécilia doch um! Töte sie doch! Wieso tust du es nicht, mein Freund? Devin Desmomd hätte früher nicht so lange gezögert, aber du zögerst viel zu lange und soll ich dir was sagen? Sie bedeutet dir etwas."

Ich wollte etwas sagen, aber Alex ließ mich nicht aussprechen. „Mehr als dir lieb ist. Ich habe es schon zu oft gesagt, aber du wirst es nicht wagen können Cécilia weh zu tun."

„Ich warte auf den richtigen Moment...", wollte ich anfangen, doch Aléx ließ es erneut nicht zu. „So dumm bist du nicht, Desmond. Du hast dich verändert. In der Vergangenheit hättest du nicht auf den richtigen Moment gewartet. Du hättest es sofort getan. Du konntest nie widerstehen."

Wenn man einen Freund wie Aléx hat, dann braucht man keine Feinde. „Küss Cécilia nochmal."

Ich lachte spöttisch auf. „Du spinnst."

„Wieso? Küss sie und denk darüber nach, was du fühlst. Eine Frau an deiner Seite zu haben, macht dich nicht schwach, Devin. Es macht dich stärker."

„Ich merke schon. Seitdem du mit Mary zusammen bist, bist du wie ausgetauscht", lachte ich und er steht auf. „Ich war immer so. Geh jetzt."

Ich schaute zu ihm. „Du kannst mich nicht aus meinem Haus schmeißen."

„Doch und es ist auch mein Haus.", er zeigt aus dem Fenster heraus. „Mary und Cécilia sind zusammen im Garten. Wer weiß, am Ende tötet Maryam Cécilia."

Ich stand auf und sah heraus. Die zwei Frauen hatten sich an mein Auto gelehnt und sprachen friedlich miteinander. „Vielleicht sollte ich zurück hierher."

„Geh erst und klär deine Angelegenheit, dann kannst du gerne wieder hier leben, doch so lange kannst du in deinem Loft leben.", er drückte mich Richtung Tür und begleitet mich hinaus. „Aléx, du bist wirklich ein..."

„Gleichfalls", sagte er und öffnet die Haustür. Die Frauen wurden aufmerksam auf uns und schränkten ihre Unterhaltung ein.

„Wie geht es dir, Cécilia? Wie war der Flug?", fragte Aléx gutgelaunt und lächelt sie bereit an.

„Mir geht es gut, danke. Wie geht es dir? Es war alles gut."

„Ach bei mir ist auch soweit alles in Ordnung. Devins Flieger ist echt gut, der Typ neben mir weiß halt nicht was er mit seinem Geld machen soll, weswegen er spontan ein Flugzeug kauft. Wieso nicht, oder?"

„Mary, sag deinem Freund, das er nicht so viel sprechen soll. Gehen wir?", sagte ich an Cécilia angewandt und sie nickte mir zu.

„Rede du auch nicht so viel, Devin. Mach, was ich gesagt habe. Wir sehen uns, Cécilia. Wir können ja die Tage zu viert essen."

Wir verabschiedeten uns von Mary und Alex. „Wir müssen einkaufen", sagte ich, als wir im Auto saßen und Cécilia sieht zu mir. „Okay."
Ich schaute ebenfalls in ihr Gesicht. Sie hatte wirklich schöne Augen. Wovon spreche ich bitte? „Oder nein. Ich schicke jemanden."

„Mir macht es nicht aus, Devin", antwortet sie und befeuchtet mit ihrer Zunge ihre Lippen. „Nein. Wir fahren direkt zu mir."

„Lässt du immer alles deine Jungs erledigen?", hackte Cécilia nach und aus ihrer Stimme konnte ich heraus hören, dass sie eigentlich was komplett anderes meint. Eigentlich möchte ich sie sagen: Nichtmal einkaufen kriegst du alleine hin.

„Gut, dann gehen wir einkaufen", entschied ich mich nochmal um und fuhr in den nächst besten Supermarkt. Wir schnappten uns einen Einkaufswagen und Cécilia hielt sofort in der Gemüse Abteilung an. „In Italien war ich immer mit Stella auf dem Markt, da gab es das beste Obst und Gemüse."

„Hier in Frankreich gibt es auch ein Markt", sagte ich und erwischte mich selbst dabei, wie ich mir vorstellte mit Cécilia auf den Marseille Markt zu gehen. „Ich glaube, dass sowas nichts für dich ist."

„Genau."

Nachdem wir fertig einkauft haben, alles im Kofferraum verstaut haben und nachhause fuhren, konnte ich nichts anderes außer an Aléx Worte zu denken. Wäre er nicht mein bester Freund, dann hätte ich ihn schon längst zerstört. „Ich hasse ihn einfach."

„Was?", hackte Cécilia verwirrt nach und sieht zu mir, während sie die Sachen in den Kühlschrank räumte. „Alles gut. Ich habe nur laut gedacht."

Sie nickte mir zu. „Kann ich dich etwas alleine lassen? Ich muss mich ein wenig um die Geschäfte kümmern.", erneut nickte Cécilia und ich lief hoch in mein Arbeitszimmer.

CÉCILIA
Etwas sagte Devin, aber mittlerweile war ich seit über drei Stunden schon alleine. Ich hörte ihn ab und zu sprechen. Manchmal wurde er lauter und fluchte. Ich nahm die Fernbedienung und machte den Fernseher aus. Nach einer Zeit nerven auch die Serien und Filme. Mein Blick fällt auf ein Bücherregal, weshalb ich hinsteuerte. Ich nahm einige heraus und überflog die Klappentexte, doch fand nichts was mich interessierte. Ich sah die offene Tür. Devins Darkroom. Ich legte das Buch weg und lief hin. Einatmend drückte ich auf den Lichtschalter und alles wurde erleuchtet. Meine Wunden waren so gut wie alle verheilt. Mein Rücken tat auch nicht mehr weh, doch ich hatte eine kleine Narbe am Rücken. Die anderen Wunden waren überhaupt nicht tief, weshalb sie keinen Narben an meinem Körper hinterließen.
Wieso tat er mir nicht weh? Zwar wollte ich es nicht, aber wenn er nichts tut, dann war es auch komisch. Ich lehnte mich an den Türrahmen und ließ meine Augen über alles mögliche wandern. Alles war versperrt und verriegelt in den teureren Vitrinen. „Was machst du hier?"

„Ich überlege", antwortete ich Devin ohne zu ihm zu schauen. „Was überlegst du?", aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen, dass er sich auf die rechte Seite der Wand neben mir anlehnte.

„Wieso du mich nicht tötest. Ich versuche Argumente zu finden, aber leider war ich nicht so erfolgreich.", ich drehte mich zu ihm und betrachtete ihn ganz genau. Er trug einen schwarzen Rollkragenpullover und eine dunkle Jeans. In seinem Leben war alles dunkel bis auf seine Augen, die strahlen manchmal, doch wenn er wütend ist, dann sind diese auch dunkel.

„Vielleicht mag ich dich.", ich lachte laut auf, als die vier Wörter Devins Mund verließen, doch er lachte nicht. Stattdessen verschränkte er seine Arme vor der Brust und sieht mich ernst an. „Devin, fehlt nur noch, dass du sagst, dass du mich nicht verlieren willst."

„Vielleicht", sagte er schmunzelnd und ich zeigte ihm einen Vogel. „Wir hassen uns. Du und ich spielen ständig mit dem Gedanken wie wir uns gegenseitig umbringen können."

„Das ist durchaus möglich, aber gerade spiele ich nur mit einem Gedanken", sagte er und lässt mich keinen Moment aus den Augen wie, wenn man, einen Film schaut und nicht wegschauen kann denn, sobald man wegschaut verpasst man eine wichtige Stelle.

„Mit welchem Gedanken?", fragte ich Stirnrunzelnd und breche den Augenkontakt nicht ab. „I wanna kiss you, Lovely."

„Letztes Mal hieß es: I wanna do bad things with you, Lovely", sagte ich leise lachend und ignorierte die Tatsache, dass er mich küssen möchte, denn würde ich daran denken, dann...

„Wir können ja beides verbinden", unterbricht er meinen Gedankengang und ich blickte hoch in seine Augen. „Es spricht nichts dagegen."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt