53 | noch nie zuvor

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„Warte ab und sieh zu."
~Devin Desmond

DEVIN

Ich zerknüllte den Brief in meiner Hand. „Nicht suchen? Leider muss ich dich enttäuschen", lachte ich entsetzt auf und stieg aus dem Auto aus. Schnell nahm ich von oben meine Jacke und fuhr die Lüge fort, die Cécilia meiner Mutter erzählt hatte und fuhr Vollgas zu Aurora.

Wie konnte sie einfach gehen und sagen, dass ich sie auch noch gehen lassen soll? Wie? Gott! Noch nie zuvor....Ich hielt inne und atmete aus. Noch nie zuvor wollte ich eine Frau so sehr. Ich musste ehrlich zu mir selbst sein und das, was ich wollte, war kein Sex. Auf gar kein Fall war es das. Es war das letzte, was ich wollte und vor ihr war es genau andersherum.

Bei Aurora angekommen, stieg ich aus und klopfte an der Tür. Die Haushälterin öffnete die Tür. „Ist Cécilia hier?", fragte ich und sie schüttelt ihren Kopf. „Nein, leider nicht."

Hinter ihr tauchte Stella lächelnd auf. „Devin! Hallo!"

Ich lächelte. „Hallo Prinzessin.", die Haushälterin lässt uns alleine und Stella kam näher.

„Cécilia ist nicht hier, wenn du deshalb hier bist. Sie ist in ihrem Apartment am Ende der Stadt", sagte Stella, bevor ich nach Cécilia fragte.

„Weißt du auch, wo dieses Apartment ist?"

„Ja. Es steht in meinem Notfallbuch, warte.", sie ging hinein und ich atmete aus. Sie durfte einfach nicht gehen. Ich wollte mit ihr sprechen und ich wollte, dass sie in meinem Leben bleibt. Stella kam mit einem Notizbuch zurück und zeigte mir eine Adresse. Ich küsste ihre Wangen. „Du bist ein Schatz, Stella! Wünsch dir, was auch immer du willst von mir! Ich muss jetzt zu Cécilia fahren."

„Wir können ja zusammen in den Freizeitpark", sagte sie lächelnd und ich nickte. „Das machen wir. Versprochen."

Ich gab die Adresse in mein Navi ein und fuhr los zu Cécilia. Wir verdienen eine zweite Chance. Ich weiß, dass es nicht einfach wird, denn wir hatten eine Vergangenheit, dann kam noch meine dunkle Vergangenheit dazu und das macht die Situation überhaupt nicht einfach. Doch sagt man nicht, dass die Zeit alle Wunden heilt? Von mir aus gebe ich alles auf. Hauptsache am Ende bleibt sie bei mir.

Ich parkte mein Auto in irgendeine Parklücke ein und stieg aus. Ich lief auf das hohe Apartment zu und im selben Moment als ich Cécilias Namen auf der Apartmentliste suchen wollte, wurde die Tür geöffnet. Eine ältere Frau hielt mir die Tür auf. „Guten Tag, kommen Sie doch herein. Zu wem wollten Sie?"

„Hallo, ich wollte zu Cécilia", lächelte ich die alte Dame an. Plötzlich lächelt sie ganz breit. „Bist du Devin?" und die Förmlichkeit war verschwunden.

Verwirrt nickte ich. „Cécilia hat mir von dir erzählt! Du bist ihr Freund, oder? Ich wohne eine Etage unter ihr. Sie hat begeistert von dir gesprochen."

„Echt? Sie spricht so selten von mir", log ich lächelnd und die Frau nickte lachend.

„Ach, sie hat von deinen Augen geschwärmt und.", sie zeigte auf meinen Arm. „Die Tätowierungen findet sie auch ganz toll."

Ich lächelte. „Ich wollte sie überraschen."

„Sie wohnt ganz oben. Viel Spaß und schöne Grüße!", sagte sie lächelnd und ich verabschiedete mich von ihr. Mit schnellen Schritten lief ich hoch in die zehnte Etage. Ich klingelte an der Tür.

„Aurora mir geht es gut! Du...", seufzend öffnete sie die Tür und hört auf zu sprechen als sie mich erblickt. Bevor ich reagieren konnte, schloss sie die Tür zu.

„Cécilia", seufzte ich und lehnte mein Kopf an die Tür. „Mach die Tür auf oder zwinge mich nicht..."

„Geh weg von hier", unterbrach sie mich. „Bitte", fügt Cécilia dazu. „Du erschwerst alles."

„Gut, wenn du nicht öffnest, dann bin ich so lange hier, bis du diese Tür öffnest."

„Du musst gehen.", ihre Stimme klang so zerbrechlich. „Für mich. Für uns."

„Nein. Genau im Gegenteil für uns muss ich bleiben!", sagte ich sauer und fuhr mir durch die Haare.

„Wie hast du mich überhaupt gefunden?"

Ich schüttelte einatmend den Kopf. „Cécilia, darum geht es nicht. Ich finde alles, was ich finden möchte!"

„Ich wollte aber nicht gefunden werden!"

„Mach die Tür auf", sagte ich. „Lass uns einfach reden."

„Entschuldigung.", ertönte hinter mir eine weibliche Stimme. Ich drehte mich um und sah eine Frau hinter mir stehen. „Ich wollte zu Cécilia."

Cécilia öffnet die Tür. Sie sieht erst in meine Augen, dann zu der Frau. „Bella", lächelt Cécilia sie an. „Ich lasse euch mal alleine.", ich wollte an Cécilia vorbei in ihre Wohnung hereingehen, doch sie hielt meine Hand fest. „Hier geblieben."

„Ich habe zwei Karten", lächelnd hielt die Frau zwei Karten in die Luft. Mein Blick fiel sofort auf dem Logo hängen. Zwei Karten für meine Bar. „Du bist sowieso schlecht gelaunt. Ich hole dich gegen halb neun ab."

„Ihr braucht keine Karten", sagte ich lächelnd. „Devin Desmond.", ich reichte ihr meine Hand. „Das ist meine Bar am Strand."

„Bella Esposito.", sie drückte lächelnd meine Hand und schaut danach in Cécilias Gesicht. „Du bist also Devin Desmonnd. Wie hast du es geschafft, dass Cécilia sich in dich verliebt habt? So kalt und trocken wie sie ist...."

„Bella!", zornig unterbrach Cécilia ihre Freundin und ich lächelte. „Es war gar nicht so schwer. Nicht wahr, Cécilia?"

Sie schaute einatmend in meine Augen und ich schaute zu ihrer Freundin.

„Außerdem dachte ich, dass ihr euch getrennt habt? Freut mich, dass es nicht so ist", lächelt sie bereit.

„Wir haben uns getrennt", sagte Cécilia und ich lachte leise auf. Unsere Beziehung hat noch nicht mal richtig angefangen deswegen kommt eine Trennung kaum infrage.

„Cécilia ist gerne voreilig. Wir klären das", lächelte ich.

„Super! Lass uns vorher am Strand was essen, danach lassen wir den Abend dort ausklingen. Bis später! Euch noch viel Spaß.", sie lächelt uns an und läuft die Treppen runter.

„Ist dir eigentlich bewusst, dass alles dich zu mir zurückführt?", fragte ich und ging in ihre Wohnung hinein. Im Vergleich zu meiner war sie ziemlich bunt.

„Ich habe allen gesagt, dass wir uns getrennt haben."

Ich nickte. „Das ist kein großes Problem, dann vertragen wir uns ganz einfach."

„Nein. Ich möchte, dass du gehst. Es ist vorbei. Lass mich einfach alleine oder ich sage allen was ich über dich weiß."

Ich drehte mich zu ihr und sah sie am Türrahmen stehen. „Also fängt dieses Spielchen wieder von vorne an, Lovely?"

„Wenn es sein muss."

„Dann sollte ich vielleicht auch wieder anfangen", sagte ich, während ich mit langsam Schritten auf sie zu ging. Sie rührte sich nicht vom Fleck und beobachtet jede meiner Bewegung. „Wie damals. Vielleicht sollte ich dir auch einfach wieder weh tun, dann weißt du auch mit wem du es zu tun hast."

Sie schubst mich leicht zur Seite und läuft in die Küche. „Hier", sauer öffnet sie eine Schublade und kommt mit einem Messer zurück. „Tue es doch!", sie nimmt meine Hand und legt das Messer in meine Hand.

„Nein diesmal nicht so."

„Was soll das denn bedeuten?", zischte sie sauer und sieht verwirrt in meine Augen.

„Warte ab und sieh zu", sagte ich und lief Richtung Haustür. „Übrigens, der Brief war wirklich toll wie ein Liebesbrief."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt