13 | Mein Blut? Dein Blut.

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„Wann immer ich eine Frau liebte, wollte ich sie mehr verletzen, je mehr ich sie liebte ."
~Diego Rivera

Devin
„Cécilia, dass zeigt uns jetzt, dass jeder Mensch nur an sich selbst denkt . Freunde hin oder her.", ich sah in ihre Augen und für einen Moment tat sie mir leid.

„Egal, ich habe dir gesagt, dass du niemanden brauchst.", traurig senkt sie ihren Kopf.

„Das ist es nicht."

„Was ist es dann?"

„Ich war immer Nummer zwei. Niemals hat sich jemand für mich entschieden. Meine Familie und Freunde auch nicht.", sie lacht leise auf. „Selbst für Devin Desmond bin ich es. Wer will und liebt mich schon? Ich meine, damals fanden alle Emilia toll, weil sie so schön, ehrlich und toll ist. Jetzt ist es genauso, es hat sich nie etwas verändert."

„Es tut mir leid, Cécilia.", ich ging Emilia nach, bevor ich in irgendwelchen Gedanken versunken konnte, weil die junge Dame mir hier verdammt leid tat.

Ich verschränke die Arme und schaue grinsend zu Emilia. War sie wirklich so dumm oder tat sie nur so? Sie zog immer fester an der Tür, doch es nützte nichts. Es würde auch nichts nützen, diese Tür besteht zu 80% aus Stahlbeton.

„Das war wirklich ekelhaft von dir.", sofort hielt sie inne als sie meine Stimme hörte. „Willst du einen Preis für die tollste Freundin?"

Langsam drehte Emilia sich zu mir und sieht verzweifelt in meine Augen. „Ich stecke hier fest oder?"

„Evet."
(Ja.)

„Du sprichst Türkisch?", sie wollte vom Thema ablenken. Okay, dann spiele ich mal mit.

„Spanisch, französisch, italienisch, türkisch, griechisch und natürlich englisch. Deutsch gehört natürlich dazu, wie man unschwer hören kann."

„Du sprichst also sieben Sprachen?"

„Ja genau das tue ich. Du sprichst auch vier Sprachen.", bestätigend nickte sie und lehnte sich an die Tür. „Und welche von diesen Sieben Sprachen ist deine Muttersprache?

„Spanisch, deutsch und türkisch. Mein Vater ist Spanier und meine Mutter ist halb Deutsche und halb Türkin."

„Wie mein Vater.", lächelte sie. Wissend nickte ich, dass hatte ich über sie herausgefunden und natürlich vieles mehr.

„Ich stecke hier tief fest oder Desmond? Also die Freiheit ist ganz weit weg stimmt's?"

„Ja, dass tust du. Also egal wie sehr du versuchst hier rauszukommen, dass wird dir niemals helfen. Man könnte sagen, dass du hier gefangen bist und zudem hast du auch Cécilia als Freundin verloren.", ich beobachtete sie ganz genau und ließ keine Bewegung aus den Augen. Sie ließ ihre Schultern hängen und lehnt sich an die Haustür. „Deine ruhige Art, macht mit Angst, Devin."

„Du weinst nicht, dass macht mir auch Angst. Alle Mädchen heulen sofort, aber du nicht."

Ihre Augen gehen durch meinen Flur und ihr Blick fällt auf einige Dekorationen. „Mal sehen ob du immer noch so ruhig bleibst."

Ich schmunzelte. Hält sie mich wirklich für so dumm? Sie wusste einfach immer noch nicht mit wem sie tanzte. Emilia fing an die Vasen auf den Boden zu werfen.

Ich lachte laut auf und sehe skeptisch in ihre Augen. „Mach ruhig alles kaputt wirklich! Denkst du ehrlich, dass ich hier Vintage oder millionenschwere Dekorationen hinstelle? Die kann ich alles ersetzten innerhalb von einer Stunde!"

Sie nahm sich ein Bild, welches eingerahmt und an der Wand hing, schmiss es auf den Boden, doch in der nächsten Sekunde entschied Emilia sich auf mich zuzukommen und schubste mich an der Brust weg. „Warum tust du mir nicht weh! Warum spannst du mich auf die Folter? Töte mich doch einfach! Du hast deine Ruhe und ich habe es hinter mir! Oh warte mal! Herr Desmond! Besitzt immer die Ruhe!", brüllend schlug sie auf mich ein und die Tränen flossen jetzt über ihre Wange herunter. „Warum tust du nichts!"

„Emilia...", wollte ich anfangen, doch sie drehte sich schnell um und greift nach einer der vielen Scherben, die auf dem Boden lagen. Sie legte es an ihre Halsschlagader und sieht mit nassen Augen zu mir. „Entweder du tust es oder ich tue ich es!"

„Du wirst viel Blut verlieren, Schmerzen haben, aber nicht davon sterben.", sagte ich seufzend.

„Dann tue etwas anderes, damit ich davon sterben kann."

„Warum sollte ich dich so schnell töten? Ich will dich hier haben. Zumindest fürs erste.", ich rollte genervt die Augen und sehe zu ihr.

„Dann werde ich es tun, Desmond."

Gerade als Emilia wirklich mit dem Glas ihre Haut am Hals aufschneiden wollte, schmiss ich es schnell aus ihrer Hand und ich wusste nicht, was in mich fuhr, doch ich nahm sie in meine Arme und strich über ihren Rücken. Diesen Prozess wiederholte ich so lange bis Emilia sich beruhigte und einigermaßen normal atmete.

„Weißt du...", fing Emilia an. „Ich habe noch nie einen Mann wie dich kennengelernt. Du machst mir auf einer komischen Art und Weise so Angst, aber eigentlich auch überhaupt nicht. Ich weiß nicht, also wirklich nicht was du von mir möchtest. Wenn du mich wie ein Verrückter lieben würdest, dann könntest du mir garnicht weh tun, aber es ist deine Leidenschaft."

„Wann immer ich eine Frau liebte, wollte ich sie mehr verletzen, je mehr ich sie liebte, sagte Diego Rivera. Er fügte Frida Kahlo am meisten Schmerzen zu...."

„Doch sie blieb trotzdem bei ihm.", unterbrach sie mich. „Sie heiratete ihn sogar zweimal, aber Devin es ist nicht, dass gleiche. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du mich nicht liebst und außerdem habe ich keinen Grund bei dir zu bleiben. Allein aus dem Grund zu wissen, dass du mir weh tun wirst, würde ich nicht bei dir bleiben wollen."

„Ich lasse Cécilia gehen, dafür bleibst du bei mir.", bot ich ihr an. „Sie würde dich verraten."

„Nein, wozu gibt es Schweigegeld und Bestechungen?"

„Warum sie und nicht mich?", sie schaut intensiv in meine Augen und schluckt.

„Ganz einfach, ich will dich. Klar, Cécilia ist wunderschön, besser gesagt bildhübsch. Doch ich möchte ganz allein dich. Ich kann nicht zwei Frauen hier haben."

Ihre Augen haften eine sekundenlang an meinen Lippen und ich schmunzelte. „Außerdem würde ich, das Gefühl deiner Lippen zu sehr vermissen und da gibt es noch etwas, was ich von dir sehen möchte."

Fragend schaute sie mich an und ich lächelte. „Es ist eine Körperflüssigkeit, lebenswichtig und rot."

„Mein Blut?"

Ich nickte. „Ganz genau dein Blut, denn dafür brennt mein Herz auch ein wenig, ein wenig zu sehr."

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt