80 | blutige Vergangenheit

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„An der Vergangenheit festzuhalten ist gefährlich. Man muss einfach weitermachen."
~Robert Redford

CÉCILIA

„Ich möchte, dass du eins weißt", fing Devin an und schaute intensiv in meine Augen. Für einen Augenblick fühlte es sich an, als würde er zu lange schauen. Es fühlte sich schon fast aufdringlich an.

„Es war so schwer mich zu öffnen, dich an mich ran zulassen oder dir zu erlauben meine Grenzen zu überschreiten, aber ich habe es geschafft und weißt du warum?", er machte eine kleine Pause und lächelt mich an. „Weil ich dich liebe. Ich will nicht viel von dir. Ich bin ein Mann, der viel besitzt, aber Geld ist nicht, was ich will. Geld habe ich schon mein ganzes Leben, aber die Zeit mit dir und deine Liebe. Das ist alles, was zählt.", während er spricht, nimmt er meine Hand in seine. „Liebe und Zeit sind Dinge, die ich nicht kaufen und besitzen kann. Daher reicht mir deine Liebe allein aus. Wenn du mir hintergehst, Lovely. Dann werde ich ein ganz anderer Mann. Verstehst du was ich meine? Verstehst du, wie wichtig du mir bist? Ich hoffe, dass ich mich klar ausdrucken konnte."

Ich lachte leise auf. „Ist das eine Liebeserklärung oder eine Drohung, Desmond?"

„Beides, Lovely.", die zwei Wörter verließen viel zu schnell seine Lippen, als hätte er gar nicht über meine Frage nachgedacht.

„Ich habe verstanden, was du mir sagen möchtest", sagte ich und entzog ihm meine Hand.
Ich setzte mich aufrecht hin und strich meine Haare nach hinten. „Devin, für mich gibt es auch nur dich. Es gibt keinen anderen Mann und wird es auch nie geben. Wenn du mich auf die Probe stellst und meine Liebe zu dir hinterfragst, dann werde ich auch eine ganz andere Frau. Ich hätte dich verlassen können als du mich gefragt hast oder das Thema Kinder, das wäre auch ein Grund, aber hier bin ich. Bei dir.
Ich hoffe, dass ich mich klar ausdrucken konnte.", ich benutze bewusst seine Worte am Ende und er lehnt sich grinsend zurück und trinkt sein Whisky leer.

„Gut, dass wir das geklärt haben."

„Sehe ich auch so, Desmond."

Ich hatte natürlich keine Angst vor Devin.

Die Vergangenheit war natürlich der Grund dafür.
Er und ich hatten nun mal eine blutige Hintergrundgeschichte, doch daran hielt ich schon lange nicht mehr.

Auch, wenn wir wünschten, dass es anders wäre.
Daher konnte Devin mir von mir aus so viel drohen wie er wollte.

Er hat die Drohung natürlich gut verpackt in seiner Liebeserklärung.

Wir haben schon so viel durchgemacht mit Devin, das schreckte mich nicht zurück.

Im schlimmsten Fall endet es mit Chlorwasserstoffsäure.

Was kann denn passieren? Mich töten wird er sicherlich nicht. Soweit würde er heute auch nicht gehen. Damals wäre er soweit gegangen aber heute nicht mehr. „Ich weiß, dass du mir nicht weh tun würdest."

Er nickte mir zu. „Natürlich nicht. Ich würde dir nicht so weh tun wie damals. Jetzt haben sich die Dinge verändert."

Devin sagte nicht, dass er mir niemals weh tun würde wie es andere Menschen in einer normalen Beziehung machen würden. Er sagte stattdessen, dass er mir nicht so weh tun würde wie damals. Irgendwie machte mich das traurig. Sehr traurig. Ich hätte gerne gehört, dass er mir gar nicht weh tun würde.

[...]

Angekommen überraschten wir Stella, indem wir sie von der Schule abholten und zu Hause Aurora und Francesco. Sie freuten sich sehr über unser kommen, aber am meisten natürlich meine Stella Maus.

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt