61 | surreal

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„Die Realität wird zunehmend surreal."
~Stefan Rogal

„So schnell brichst du also dein Versprechen?", ich schaute ihn ungläubig an. „So schnell, Devin? Ich dachte du wolltest dir die Hände nicht mehr dreckig machen!" - hätte ich sagen können, aber das tat ich nicht.

In meinem Kopf spielte sich ein Szenario ab wie wir uns streiten, doch das wollte ich nicht. Ich möchte mich nicht mit ihm streiten.

„Okay", sagte ich und er sieht mich skeptisch an. Kurz darauf legt er zwei Finger auf meine Stirn. „Fieber hast du auch nicht, mi amor."

Mi amor. Ich lächelte. Das war neu. So hatte er mich vorher noch nie genannt. „Wie okay?"

„Was soll ich sagen, Devin?", ich zuckte mit den Schultern und sehe in seine grünbraunen Augen. „Zum Beispiel könntest du sagen: Nein, Devin. Du hast es mir versprochen, Devin...."

„Devin. Arin ist dein Freund. Mir ist bewusst was du für deine Familie und Freunde machen würdest. Außerdem ist er Polizist, wenn es nicht wichtig wäre, dann würde er dich auch nicht fragen und so etwas von dir wollen."

Devin lächelt. Im selben Moment rief Mary nach Aléx. „Ich gehe mal zu ihr", grinsend lässt er uns alleine.

„Es ist auch wirklich kein Problem für dich?"

„Nein."

„Ganz sicher?", hackte Devin nach und ich nickte. „Ganz sicher kein Problem, aber."

„Nein", unterbricht er mich, bevor ich es überhaupt aussprach. „Auf gar kein Fall kommst du mit."

„Komm schon, Devin.", ich sprang von dem Sessel auf und sah schmollend in seine Augen. Er verschränkt seine Arme vor der Brust und sieht ernst in meine Augen. „Nein."

„Bitte, Desmond", sagte ich und legte meine Arme um seinen Hals. „Bitte, bitte, bitte. Willst du mich hier alleine lassen?"

„Ich überlege es mir", gab er seufzend nach, das ging aber schnell. „Unter einer Bedingung."

„Und die wäre?", runzelte ich die Stirn und nahm meine Arme wieder runter, doch diesmal legt er sein Arm um meine Hüfte. „Ich würde mir wünschen, dass du wieder mit dem Ballett anfängst."

Ich schluckte. „Woher weißt du das?"

„Ich weiß alles, Lovely."- stimmt ja. Er ist immer noch Devin Desmond. „Es war deine Leidenschaft. Wenn nicht in Frankreich, wo dann?"

„Ich überlege es mir auch."

„Dann nehme ich dich nicht mit."

„Du bist so ein Idiot!"

„Deswegen stehst du doch auf mich", grinste er und hinterlässt ein Kuss an meinem Mundwinkel. „Versuchst du mich so zu manipulieren?", fragte ich, während er mein Gesicht abküsste.

„Bringt es denn was?"

„Hmm", gab ich von mir als seine Lippen meine berührten. „Dann sollte ich weiter machen."

„Lieber nicht. Wir werden gleich sowieso unterbrochen.", ich zog mich grinsend zurück.

„Wie gut, dass wir die Tage alleine sind."

Ich reichte ihm meine Hand, die er grinsend anschaute. „Wir machen einen Deal. Ich fange mit dem Ballett an, aber es ist lange her. Wenn es mir nicht Spaß macht, dann war's das. Außerdem möchte ich arbeiten. Du bist Devin Desmond, du findest schon in deinem Unternehmen eine passende Stelle für mich. Mittlerweile kennst du mich. Ich kann nicht den ganzen Tag hier sitzen und von deinem Geld leben, Devin. Ich möchte etwas tun. Bitte versteh das. Deal?"

DEVIN DESMONDWo Geschichten leben. Entdecke jetzt