Kapitel 33

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Hatte ich vor, dass ich mit dem, was John mir mitbringen sollte, den Rest des Jahres zu leben? Denn das könnte ich gefühlt wirklich machen. Was habe ich mir dabei denn nur gedacht! Und das alles muss ich jetzt noch hoch in die Wohnung schaffen. Aber zum Glück habe ich ja John.

Wie immer lässt er mich zuerst aussteigen und schließt hinter mir auch wieder die Tür. Danach gehen wir beide zum Kofferraum und schauen da zuerst rein, bevor sich unsere Blicke wieder treffen.
John: Alles, was du aufgeschrieben hattest."
Anissa: Und gefühlt war ich dabei betrunken, als ich das gemacht habe..."
Oder ich hatte mich von Chris ablenken lassen, der immer wieder gefragt hatte, ob er wirklich vorbeikommen darf und soll, da ich gerade doch erst die Tour beendet hatte, dann arbeiten wir doch noch immer an dem neuen Album, und wir kennen uns doch nicht so lange, ich solle mich bitte nicht dazu verpflichtet fühlen...und so weiter...zwischendurch dann die Liste zu schrieben bringt mich natürlich voll aus dem Konzept und wo das endet, sehen wir beide jetzt hier.
Anissa: Zu zweit schaffen wir das schon. Ich nehme die Tüten, da ich immerhin noch den Fahrstuhl bedienen muss. Du dann den schweren Korb."
John: Ist gut Anissa."
Ich lächle kurz und greife danach nach den Sachen, die ich nehmen und tragen muss, damit ich danach vor zum Fahrstuhl gehen kann. Mit meinem Schlüssel muss ich eingeben, dass wir hoch in meine Wohnung fahren dürfen und die Tür halte ich so lange auf, bis John mit bei mir steht.

Nach einer kurzen Fahrt öffnen sich die Türen und Sylvester kommt uns gleich entgegen. Als er allerdings John sieht, bleibt er mitten vor der Tür sitzen und schaut zu ihm rauf. Er kann fremde Menschen halt überhaupt nicht leiden, auch wenn er John bereits seit seiner Ankunft hier kennt.
Anissa: Ich bin gleich für dich da Sylvester. Ich habe auch neues Katzenfutter für dich...wohl eher John hatte es für dich besorgt."
John wirft mir nur einen kurzen Blick zu, aber ich zeige ihm mit einer Kopfbewegung an, dass er mir nachlaufen soll. Durch den Flur laufen wir zuerst ins Wohnzimmer, wo dann die Küche mündet. Auf die mittlere Theke stellt John den Korb ab und auch ich stelle die Sachen, die ich in der Hand hatte, daneben ab.
John: Muss ich mir Gedanken machen, dass du mit deinem Kater redest?"
Anissa: Ach John...das ist nur das normale Sprechen mit dem Haustieren, was jeder Besitzer so macht, wenn er nach Hause kommt. Mach dir um mich keine Sorgen."
Ich lächle ihn einen Moment aufgesetzt an, bevor er leicht nickt und wieder Richtung Flur und Fahrstuhl schaut.
John: Ich mache mich wieder auf den Weg. Sollte in den nächsten Tagen etwas sein, oder ich soll euch wohin bringen, dann bin ich erreichbar."
Anissa: Danke John. Versuch die ruhigen Tage aber auch etwas runterzukommen. Vielleicht schaffst du es, dass du dein Buch durchlesen kannst."
John: Ja...vielleicht. Ich wünsche dir eine gute Zeit Anissa."

Danach geht er und lässt mich wieder allein in meiner Wohnung. Ja, das normale Sprechen mit dem eigenen Haustieren, weil man ansonsten in einer Wohnung wie dieser hier vereinsamt und sich komplett verloren fühlt. Wenn man von ihm spricht, springt er auf die Arbeitsplatte, schaut mich an, bevor er anfängt zu miauen.
Anissa: Ist ja okay Sylvester, du bist auch hier und ich beachte dich."
Zuerst streichle ich über seinen Kopf und schaue ihn mir genauer an. Dass Sylvester einen Moment seine Augen schließt und seinen Kopf zur Seite, in meine Hand legt, bringt mich zum Lächeln. Als mein Handy dann aber aufleuchtet, da ich eine Nachricht von Chris bekommen habe, höre ich damit auf.
Anissa: Okay, damit du mich nicht noch weiterhin nerven wirst, bekommst du etwas zum Fressen und ich kann mich um die Einkäufe und die Nachricht kümmern."
Sylvester läuft mir nach, als ich zu seinem Napf im Flur gehe und danach, als er glücklich vor seinem Napf sitzt, gehe ich wieder in die Küche und schaue, was Chris geschrieben hatte. Weher er fragt nochmal nach, ob er wirklich kommen soll.
Chris: Also ich denke, dass ich morgen gegen 18 Uhr bei dir sein werde. Mein Bruder braucht mich morgens noch und dann fahre ich gleich von der Firma aus los.
Anissa: Das klingt sehr gut Chris. Ich dachte schon, dass du wieder nur nachfragen willst, ob du wirklich kommen darfst und sollst.
Chris: Bei deinem letzten Kommentar dachte ich mir, dass ich es lieber lassen sollte.

Ich weiß, dass ich auch unausstehlich sein kann. Ich spreche einfach oft das aus, was in meinem Kopf ist und denke gar nicht so oft darüber nach, was es mit sich bringen wird. Das hat mich oft genug schon in Schwierigkeiten gebracht.
Chris: Wolltest du mir die Adresse zukommen lassen, damit ich dich morgen nicht nochmal damit nerven muss, Anni?
Anissa: Wäre vermutlich besser. Du musst mich vor dem Tor aber anrufen, damit ich dich in die Garage lassen kann. Danach komme ich zu dir runter und helfe dir, okay?
Chris: Etwas dagegen sagen, kann ich doch sowieso nicht.
Ich schicke Chris meine Adresse und das Tor, wovor er warten muss. In der Zeit, wo dann nichts von ihm kommt, räume ich die Einkäufe weg, sodass man sich in der Küche wieder bewegen und dass ich wieder arbeiten kann.
Anissa: Dann bleibst du bis Freitag hier, Chris?
Chris: So war es jetzt geplant und dafür sind die Sachen jetzt auch schon gepackt. Also ich hoffe zumindest, dass ich nichts vergessen habe.
Anissa: Du bist in Berlin, hier gibt es fast alles.
Wenn etwas sein würde, dann könnte ich das John sagen, aber ich schreibe ihm das nicht. Ich weiß nicht, wie Chris ist, da wir bisher immer nur wenige Stunden miteinander aktiv verbracht haben. Es ist das erste Mal, dass wir einander richtig kennenlernen können.

Diesen Abend verbrachten ich damit, dass ich die letzten Sachen in meiner Wohnung erledigte und währenddessen mit Chris schrieb. Immer wieder klingelte es und lenkte mich deshalb von dem ab, was ich machen musste. Und zwischendurch kam dann immer wieder Sylvester vorbei, der beachtet werden und mit mir spielen will.
Anissa: Morgen kommt Besuch Sylvester und ich will, dass du ihn zumindest nicht die ganze Zeit beleidigt anschaust, verstanden?"
Dieser Kater kann aber nicht glücklich schauen, sondern zeigt selbst mir wieder seinen beleidigten Blick. Gut, an ihn wird es nicht scheitern...

Two Sides of Our LifeWhere stories live. Discover now