Kapitel 83

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Sicht von Chris...

Meine Wohnung ist vorbereitet für den Besuch von Anni. Meine Familie weiß auch, dass ich ein paar Tage nicht richtig erreichbar sein werde und auf Arbeit ist auch alles erledigt, sodass die nächsten Tage mit Anni entspannt werden sollten.

Es ist kurz nach 17 Uhr am Abend. Sie meinte, dass sie zu etwa dieser Zeit bei mir ankommen würde. Adresse und alles hatte ich ihr schon vor einigen Tagen zukommen lassen, also sollte sie auch herfinden. Außerdem habe ich mein Handy auch die gesamte Zeit im Blick, damit ich auch sehen würde, wenn sie mir eine Nachricht schreibt. Das Abendessen hatte ich vorhin schon vorbereitet, also steht jetzt wirklich alles und Anni sollte auch kommen können.
Chris: Komm Tweety, du kannst später oder morgen wieder raus."
Einziges Problem ist mein Wellensittich, der so gar kein Interesse daran hat, wieder in seinen Käfig zu gehen, damit er gleich nicht aus der Wohnung verschwindet oder Anni einen Schock verpasst, da sie nicht gewohnt ist, dass irgendwas um ihren Kopf fliegen könnte. Aber Tweety sitzt tiefentspannt auf seinem Ast und denkt sich auch nur, dass mein Reden ihm nicht ein Stück interessiert. Und als wäre das nicht genug, wird dann auch wirklich eine Nachricht von Anni auf meinem Handy angezeigt.
Anissa: Sollte jetzt vor deinem Wohnblock sein. Muss noch meine Sachen aus dem Auto kramen und bin dann da.
Chris: Ich komme eben runter. Warte dort.
Mein Handy stecke ich wieder weg und schaue nochmal rauf zu meinem Vogel.
Chris: Du hast gewonnen und stellst keinen Unsinn heute Abend an, verstanden?"
Bevor ich in den Flur gehe, schließe ich die Tür zur Küche und die Tür hinter mir, damit er nicht entkommen kann. Mit meinem Wohnungsschlüssel verlasse ich diese und schließe die Tür noch hinter mir.

Ich laufe die Treppen runter und versuche dabei nicht noch selbst einen Unfall zu bauen, komme dadurch aber recht schnell untern bei der Eingangstür an. Als ich dann raus auf den Weg laufe, stoppe ich, da ich ansonsten Anni umlaufen würde. Während ich noch starr vor ihr stehe, muss sie leicht anfangen zu lachen.
Anissa: Die Klingel hätte ich auch noch gefunden."
Chris: Ich dachte einfach...dass du Hilfe gebrauchen könntest?"
Anissa: Klar...danke...Chris."
Anni reicht mir eine kleine Tasche, wo vermutlich die Sachen drin sind, die sie während des Fluges noch hätte brauchen können oder so Kleinkram. Zuletzt winkt sie noch einer Frau zu, die leicht nickt und danach wieder zu dem dunklen Auto geht. Als sie wieder zu mir schaut, bekommt sie meinen verwirrten Blick auch sehr gut mit.
Anissa: Kollegin von John. Sie hatte mich vom Flughafen abgeholt und hergebracht."
Chris: Klar, entschuldige, ich...bin sowas einfach nicht gewohnt."
Bevor wir weiterhin so seltsam voreinander vor dem Wohnblock stehen, gehe ich wieder zurück zur Tür, schließe auf und halte sie Anni auf, die danach auch als erste reingeht.
Chris: Wir müssen rauf in den zweiten Stock."
Anni schaut mich an, danach die Treppen und ich versuche nicht zu lachen.
Chris: Der Altbau hier hat keinen Fahrstuhl. Komm, ist gar nicht so schlimm."
Ich laufe wieder vor, da ich, oben angekommen, auch wieder die Tür aufschließen muss, damit ich Anni und mich reinlassen kann.

Die Tür fällt hinter uns ins Schloss, Anni stellt ihre Tasche an die Seite und ich ihre kleine mit darauf. Danach schweigen wir beide wieder, schauen uns einzig an, zumindest bis Anni leicht lacht, kurz zu Boden schaut und danach gleich wieder zu mir.
Anissa: Können wir diese seltsame Art, dass keiner weiß, was er machen soll, einfach hinter uns lassen, uns kurz umarmen und danach ganz entspannt weitermachen?"
Auch ich muss im Anschluss lachen, schaue leicht zu Boden und schaffe es noch zu nicken. Besser so, als wären die ersten Moment zwischen uns wieder angespannt und verklemmt.
Chris: Sehr gerne. Ich freue mich, dass du hier bist."
Ich gehe den letzten Schritt auf Anni zu, lege meine Arme um sie und drücke sie vorsichtig gegen mich, wo ich ihre Hände gleich wieder auf meinem Rücken spüren kann.
Anissa: Ich freue mich auch...ich habe dich vermisst..."
Chris: Ich habe dich auch vermisst, Anni..."
Als wir einander wieder loslasse, stellt Anni sich wieder zu ihren Sachen und lächelt mich an, sodass ich es ihr gleich mache.
Chris: Also, willkommen in meiner kleinen und beschaulichen Wohnung. Roomtour wird nicht so ausführlich werden, wie es bei dir der Fall war."
Anni muss etwas lachen. Ihre Lache live zu hören, habe ich in den letzten Wochen sehr vermisst. Eine der angenehmsten, ehrlichsten und schönsten Lachen, die ich bisher hören konnte. Im Flur sind vier Türen, auf die Anni schaut.
Chris: Die rechte Tür geht in meine Küche. Dort führt auch noch eine Tür ins Wohnzimmer. Die hintere auf der linken Seite geht ins Badezimmer, erwarte nichts großartiges."
Anissa: Und die Tür, vor der du die ganze Zeit bereits stehst?"

Ja, das ist eine meiner Eigenarten, die ich mir in den Jahren irgendwann angewöhnt habe. Wenn jemand neues in meine Wohnung kommt, stehe ich immer genau vor dieser Tür, damit keiner die einfach so öffnen würde.
Chris: Die geht in mein Schlafzimmer."
Anni bekommt gleich mit, dass ich anfange nervös mit den Händen zu spielen und schaut mich daher etwas genauer an. Meinen Blick wende ich von ihr ab.
Chris: Nachdem ich damals wegen der Geschichte umziehen musste, habe ich wenige Leute her eingeladen. Und in mein Schlafzimmer lasse ich dabei keinen wirklich gerne rein. Nicht, weil da irgendwas seltsames wäre, was man nicht sehen sollte. Gott, das könnte wieder so seltsam rüberkommen, dabei ist das ein ganz normales Zimmer, aber-"
Anissa: Dein Rückzugsort, den keiner betreten soll, ich verstehe schon."
Wohl auch als einer der wenigen, die es vermutlich immer eher akzeptiert als verstanden haben. Ich nicke und lächle unsicher. Bevor ich mich weiter in irgendwas verfangen kann, zeigt sie auf die letzte Tür, auf die ich zugehe und die ich dann auch öffne.

Wir beide gehen ins Wohnzimmer rein und Anni muss sich gleich ducken, da sie ansonsten von Tweety getroffen wäre. Zum Glück kann sie darüber lachen.
Chris: Ich habe ihn vorhin nicht fangen können und da hatte er auch absolut keinen Bock drauf. Also das ist mein Tweety und mein Wohnzimmer. Mehr hat die Wohnung nicht zu bieten, außer meinen winzigen Balkon."
Anissa: Ich finde sie sehr schön und gemütlich. Danke, dass ich hier ein paar Tage bei dir bleiben darf, Chris."
Chris: Immer gerne. Willst du dich umziehen und ich kümmere mich ums Abendessen? Du wirst vermutlich müde vom Tag sein."
Anissa: Ich bin echt durch vom Tag. Heute morgen noch im Studio und herzukommen ist auch eine kleine Reise. Also dein Vorschlag klingt sehr perfekt...

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