𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟛

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»Guck, das niemand reinkommt.« , sagte Isabelle, als beide zerzaust in den Flur traten und sie in die Toilette sah. »Ich muss mich ein wenig frisch machen, weil du ja meintest, wir sind zu Hause und du kannst deine Ladung in mich reinpfeffern.«

»Ich war so gut dabei.« Er hob seine Arme entschuldigend in die Höhe, als die Türe der Bar sich öffnete und Katja die Zwei ansah.

»Was wollte Nia?« Sie blickte zu Isabelle, die ein wenig krampfhaft dastand. »Ihr kommt mir manchmal vor, wie kleine Teenager, die gerade entdeckt haben, was man mit seinen Genitalien alles Tolles machen kann.«

»Ach, die wollte nichts Besonderes.« , antwortete Dag auf ihre Frage und überging das andere einfach.

Katja schüttelte belehrend den Kopf. »Komm, geh' rein. Ich helfe Isabelle.«

Watschelnd betrat diese die Toilette, während ihr Freund in die Bar zurückging.

»Du solltest dir Ersatzklamotten hierher tun.« , bemerkte Katja, als sie sich gegen die Türe lehnte, damit niemand reinkommen konnte. »Ist ja nicht das erste Mal, das dir dies geschieht.«

Isabelle entledigte sich ihrer Hose. »Könntest du dich kurz umdrehen?«

»Dein Ernst.« Ihre Freundin sah sie mit hochgezogenen Augenbrauen an. »Du vergisst, glaube ich Süße, das ich euch sogar schon in flagranti erwischt habe, nachdem ich euch klein Nia nach einem Spaziergange nach Hause bringen wollte und Dag dich hart auf dem Esszimmertisch genommen hat.«

»Glaub mir, den Moment verdränge ich, seit er geschehen ist.«

»Was meinst du, was ich alles verdrängen musste. Am nächsten Tag war Dags Geburtstag und es gab Kuchen auf diesem Tisch.«

Isabelle lachte. »Mir war das so peinlich.«

»Ja jetzt mach dich mal fertig, bevor der Schnodder weiter an deiner Uschi klebt.« Katja zeigte nach unten. »Höschen runter.«

»Bitte gib mir jetzt keine Befehle.«

»Warum?« , fragte sie und verzog dann ihr Gesicht. »Habt ihr Räuber und Gendarm gespielt?«

Isabelle zog nun endlich ihren Slip aus und wusch diesen unter dem Wasserhahn aus, bevor sie sich zusätzlich ein paar Tücher nahm und sich unten rum ein wenig säuberte. »Es ging um Nia. Sie wollte länger wach bleiben, was ich auch nicht schlimm finde, aber sie fragt immer ihn, weil sie ganz genau weiß, dass er zu allem ja sagt. Ich bin mit schöner Regelmäßigkeit die Böse.«

Katja runzelte die Stirn. »Sprechen wir jetzt aneinander vorbei? Ihr hattet Sex, oder?«

Isabelle wedelte ihren nassen Slip kurz rum. »Jaaaaa.«

»Was hat Nia damit zu tun?«

»Nichts. Nein, ich meinte wegen der Befehle.« Sie stöhnte kurz auf. »Ich hätte gern, das er auch mehr den Bösen spielt und nicht immer nur ich. Ich hab keine Lust mehr, der Buhmann für sie zu sein.«

»Ach Süße, was hast du denn erwartet? Du hast ein Kind mit 'nem Kind.«

»Ja, wir waren noch jung, als wir ...«

»Nein. Nein. Nein. Nein.« , unterbrach Katja sie. »Ich meine, jetzt. Dag ist doch nicht erwachsen. Das wird er auch nie.«

Isabelle hielt ihr nasses Höschen unter dem Lufttrockner. »Jetzt übertreibst du.«

»Natürlich ist er erwachsen, aber doch nicht ... so richtig. Und Nia ... die Zwei waren vom ersten Tag an ein Herz und eine Seele. Sie ist ein Papakind und das heißt nicht, das sie dich weniger liebt. So geht es vielen Mädchen. Der Papa ist der Held.«

»Aber genau das denke ich manchmal.«

»Was?«

»Das sie ihn mehr liebt, weil er zu allem ja sagt oder sogar mit die Scheiße baut. Und ich bin immer die, mit dem erhobenen Finger, die alles verbietet.«

»Daran ist aber nichts Schlimmes. Stell dir mal vor, ihr wärt beide so locker?«

»Trotzdem hätte ich auch gerne, dass wir manchmal die Rollen tauschen.«

»Glaub mir. Er wird nicht immer so locker sein. Warte ab, bis die ersten Jungs, bei euch klingeln.«

Isabelle schmunzelte. »Ja, du hast Recht.«

»Natürlich.«

»Aber damit haben wir ja noch ein wenig Zeit.«

»Na ja Nia ist dreizehn. Ich hatte meinen ersten Freund mit zwölf.«

»Trotzdem. Die beiden sind sich einfach zu ähnlich.« , bemerkte Isabelle abermals nach einigen Sekunden an.

»Hast du etwa was anderes erwartetet?« Fragend drehte sie sich zu Katja um, als diese sprach. »Hömma ihr pimpert so viel, dein ganzer Uterus besteht nur aus Dag-DNA. War doch klar, dass du seinen Zwilling gebärst.«

Isabelle lachte. »So schlimm ist es auch wieder nicht. Die zwei ... ticken halt irgendwie gleich.«

»Kinder kommen nie auf Fremde.«

»Na ja. Robin ist ja die perfekte Mischung aus euch beiden. Aber in Nia finde ich irgendwie nichts von mir ... außer das sie weiblich ist.«

»Kommt vor.« Katja zuckte mit den Schultern und stemmte sich gegen die Türe, als jemand versuchte, diese aufzumachen. »Beseeeeetzt.«

»Ey, ich muss mal.« , rief Hannah von draußen. »Was macht ihr denn dadrin?«

Isabelle zog ihren klammen Slip wieder über und gab Katja das Zeichen zum Aufmachen. Hannah stürmte ins Innere, besah sich stirnrunzelnd ihre Freundin in Unterwäsche und lief dann in einer der Kabinen hinein.

Nach wenigen Sekunden kam sie wieder raus und wusch sich ihre Hände. »Ihr könnt doch hier nicht den Klo blockieren.«

»Ging nicht anders.« , meinte Isabelle und hüpfte, um ihre Hose nach oben zu bekommen.

»Hat Dag wieder Schweinereien hinterlassen.« , bemerkte sie.

»Ein wenig.«

»Wird sich wohl nie ändern. Ich seh' euch schon mit sechzig mit dem Rollator in eure Bumskammer da verschwinden.«

Katja lachte.

»Also wenn ich mit sechzig schon einen Rollator benötige, dann ...«

»Dann hat Dag zu oft die Hüften kreisen lassen.« , lachte Katja weiter. »Der braucht bestimmt irgendwann ein künstliches Hüftgelenk oder so.«

»Boah das ist so widerlich. Meine Unterhose ist noch nass.« Isabelle verzog das Gesicht.

»Selber Schuld, wenn man nicht warten kann, bis man zu Hause ist.« , sagte Katja.

Isabelle besah sich noch einmal im Spiegel und verließ dann mit ihren Freundinnen die Toilette.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt