Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)

𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟛𝟟

»Bist du wach?« , flüsterte Nia in ihrem halbdunklen Zimmer.

»Hmm?« , gab Robin, der auf einer dicken Matratze - fast neben ihrem Bett aufgestellt - lag, von sich.

»Schläfst du?« Sie schaltete die Taschenlampe auf ihrem Handy an und funkelte ihn damit an.

»Oh Nia.« , stöhnte er. »Was läuft falsch bei dir? Du kannst mir doch nicht in die Fresse leuchten?«

Sie kicherte ein wenig. »Sorry.«

»Was is'n?«

»Ich kann nicht schlafen.«

»Dann hör auf zu reden. Dann klappt's auch.« , sagte er und drehte sich um.

Nia wartete einige Sekunden, ehe sie erneut zu sprechen begann. »Robin?«

»Was?«

»Du weißt, das wir über alles reden können?!«

»Hmm.« , murmelte er.

»Ich meine, wir haben keine Geheimnisse voreinander, oder?«

Robin drehte sich wieder um. »Willst du mir etwas sagen?«

»Nein. Du, etwa?« Er schüttelte den Kopf. »Ehm ... doch da wäre etwas.« , fügte sie schnell hinzu.

Er stützte sich mit dem Kopf auf seiner Hand ab. »Okay?!«

»Ehm ... ich wäre gerne schon älter.«

»Das ist kein Geheimnis. Das weiß jeder, der dich kennt.«

»Und jetzt du.« , forderte sie ihn auf.

»Was, ich?«

»Sag du mir auch eins. Egal was.«

Robin blickte sie irritiert an. »Ich hab keins.«

»Sicher?«

Sein Blick wurde befremdlicher. »Was ist los mit dir?«

»Ich will halt nicht, das du denkst, du müsstest mir etwas verheimlichen.«

»Tu ich nicht.« , sagte er viel zu schnell.

Nia wusste, dass sie so nichts aus ihm herauskitzeln konnte, also versuchte sie es anders. »Luca war hier.«

»Was?« Sofort setzte er sich mehr auf. »Bei dir zu Hause? Hier im Zimmer?« Sie nickte. »Warum? Hast du ihn eingeladen?«

»Nein. Er kam einfach so.«

»Und dann hast du ihn in dein Zimmer gelassen?«

»Er war nur kurz hier, aber ...«

»Was wollte er?« , fauchte er schon fast.

»Eigentlich nur ... reden.«

»Du hast also nur mit ihm geredet?!«

»Ja.«

Seine Stirn wirkte gerunzelter. »Ich dachte, das mit dem hätte sich erledigt.«

»Hat sich doch.«

»Ja, aber was wollte er denn hier?«

»Er hat mir nur mein Haargummi gebracht.«

»Was?« Robin verzog sein Gesicht. »Dafür is'r hergekommen?«

Nia zuckte mit den Schultern. »Keine Ahnung.«

»Hat er dich geküsst?«

»Was? Nein. Wie kommst du darauf?«

»Aber er wollte?«

Sie zuckte erneut mit den Schultern. »Keine Ahnung. Also er wusste, dass ich ihn küssen wollte, weil Joleen und so geplaudert haben, aber ...«

»Und jetzt wollte er einen Kuss von dir?«

»Nein, also ... er hat nicht ... er hat nur gefragt, ob ich schon richtig geküsst wurde.«

»Wurdest du.« , sagte er.

»Nein, er meinte so richtig ... mit Zunge und so weiter.«

»Und jetzt willst du ihn doch wieder küssen, oder was? Nia, der Typ ist eklig. Er hat die halbe Stufe schon geküsst. Was hast du davon, wenn du eine unter vielen wärst? Du bist so viel mehr.«

»Bist du ... sauer, weil er viele Mädchen geküsst hat?«

»Was?«

»Ja ich meine ... bist du eifersüchtig?«

»Ich will diese Mädchen nicht küssen.« , sagte er.

»Ah.« , gab sie von sich. »Das ist nicht schlimm Robin.«

»Was?« , wiederholte er abermals.

»Ja, ich meine ... wenn du keine Mädchen küssen willst, dann ist das okay.«

»Was laberst du?«

»Ehm ...« Sie überlegte kurz. »Luca hat mir erzählt, das du nicht ... so auf Mädchen ... ehm ... er hat mir von der Liste erzählt.«

»Aha. Und jetzt?«

»Wieso hast du nicht mitgemacht?«

»Und dann?«

Nia zog die Schultern nach oben. »Ich weiß nicht. Ich wollte es von dir hören.«

Robin sah sie eindringlich an, als würde er versuchen, anhand ihrer Mimik zu erfahren, was sie von ihm hören wollte. »Ich wollte einfach nicht mitmachen.« , sagte er schließlich.

»Du weißt, das du mein bester Freund bist und über alles mit mir reden kannst. Ich meine das wirklich so.«

Er nickte, obwohl er genau wusste, dass es nicht der Wahrheit entsprach. Alles konnte er ihr einfach nicht erzählen, denn er hatte Angst davor, wie sie darauf reagieren könnte.

»Du hast also kein Geheimnis, was du mir ... sagen möchtest?« , fragte sie ihn.

»Nein.« , log er. »Wirklich nicht.« Robin lächelte ihr zu, bevor er sich wieder hinlegte und ihr den Rücken zukehrte.