𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟞

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»Mamaaaaaa.«

»Was ist los?« , rief Isabelle zurück.

»Wie lange braucht das Popcorn noch?«

»Eine Minute.«

»Du weißt, das du es ein bisschen höher stellen musst.« , rief nun Dag von der großen Wohnlandschaft in U-Form aus.

»Mache ich das erste Mal Popcorn?«

»Nee, aber letztens waren auch noch voll viele ungepoppt.«

»Ich könnte jetzt was zu deiner späteren Nachtlage sagen, aber da Nia neben dir liegt, lass ich es lieber.«

Isabelle hörte, wie ihre gemeinsame Tochter ein gespieltes Kotzgeräusch von sich gab und Dag daraufhin zu Lachen begann. »Ja, da reden wir später drüber.« , stimmte er ihr zu.

»Iiih, hört auf jetzt.« Nia streckte ihren Kopf nach oben und sah ihre Mutter an.

»Apropos.« , setzte Isabelle an und schüttete das fertige Popcorn in eine Schüssel, nachdem sie es mehrmals geschüttelt hatte. »Wie heißt denn der Neue in deiner Klasse?«

Nia grinste verlegen. »Luca.«

»Oh Lucaaa. Und wie sieht er aus?« Isabelle reichte ihr die Schüssel und umrundete die Couch, bevor sie neben ihr seitlich Platz nahm, während Dag und Nia sich den Ottomanen teilten.

»Er hat dunkle Haare und den Haarschnitt so wie ... wie hieß der Typ von Titanic nochmal?«

»Leonardo DiCaprio.«

»Ja genau.« , schwärmte Nia und drehte sich mehr in die Richtung ihrer Mutter. »Ich hab ein Foto. Soll ich dir ma' zeigen?«

»Klar.«

Nia sprang auf und rannte in ihr Zimmer.

»Denkst du echt, ich will den Blödmann jetzt sehen?« Dag sah Isabelle herausfordernd an.

»Lass sie doch.«

»Nee.«

Isabelle lehnte sich zu ihm rüber und küsste ihn. »Du hast nur Angst, das jemand deinen Platz in ihrem Herzen übernehmen könnte.«

Nia kam wie gehabt angerannt und trennte ihre Eltern, indem sie sich einfach wieder dazwischen drängte. Sofort hielt sie ihrer Mutter das Handy hin. »Und?«

»Oh. Ja. Er ist süß.« , gab sie von sich. »Guck mal Dag. Ist er nicht süß?«

»Nee.« Beleidigt sah er auf den Fernseher.

»Du hast gar nicht geguckt.« , meinte Nia und stupste ihn an, bevor sie ihm das Display vor die Nase hielt.

»Ja. Nett.« , brummte er.

»Och Papa. Sei mal ehrlich.«

»Ja, nett. Sagte ich doch.«

»Er beobachtet mich immer.« , himmelte sie erneut und zeigte ihrer Mutter ein weiteres Bild. »Im Unterricht.«

Isabelle warf Dag einen Blick zu, der sich direkt normal aufsetzte. »Wie alt ist der?« , horchte er nach.

»Er ist dreizehn.«

Er schüttelte den Kopf und sah Isabelle an. »Nee.«

Nia drehte ihr Gesicht in seine Richtung. »Was, nee?«

»Ja, einfach ... nee.« Er stand auf und ging in die offenstehende Küche.

Seine Tochter sah ihm nach und lehnte sich über die Couch. »Wer hat wen angesprochen?«

»Wer hat wen was angesprochen?« , fragte er zurück und holte sich ein Bier aus dem Kühlschrank.

»Du und Mama.«

Isabelle gab ein Grunz-Geräusch von sich.

»Ich hab deine Mutter angesprochen.« , sagte er.

Ein weiteres Grunz-Geräusch.

Nia sah von einem Elternteil zum Nächsten. »Hast du etwa Papa angesprochen?«

»Ja komm Isy. Hast du den Onkel-Papa angesprochen?« Dag marschierte zurück und hopste über die Couch, dabei schwappte ein wenig aus der Flasche heraus.

Isabelle stöhnte auf wegen seiner Schusseligkeit. »Nein, aber trotzdem war ich diejenige, die den ersten Schritt gemacht hat.« Jetzt grunzte Dag auf. »Etwa nicht?« Sie sah ihn mit hochgezogenen Augenbrauen an.

»Nö.« , sagte er. »Weißt du, wie ihr erster Schritt aussah?! Sie hat mir die Türe ins Gesicht geschlagen.«

»Warum hast du das getan?« Erschrocken sah sie ihre Mutter an.

»Nicht mit Absicht. Dein lieber Vater stand halt direkt hinter der Türe. Im Grunde war er selber Schuld.«

Nia zog die Mundwinkel nach unten. »Hmm. Also soll ich ihn jetzt ansprechen, oder nicht?«

»Nicht.« , schoss es aus Dag heraus.

»Soll ich warten?«

»Oh ja. Warte bitte.« Er trank ein wenig aus der Flasche. »Am besten bis du ... einundzwanzig bist.«

Mir gerunzelter Stirn sah Nia ihn an und blickte dann zu Isabelle. »Wie alt warst du, als du mit Papa zusammengekommen bist?«

»Fünfundzwanzig.« , schoss es wieder aus ihm heraus.

»Kann ja nicht sein.« , meinte Nia daraufhin. »Mama war einundzwanzig, als ich geboren wurde.«

»Die lügt.« , schmatzte er mit dem Popcorn im Mund. »Die ist in Wahrheit viel älter.«

»Idiot.« Isabelle warf ihm ein wenig Knabberzeug entgegen, das sie sich soeben noch herausgefischt hatte. »Nia, wenn du ihn süß findest und denkst, dass er genauso empfindet, dann sende ihm ein paar Signale rüber.«

»Nee nee. Die sendet gar nix. Ansonsten lernt ihr hier alle mal die Störungsquelle höchstpersönlich kennen.« Er haute sich stolz auf die Brust.

Beide weiblichen Familienmitglieder begannen zu lachen. »Nee sorry Papa.« , sagte Nia. »Aber da höre ich lieber auf Mama. Weil was Jungs angeht, da hast du gar keinen Plan.«

»Gerade weil ich weiß, wie der Hase hoppelt, solltest du besser auf mich hören.«

Seine Tochter verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf, dann nahm sie die Hand von Isabelle. »Hilfst du mir kurz, was ich morgen anziehen könnte.«

»Klar.« Sie stand auf und folgte Nia.

Dag räusperte sich. »Wir wollten einen Film gucken.«

»Ja später.« , riefen beide im Chor.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now