𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟚

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»Das ist jetzt, was genau?« Dag sah auf die Verpackung, die Isabelle in die Küche gelegt hatte.

»Ein Thermometer.«

»Und damit misst du, ob wir Sex haben können oder nicht?!« Sie nickte und setzte sich auf einen Hocker, während Dag die Verpackungsbeilage rausholte und zu lesen begann. »Und wenn das Ding nicht die richtige Temperatur anzeigt, heißt das, ich darf nicht ran?«

»Ich war eben auch beim Arzt. Hab direkt alles durchchecken lassen und er meinte, zu viel Sex würde nicht zu einer Schwangerschaft führen.«

»Ja aber umso mehr Leute zum Ziel rennen, umso höher die Wahrscheinlichkeit das einer das Ziel erreicht, oder etwa nicht?«

»Oder es ist dann so überfüllt, dass niemand mehr die Ziellinie erkennt.« , gab sie von sich. »Weißt du Dag, es geht nicht um die Menge, sondern um den Zeitpunkt.«

»Nia hat sich auch nicht an die Richtlinien gehalten.«

»Ich denke, irgendwie hat sie das schon ... nur haben wir uns damals nicht damit auseinandergesetzt.«

Dag stopfte alles zurück in die Verpackung. »Nee. So gefällt mir das nicht.«

»Wie hättest du es denn gerne?«

»Ja einfach drauf los. Meinen Spermien is' es schiskojenno ob es zu warm oder zu kalt is'.«

»Daaaag.«

»Was?«

»Wir machen es so. Du solltest mal bedenken, dass wir keine zwanzig mehr sind. Die Fruchtbarkeit bei einer Frau sinkt ab dreißig.«

»Wird wohl Zeit, dich gegen ein jüngeres Modell einzutauschen.« , witzelte er.

»Tu dir keinen Zwang an.« , gab sie trocken von sich. »Du wirst aber ebenfalls nicht jünger, das solltest du bedenken.«

Er quetschte sich zwischen ihre Beine und umpackte ihre Taille. »Fangen wir bereits mit den vorübergehenden Gemütsverfassungen an Madame? Ja?« Er hielt ihren Rücken fest und drängte sich ihr näher und näher, wobei sie schon fast in eine liegende Position gebracht wurde.

»Dag wenn ich falle, dann fällst du auch. Das kannst du mir glauben.«

Er täuschte an sie loszulassen, bevor er seinen Kopf in ihr Dekolleté vergrub und wie wild hin und her wackelte. Isabelle begann spielerisch zu schreien, bis sich jemand räusperte.

»Ihr seid so eklig.« , sagte Nia und ging zu den Herdplatten. »Wieso kochst du denn nicht?«

»Wir haben eben Essen bestellt.« , meinte Isabelle, als Dag sie wieder in eine aufrechte Position zog.

»Toll. Und dann ruft ihr mich nicht?«

»Du isst doch eh immer dasselbe.« , äußerte sich ihr Vater dazu.

»Ja und wenn ich jetzt keinen Hunger darauf habe?«

»Dann tauschen wir.«

Nia rollte mit den Augen und setzte sich auf einen Hocker. »Dauert das denn noch lange? Ich hab Hunger.«

»Du wirst schon nicht verhungern.« , sagte Dag. »Hast du deiner Mutter die neuen Klamotten gezeigt.«

»Ich zieh trotzdem das Kleid an.«

»Nia. Es ist zu kurz. Wann schnallst du das?«

»Ist es gar nicht. Du übertreibst nur.«

»Isy.« Dag sah Isabelle an.

»Nia. Das Kleid ist echt ein wenig kurz. Damit kannst du dich gar nicht bücken.« , sprach nun ihre Mutter, nachdem sie unfreiwillig wieder in das Gespräch mit eingebunden wurde.

»Ich werde mich doch gar nicht bücken.«

Dag rollte mit den Augen. »Nia, ich habe Nein gesagt und Ende. Zieh eines der neuen T-Shirts an.«

»Nö.« Mit verschränkten Armen drehte sie sich weg von ihm.

»Was ist denn wenn du eine Leggings darunter trägst?« Isabelle lächelte erst Dag und dann Nia an.

»Bah.« Ihre Tochter blickte sie direkt naserümpfend an. »Du hast ja gar keinen Plan, was stylisch ist.«

Isabelle sah an sich hinab. »Ja dann.«

»Jetzt mal ehrlich Nia. Vor ein paar Tagen wolltest du noch diese komischen Gummis haben, um diese Dinger zu flechten und jetzt? Jetzt willst du kurze Kleider, Schminke und deine Haare färben.« , brachte Dag ins Gespräch mit ein.

»Ich hab alte Fotos von dir gesehen. Du hast auch deine Haare gefärbt.«

»Aber keine kurzen Kleider getragen.«

Isabelle musste lachen über Dags Antwort, während Nia ihn wütend ansah. »Das ist nicht witzig.« Sie griff nach der Verpackung. »Was ist das?«

Ihre Mutter nahm es ihr aus der Hand. »Ein Thermometer. Ein Fieberthermometer.«

»Häh. Wir haben doch das fürs Ohr.«

»Das ist auch nur ... für mich.«

Nia drehte ihren Kopf. »Basal-Thermometer.« , las sie vor. »Was ist Basal?«

»Für die Nase.« , antwortete Dag.

»Heißt das nicht nasal?«

»Is'n Druckfehler.«

Nia gab sich damit zufrieden und dackelte in den Flur. »Ruft mich, wenn das Essen da ist.«

Dag wartete, bis sie wieder in ihrem Zimmer war. »Komm, geh dich ma' messen.«

»Was?« Irritiert sag Isabelle ihn an.

»Ja ich will wissen ob wir nachher ... du weißt schon.«

»Dag, das muss ich morgens messen.«

»Das heißt, wir haben nur noch morgens Sex?«

»Nein.« Sie lachte.

»Ich check's nicht.« Er nahm die Packung mal wieder an sich.

»Ich werde jetzt erst einmal eine längere Zeit messen und meine Daten eintragen, so werden wir leichter die Tage finden, wann es klappen könnte.«

»Stopp. Heißt, ich darf jetzt länger nicht ran?«

»Willst du ein Baby oder nicht?«

»Ich will ein Baby und ich will Sex. Dachte irgendwie immer das gehört zusammen.« , konterte er.

»Der Unterschied zwischen Praxis und Theorie kann ich dir gerne nochmal anhand eines Einkaufszettels und den Kassenbon erklären.«

»Musst du nicht. Hab ich eben gemerkt, als wir shoppen waren und Nia nichts wollte und ich am Ende über hundert Euro ausgegeben habe, dafür das sie dann immer noch das blöde Röckchen anziehen will.«

»Das ist jetzt wieder etwas komplett anderes, aber ... demnächst darfst du ein weiteres Mal Babysachen kaufen und darfst dann einzig und allein entscheiden, was Mini-Me anzieht.«

»Mini-Me? Du meinst Mini-you?«

Isabelle nickte. »Nachdem du dem ersten Kind alles komplett von dir übertragen hast, darf das zweite ja wohl mal komplett Ich sein.«

Er verzog das Gesicht und schüttelte den Kopf. »Meine Gene sind stärker. Da kommst du nicht gegen an. Das wird Mini-Dag.«

»Abwarten.«

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now