𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟛𝟚

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»So ... Frau Menke. Nehmen Sie zwei doch Platz.« Der Frauenarzt wies Isabelle und Dag die beiden Stühle vor seinem Schreibtisch zu und sah auf seinen Bildschirm. »Ihr Test zu Hause war positiv?!«

»Ja genau. Deswegen wollten wir auch jetzt auf Nummer sichergehen.«

»Also ich kann Ihnen bereits sagen. Urin, sowie der Bluttest von vorhin zeigen ebenso einen erhöhten beta-hCG Wert an.«

»Ich wusste es.« , sagte Dag. »Also ... sind wir ... hundertprozentig ...?

»Ich werde Ihre Frau in der Zwischenzeit erst einmal untersuchen, dann kann ich Ihnen mehr dazu sagen, aber jetzt ... warten wir ab, was der Ultraschall sagt.«

Isabelle tippelte aufgeregt in die kleine Kammer.

»Kann der Wert auch ohne Schwangerschaft steigen?« , fragte Dag ihn.

»Natürlich. Ein erhöhter HCG-Wert kann ebenso auf andere Dinge hindeuten, aber so negativ wollen wir jetzt nicht denken. Da Sie beide ja auch fleißig in Babyplanung sind, bleiben wir erst einmal optimistisch.«

Isabelle kam mit einem heruntergezogenen T-Shirt heraus. Sie war schon lange nicht mehr scheu, aber es war für sie etwas anderes, vor ihrem Arzt und ihrem Freund untenrum nackt vorbei zu tänzeln. 

Sie nahm auf der Liege platz und sah auch automatisch sofort auf den Flachbildschirm, der im XXL-Format mittlerweile von oben herab hängend am unteren Teil platziert war und alles zeigte, was der Arzt auf seinem kleinen Monitor sehen konnte.

»Nicht erschrecken.« , sprach er, als er den Schallkopf einführte.

Dag sah ebenso gespannt auf den Bildschirm, während er neben Isabelle auf einem Stuhl saß.

»Aaaalso ... auf dem Ultraschall können wir noch nichts erkennen, aber sie sagten, dritte bis vierte Woche hatte der Test angegeben?!«

»Ja genau.« , antworteten beide im Chor.

»Dann ist es normal, dass wir noch nichts sehen können. Jedoch können wir eins sehr gut sehen und das ist die Fruchthöhle.« Er zeichnete auf seinen Monitor den dunklen Schatten der zu sehen war mit einer anderen Farbe ein und präsentierte es so Dag und Isabelle auf dem großen Bildschirm.

»Okay. Also sind wir ... wirklich schwanger?« , fragte Dag.

»Ich würde sagen, kommen Sie in zwei Wochen nochmal wieder. Wenn wir dann den Dottersack erkennen, ist dies das erste embryonale Zeichen. Aber da auch die Tests eindeutig positiv sind, würde ich schon sagen, dass sie in freudiger Erwartung sind.« Er zog den Stab aus ihr heraus. »Machen Sie einfach ruhig. Lassen Sie den Alkohol weg. Wenn Sie rauchen, würde ich Ihnen auch dazu raten, dies wenigstens zu mindern und dann sehen wir uns in zwei Wochen wieder.«

Isabelle ging zurück in den Raum, um sich anzuziehen.

»Ich mache Ihrer Frau ein neues Folsäure-Rezept fertig. Sie nimmt es zwar schon, seit Sie es versuchen, aber es sollte auch in der Schwangerschaft genommen werden.«

Dag nickte. »Beim nächsten Termin müssten Sie aber etwas erkennen können, oder?«

»Ja. Machen Sie sich darüber jetzt keine Gedanken. Es ist vollkommen normal, so früh noch nichts zu sehen. Der sich frisch eingenistete Fetus ist in der vierten Woche noch winzig klein. Gerade mal so groß wie ein Mohnsamen.« Isabelle kam wieder raus und nahm das Rezept entgegen. »Wir sehen uns dann in zwei Wochen Frau Menke.«

Dag hielt seiner Freundin die Türe auf und ging anschließend zusammen mit ihr zur Rezeption, wo sie sich einen Termin geben ließ.

»Schade, dass man noch nichts sehen konnte.« , sagte Isabelle, als sie vor dem Aufzug warteten. »Denk dran, wir werden aber noch keinem etwas sagen, okay?!«

»Ehm. 'kay.« , gab er leise von sich.

»Wem hast du es gesagt?« , fragte sie und beantwortete es selbst. »Vincent?!«

Dag hob entschuldigend die Hände nach oben. »Ich konnte nicht anders.«

»Ja aber Dag, was ist, wenn es doch ein Schuss in den Ofen war?«

»Hoffe ich doch. Ofen ...« Er zeigte auf ihren Bauch. »Schuss ...« Auf sein bestes Stück. »Neun Monate Garzeit.« Zurück auf ihren Bauch.

»Du weißt, wie ich das meine.« Isabelle stieg aus. Dag umarmte sie von hinten und ging mit ihr ein Stück.

»Sei nicht immer so pessimistisch. Denk positiv. Krümelchen ist dadrin und wird dich kugelrund machen.«

»Krümelchen?«

»Ja. Nia war mein Wunderknubbel und das da ist mein Krümelchen.« , sprach er. »Der Arzt sagte zwar auch etwas von Mohnsamen, aber wenn ich ihn jetzt meinen kleinen Samen nenne, hört sich das doch zu ... verrückt an.«

»Ihn?«

»Joa.« Er zuckte mit den Schultern, als er sie losließ, ihre Hand nahm und mit ihr weiter den Weg entlangging. »Bei Nia hatte ich auch Recht.«

»Na ja, warten wir mal ab.«

»Das wird mein kleines männliches Ebenbild.«

»Reicht nicht das Original und das weibliche Ebenbild?«

Dag schüttelte seinen Kopf. »Nein. Irgendwann wirst du uns alle nicht mehr auseinanderhalten können.«

»Euch alle?« Isabelle lachte. »Wie viele von deiner Art willst du mir denn noch in die Küche setzen.«

»Uuuh warte einfach ab.«

»Jaja.« Sie lachte weiter.

»Denkst du, du musst dein Kleid jetzt noch ändern?« , fragte er und sprach auf die anstehende Hochzeit an, die in fünf Wochen stattfinden sollte.

»Nein.« Sie schüttelte ihren Kopf. »In der kurzen Zeit werde ich mit Sicherheit nicht wie ein Hefekloß auseinandergehen.«

»Na ja im Notfall ziehst du Katjas Altes an.«

»Du denkst, ihr achter Monat Bauch und mein achter, neunter Woche Bauch würden denselben Umfang besitzen?«

»Wer weiß?«

»Idiot. Man wird da noch gar nichts sehen können.« Sie schlug leicht nach ihm. »Ich liebe mein Kleid. Und wenn ich mich da reinnähen muss, aber ich werde genau das anziehen.«

»Und ich freue mich schon, dich darin zu sehen.«

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt