𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟜𝟜

139 18 4
                                    

Nia merkte, wie die Röte ihr ins Gesicht schoss.

Sie stellte sich vor, wie ein riesiges Loch im Wohnzimmer erscheinen würde, durch welches sie springen könnte und zack in ihrem zu Hause wäre.

Um etwas anderes zu machen, griff sie nach der Flasche und trank daraus. Nur minimal verzog sie das Gesicht, wegen des Geschmacks.

Die zwei anderen stellten sich mit den Namen Jannik und Emilio vor. Jannik war blond und sah aus wie die Surfer-Boys aus irgendeinem 90er-Streifen von damals, als Nias Eltern noch jung waren. Während Emilio rotbraunes Haar besaß, mit ganz vielen Sommersprossen im Gesicht.

Nia schielte zu Luca. Ihre kurzzeitige Schwärmerei für ihn war schon längst vorbei, und doch fühlte sie sich momentan so, als hätte sie ihm ihre Liebe gestanden und würde nun auf eine Reaktion seinerseits warten.

Ihr wurde heiß vor lauter Scham, weshalb sie erneut aus der kalten Flasche trank.

Die Jungs bekamen mittlerweile selbst ihre alkoholischen Getränke von Joleen hingestellt, woraus diese auch direkt kräftige Schlucke nahmen.

Nia sah auf ihr iPhone und überlegte, ob sie einen Fake-Anruf vorgaukeln sollte, damit sie aus dieser peinlichen Situation entfliehen könnte. Aber sie könnte ja schlecht so machen, als würde sie jemand anrufen.

Da fiel ihr etwas ein. Sie öffnete flink Whatsapp, ehe sie sprach. »Oh meine Mutter hat mir geschrieben, ich soll sie kurz anrufen. Ich komm' sofort wieder.«

Sie stand auf und ging geradewegs in die Küche. Es dauerte nicht lange und Louisa kam hinterher. Nia haute sich rasch das Handy ans Ohr, was ihr dadurch auch noch fast aus den Händen fiel und sie es resultierend daraus verschränkt weiterhin an ihren seitlichen Kopf hielt. »Ja Mama. Ja. Tschüüüüß.« , sagte sie und lächelte dann die Gastgeberin zur Schau getragen an.

»Was's los?«

»Ach, meine Mutter. Sie wollte ...«

»Sie hat dir gar nicht geschrieben.« , unterbrach Louisa sie. »Ich konnte auf dein Handy sehen.«

»Ich ...« Sie sah zu Boden, stopfte ihr Handy zurück und blickte sie dann erst an. »Ich wusste nicht, das Luca dein Bruder ist.«

»Und?«

»Und?!« Nia blinzelte sie verdattert an. »Ich habe euch die ganze Zeit erzählt, wie süß ich ihn finde ... fand ... gefunden habe.«

»Ja, denkst du etwa, ich habe ihm alles erzählt?«

Sie zuckte mit den Schultern und erinnerte sich dann an das Gespräch, was sie mit Luca hatte, als er bei ihr zu Hause war und was sie vollkommen verdrängt hatte, wegen Robin. »Du und Joleen ihr habt ihm doch gesagt, das ich ihn gerne küssen wollte.«

»Ja, und?« Louisa sah sie verdutzt an.

»Ich habe euch das anvertraut.«

»Er hat mir doch dasselbe über dich gesagt, also piss dir mal nicht ins Hemd.« Sie nahm Nia an die Hand. »Jetzt komm wieder mit rein.«

Ohne sich zur Wehr zu setzen folgte sie ihr zurück ins Wohnzimmer und nahm auch ihren Platz von vorhin wie gehabt ein.

»Und? Was wollte deine Mutter?« , fragte Luca.

»Ach. Nichts.« , antwortete Louisa für sie.

Nia griff nach der Flasche und trank erneut daraus. Sie war nervös. Sie wusste nicht mal wieso, denn schließlich was bis dato nichts geschehen ...

... bis Jannik seine Pulle leer exte und diese auf den Tisch zum Drehen brachte. »Oh sollen wir Flaschendrehen spielen?« , fragte Joleen.

»Das ist kindisch.« , antwortete Emilio und bekam sofort einen sichtbaren Tritt von Luca zu spüren. »Oder nicht?!«

Der schüttelte den Kopf. »Lass uns damit Wahrheit oder Pflicht spielen.« Provokant drehte er die Flasche.

»Oh ja.« , kreischten die anderen beiden Mädchen im Chor, während Nia vor lauter Nervosität ihre Flasche leermachte und von irgendjemanden eine Neue hingestellt bekam. Sie war sich nicht mal sicher, aus welcher Richtung die Hand kam, denn sie achtete nur auf Lucas Hand, die sich kurz auf ihrem Knie wiederfand, als er das Spiel vorschlug.

Jannik stoppte die drehende Flasche ab und startete sie erneut, die mit dem Flaschenhals auf Joleen zeigte, als sie ihre Drehung beendete. »Wahrheit oder Pflicht?« , fragte er sie.

»Ehm ... Pflicht.«

Er grinste. »Tausch dein Oberteil mit ... Louisa.«

Nias Augen wurden erschrocken groß. Erst Recht, als beide Mädchen lachend aufstanden und ihre Tops vor den Blicken der Jungs wechselten.

Sie nahm einen erneuten Schluck und sah leicht angewidert auf Luca, der nichts dagegen hatte, das seine Schwester seinen Freunden ihren BH präsentierte.

Robin war zwar nicht ihr Bruder, aber sie wusste ganz genau, dass er so etwas niemals zugelassen hätte, dass sie sich so den anderen zeigt.

Jetzt drehte Emilio und es hielt bei Nia. »Wahrheit oder Pflicht?«

»Ich will nicht mitmachen.« , sagte sie.

»Ach natürlich machst du mit.« , sprach Louisa.

»Wahrheit.« , gab sie schließlich leise von sich und nahm einen erneuten Schluck.

»Wen würdest du jetzt gerade gerne küssen?«

»Kein'n.« , schoss es aus Nia heraus und alle begannen zu lachen.

Luca setzte die Flasche nun in Bewegung, die bei seinem Freund Jannik hielt. »Wahrheit oder Pflicht?«

»Wahrheit.«

»Welche Lippen der Mädchen hier, sind am meisten küssbar und welche am wenigsten?«

Jannik sah die drei Anwesenden an. »Am wenigsten deine Schwester, weil es deine Schwester ist.« , sagte er und Nia konnte nur daran denken, das er aber vorhin kein Problem damit hatte Louisas Unterwäsche sehen zu wollen. »Ehm ... zweiter Platz geht an Joleen und erster Nia.«

Sie bemerkte den bösen Blick, den Louisa ihr zuwarf, dabei hatte sie gar nicht darum gebeten, bei irgendeinem auf Platz eins gewählt zu werden, geschweige denn, das sie dies überhaupt wollte.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now