𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟙𝟜𝟞

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Robin küsste Nias Oberkörper, die, nur noch in Unterwäsche, unter ihm lag. Er selbst hatte ebenso bis zum jetzigen Zeitpunkt seine Boxershorts als einziges Kleidungsstück am Körper.

Die Musik war laut, aber das machten sie nur noch, seit sie sexuell aktiv geworden waren. Es war sein Wunsch, denn er hatte immer Panik, dass seine oder ihre Eltern etwas mitbekommen könnten, denn teilweise konnte seine Freundin sehr laut werden.

Selbst in diesem Moment, wo sie wussten, dass sie alleine bei Nia zu Hause waren, bestand er darauf.

Sie kicherte, während er ihren Hals hinauf küsste, als mit einem lauten Knall die Türe aufgerissen wurde.

»R-R-R-Runter von meiner Tochter.« , keifte Dag mit erschrocken großen Augen herum. Von panischem Schrecken gepackt fuhr Robin zurück und bedeckte somit nicht mehr Nias halbnackten Körper. »Aah. Geh' wieder drauf. Geh' wieder drauf.« , sprach Dag mit aufeinandergepressten Zähnen und halb geschlossenen Augen, als er Nia in Unterwäsche dort liegen sah. »Fuck.« , schrie er, boxte und trat gegen die Türe und stampfte raus aus dem Zimmer.

Vincent, mit mehr als verdutztem Blick, sah seinen Sprössling an. »Zieh' dich an. Ich warte draußen.« Dann schloss er die Türe.

Robin huschte aus dem Bett und griff nach seiner Hose. »Wir sind geliefert.«

»Quatsch.« Nia nahm die Fernbedienung und stellte die Musik leiser. »Der beruhigt sich wieder. Keine Sorge.«

»Keine Sorge? Ich dachte jetzt gerade schon, alleine sein Blick killt mich.« Robins Stimme war piepend hell und erinnerte ein wenig an die Zeit, wo er extrem im Stimmbruch war, weshalb Nia ihr Lachen nicht verkneifen konnte. »Hör auf zu lachen. Das ist schlimm. Der hasst mich jetzt.«

»Übertreib' ma' nich'.«

Er platzierte sich aufs Bett und vergrub seinen Kopf in seine Hände, die er an seinen Oberschenkeln mit dem Ellbogen je abstützte.

Nia setzte sich auf und umarmte ihn von hinten. »Aber etwas Gutes hat es.«

»Das wäre?«

»Jetzt müssen wir nichts mehr verheimlichen.«

»Wenn wir uns überhaupt je wiedersehen dürfen.«

Sie lachte erneut. »Du machst gerade, als wäre ich eine Prinzessin und du bist es gar nicht würdig mich in jeder Hinsicht anzusehen.« Sie küsste seine Wange. »Es wird schon kein Galgen auf dich warten.«

»Dessen bin ich mir nicht so sicher.« Er blickte auf zur Türe. »Warum hast du denn nicht abgeschlossen.«

»Ich dachte, das hätte ich, aber hab's wohl vergessen.«

Er stand wieder auf und nahm sein Shirt vom Boden. »Lässt sich ja jetzt eh nicht mehr rückgängig machen.«

Nia zog ihr Top an und folgte ihm. Robin blieb stehen. »Was machst du?«

»Dich zur Türe bringen.«

»Ohne Hose?« Er zeigte auf ihre nackten Beine.

»Wird' schon kein Schock für ihn sein.« Trotzdem holte sie eine Kuschel-Hotpants aus ihrem Schrank und sprang hinein.

»Haben wir ja gesehen, wie er reagiert hat, als er dich in Unterwäsche gesehen hat.«

»Lag eventuell daran, dass er bis dato dachte, ich hätte noch nichts in der Richtung getan.«

Robin blieb stehen und sah seine Freundin an. Er strich ihr eine Locke aus dem Gesicht und küsste sie dann auf ihre süßen Lippen. »Falls ich das nie wieder tun darf.«

»Klar.« Sie schmunzelte. »Wir wollten übermorgen doch Schwimmen fahren. Das weiß er.«

»Ja, aber da wusste er, das, noch nicht.« Er zeigte abwechselnd auf sich und Nia.

»Mach' dir nicht immer so viele Gedanken.« Sie küsste Robin und umarmte ihn, dann öffnete sie ihre Türe und linste erst einmal in den Flur. Ihr Vater war nirgends zu sehen.

Nia machte anschließend die Haustüre auf und winkte Vincent zu, der ein wenig abseits stand und mit ihrem Vater sprach.

Geringfügig unsicher, was wohl daran lag, das er selbst nicht wusste, was er von dem gerade Gesehenen halten sollte, winkte er ein wenig schusselig zurück.

Nia, die generell ein bisschen offener war, hielt Robin nochmal fest und küsste ihn, als sie bemerkte, dass ihr Vater sich umdrehte. »Mit deinen Aktionen wirst du irgendwann Schuld für meinen Tod sein.« , nuschelte er leise, lächelte aber dann, ehe er duckmäuserisch auf seinen Vater zusteuerte, während Dag, mit einem noch mehr genuscheltem, Tschüss Robin, zurück in die Wohnung ging.

»Komm, lass uns fahr'n.« , sagte Vincent und stieg als Erstes ins Auto.

Nachdem sein Sohn eingestiegen und angeschnallt war, fuhr er los. »Was war das jetzt eben? Und keine Details bitte, sondern nur ... die Überschrift.«

»Ich liebe Nia.« , gab Robin zu und schämte sich, mit seinem Vater darüber zu reden.

»Dann versemmel es nicht.« , meinte er daraufhin nur.

Sein Sohn nickte. »Dag hasst mich, oder?«

»Nein. Er ... ihm ging's gerade generell nicht gut und ... das muss man auch erstmal verarbeiten, was man da eben gesehen hat. Das ist nicht ... ihr seid ...«

»Wir sind nicht verwandt.« , unterbrach Robin ihn direkt.

»Das wollte ich auch gar nicht sagen.« , meinte Vincent und bog links ab. »Es ist halt seltsam. Ihr seid zusammen aufgewachsen und ... ich bin da noch etwas unsicher, wenn es nicht klappt ... da gab's doch auch mal dieses Mädchen auf das du schon seit Ewigkeiten abfährst, was ist wenn ...« Er stoppte ab, als er den vielsagenden Blick seines Sohnes registrierte. »Nia?!«

»Es war immer Nia.«

Vincents Augenbrauen zuckten kurz rauf. »Wow. Okay. Damit hätte ich jetzt nicht gerechnet.« Er überfuhr beinahe eine rote Ampel. »Seit wann seid ihr zwei ... zusammen?«

Robin erzählte seinem Vater nun fast alles.

Wie scheiße es ihm andauernd ging, wie oft er versucht hatte, Nia zu vergessen. Sogar die süße Aktion, die sie vollbracht hatte, um dann letztendlich ihm ihre Liebe zu gestehen.

Vincent grinste. »Wer hätte gedacht, das du der liebe Kerl bist.«

Er konnte es kaum erwarten, seiner Frau davon zu berichten ... obgleich seine Gedanken auch um Dag kreisten, den er zwar nach dem Schock beruhigen konnte, aber der dennoch irgendwas haben musste, was ihn schwer belastete.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now