𝕂𝕒𝕡𝕚𝕥𝕖𝕝 𝟚𝟙

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Dag schloss die Haustüre auf. »Du sagst davon nichts deiner Mutter.« , sagte er und schob Nia als Erstes hinein. »Ich regle das.«

Er zeigte auf ihre Zimmertüre, doch sie umarmte ihn stürmisch. »Danke, Papa.«

»Für?«

»Weil du auf meiner Seite warst.«

»Dafür musst du dich nicht bedanken.« Er küsste ihre Stirn. »Jetzt geh' solang in dein Zimmer.«

Er wartete, bis sie in ihrem Zimmer war, dann ging er Richtung Küche. Isabelle, die auf der Couch lag und neugierig hochsah, lächelte ihn an und zeigte auf ihr Handy, das sie vor sich hielt. »... ja wir müssen noch schauen, aber denken im Dezember, Januar rum. Oder Frühjahr.« , sprach sie.

»Sommer fände ich persönlich ja besser.« , hörte Dag David über Lautsprecher sagen.

Er ging um die Couch herum und legte sich auf den Ottomanen, neben Isabelle. »Nee wir wollen nicht so lange warten.« , sagte Dag.

»Ah hey. Wie läuft es?« , fragte David.

»Alles bestens. Und bei euch?«

»Ja ja können nit klagen. Kennst dat doch.«

»Also wie gesagt, sobald wir wissen wann genau, geben wir euch Bescheid.« , sagte Isabelle.

»Was ist mit Sascha?« , fragte David.

»Hmm. Ich werde ihm anstandshalber eine Einladung schicken. Dann sehen wir ja, ob er kommen wird.«

Schon seit einer längeren Zeit gab es keinen richtigen Kontakt mehr zu ihm. Vor dreizehn Jahren hatten er und Lea sich getrennt und mit seiner neuen Freundin, bekam er auch neue Freunde und aus täglichen Anrufen, wurden wöchentliche, wurden monatliche, wurde unterm Strich einmal im Jahr, wenn es hochkam.

Sascha hatte einfach keine Zeit mehr und wenn Isabelle in Köln zu Besuch war, hatte er meist schon andere Sachen zu tun.

Die Freundschaft hatte sich mir nichts dir nichts zu einer Bekanntschaft, bis hin zu einer die-Person-kannte-ich-mal Zuordnung gewandelt.

Mit Lea sah es nicht anders aus. Nach der Trennung blieb sie zwar in Köln, aber sie brach auch mit jedem weiteren den Kontakt ab.

»Wenn er sie überhaupt öffnen wird.« , sagte David.

»Ja. Abwarten.«

»Also Wölkchen, Niko und ich kommen auf jeden Fall. Egal, wann die Feier stattfinden wird.«

»Wie wäre es mit Silvester? So hättet ihr auch direkt ein Feuerwerk.« , hört man Davids Frau von weitem rufen.

»Ich glaube nicht, das dies so kurzfristig geht, geschweige denn, das die Standesämter an dem Tag aufhaben.« , meinte Isabelle.

»Ach versucht es doch einfach. Wäre das nicht geil?! Ihr würdet so geile Hochzeitsfotos bekommen mit dem Feuerwerk im Hintergrund.«

»Ich hatte schon beim Standesamt angerufen. Aber die meinen wir sind generell sehr spät. Wenn wir Pech haben, kann es auch erst im Frühjahr passieren, aber unser Wunsch wäre halt so schnell wie möglich.« Isabelle kuschelte sich ein wenig an Dag ran. »Ich muss sagen, ich hatte einen richtig verständnisvollen Mann am Apparat und der meinte, sobald doch noch jemand abspringt, weil so etwas kann ja passieren, würden wir hochrutschen.«

»Heißt ...« , begann David. »Wir sollen uns doch besser bis April nichts vornehmen.«

»Wenn das Glück nicht auf unserer Seite ist, aber hoffen wir mal das Beste.«

»Wir drücken euch die Daumen. Nicht das ihr es euch am Ende noch anders überlegt.«

»Im Leben nicht.« , sagte Dag. »Die Frau hier wird endlich eine Kopplin.«

»Dafür hat sie ja auch lange warten müssen.« , witzelte David. »Na gut. Ich muss los. Wenn ihr den Termin habt, dann klingelt mal durch.«

»Ja machen wir.« , sprach Isabelle. »Wir hören uns.« Sie legte auf und streckte sich. »Wie ist es gelaufen?«

»Alles gut. Kein Problem.« , antwortete Dag.

»Was hat sie angestellt?«

»Im Grunde nichts.«

»Im Grunde?« Sie setzte sich auf. »Komm schon, hau raus.«

Dag setzte sich nun ebenfalls hin. »Nichts. Hab alles geregelt.«

»Frau Barth hat eben hier angerufen. Sie meinte, du hättest dich sehr unprofessionell verhalten.«

Dag lachte auf. »Ach, habe ich das?«

»Das geht so nicht. Am Ende der Schwangerschaft und wenn das Baby da ist, benötige ich deine Hilfe in der Anfangszeit. Du wirst ein paar Sachen, was Nia betrifft, übernehmen müssen.« Isabelle sah ihn ein wenig streng an. »Ich muss mich dann auf dich verlassen können. Du kannst dich dann nicht wie ein Kind verhalten.«

»Hat sie das gesagt? Ich hätte mich wie ein Kind verhalten?«

»Im Grunde schon. Sie sagte, du hättest dich verhalten, als wärst du Nias cooler Bruder und nicht ihr Vater.«

Dag grunzte mit einem Lachen auf. »Hat sie dir gesagt, was vorgefallen war?« Isabelle schüttelte den Kopf. »War mir klar.«

»Sie hat darum gebeten, das nur noch ich bei den Gesprächen anwesend sein sollte.«

»War mir auch klar, aber ich denke, du hättest nicht anders gehandelt.«

»Komm, sag schon. Was hat Nia jetzt schon wieder angestellt.« Dag erzählte ihr alles bis ins kleinste Detail. Er ließ nichts aus. »Er hat was?« , horchte sie vorsichtshalber nochmal nach.

»Er hat sie so am Arm gezerrt, das der komplett rot war.« , sagte er. »Er hat meine Tochter nicht anzupacken.«

»Der Stängel war das?«

»Sie soll den Rest der Woche zu Hause sein. Montag bringe ich sie und dann werde ich dem Typ mal einen Besuch in seiner Klasse abstatten.«

»Nein. Nein. Nein. Nein. Nein. Nein.« Isabelle schüttelte den Kopf. »Das mache ich. Und danach werde ich bei der Barth auftreten.«

»Lass mich das machen.«

Sie schüttelte wieder den Kopf. »Nein. Ich kenn' dich. Keine Sorge, ich werde denen schon mehr als meine Meinung dazu geigen.«

Jetzt schüttelte er den Kopf. »Nee Isy. Das mache ich. Wie sieht das denn aus, wenn ich da vorher antanze, und danach schicke ich meine Frau?«

Sie grinste ihn an. »Fühlen wir uns etwa in unserer Männlichkeit angegriffen?«

Er zog sie in eine liegende Position. »War ich mir etwa je meiner Männlichkeit unsicher?« Dag legte sich halbwegs auf sie drauf und küsste sie. »Lass mich das regeln, okay?!«

»Dag, es nützt auch nichts, wenn sie danach von der Schule fliegt.«

»Wird sie schon nicht.« Er küsste sie erneut. »Vertrau' mir.«

»Du weißt, das ich dir in allem vertraue.« Sie lächelte, als er sie abermals küsste.

»Und hast du ... Wo seid ihr?« , hörten sie Nia fragen. Dag, der oben lag, sah über die Couchlehne hinweg zu seiner Tochter. »Iiih.« Angeekelt verzog sie das Gesicht.

Ich bin der falsche Mann für die richtige Frau (Band 2)Where stories live. Discover now